Morningshow

In der letzten karibischen Woche beim Frühstück auf Cousins Terrasse: Am Dach gegenüber, das auf unserer Terrassenhöhe liegt, taucht einer der schwarzen Jungs aus der Nachbarschaft auf, bewaffnet mit einem pelzigen Farbroller an einer Verlängerungsstange. Man begrüßt sich, und Cousin fragt: ‘Ah, you’re painting? Inside or outside?’ Der junge Kerl, der offenbar von den Hausbesitzern für diesen Ausmaljob engagiert wurde, meint grinsend mit leicht jamaikanischem Einschlag: ‘Inside, but-a they left me no key, so I gotta get inside from here’.

Er öffnet das Fenster von außen, so ein im amerikanischen Raum verbreitetes Schiebefenster, dessen beweglichen Teil er nach oben schiebt, dann befördert er erstmal den Farbroller samt Verlängerung ins Wohnungsinnere, um daraufhin in einem beherzten akrobatischen Manöver kurzerhand kopfüber durch das Fenster zu kriechen. Als die obere Hälfte seines Körpers im Inneren verschwunden ist, bewegt sich der Schiebeteil des Fensters, wie einem Slapstickdrehbuch folgend, entschlossen nach unten.

Wir sehen von außen nur noch seine P0backen mit zwei strampelnden schwarzen Beinen untendran, seine Hände machen sich buchstäblich hinterrücks innen an dem Fenster zu schaffen, ächzende Geräusche und stückweises Körpergeschiebe, und er schafft es, erst verschwinden die Backen, dann plötzlich auch die Beine, fast gleichzeitig ein Poltern, kurz darauf sein Ruf: ‘I’m o.k.!’

Wer braucht da noch Fernsehen?

3 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. Rotfell sagt:

    *g* jaaa, solche Momente sind die Würze des Lebens… solange man es nicht selbst ist ;-)

  2. Iwi sagt:

    Der arme, konnte nirgends eine Strumpfmaske auffinden und musste dann mit diesem Farbroller als Tarnung über das Dach ‘schleichen’ ;-)

  3. zenzero nero sagt:

    Schön, das jetzt zu den Bildern auch noch Stories kommen.

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