Die Demokratie hat einen Schwachpunkt: Sie ist kompromissbereit.
Sie ist daher prinzipiell von beliebiger Seite beeinflussbar und bewegbar. Zumindest ein wenig. An dieser Stelle können allerlei Hebel angesetzt werden – auch undemokratische.
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Diese Plastizität ist aber gleichzeitig ihre größte Stärke. Nur mit demokratischen Kompromissen können die Bedürfnisse vieler verschiedener Menschen ausreichend befriedigt werden. Statt nur die Bedürfnisse einer Mehrheit. Oder die Gier der Mächtigsten.
Um diese Stärke auch ausspielen zu können, braucht die Demokratie allerdings ein Volk aus Menschen, die diesen Widerspruch, diese Ambiguität auch aushalten. Und die die Zeit aushalten, bis sich die Rädchen der Institutionen an die richtige Stelle drehen.
Geben und Nehmen und der Anspruch auf Verfügbarkeit
Demokratie liefert Kompromisse. Sie fordert dafür von den Menschen Geduld, Toleranz und Vertrauen.
Und ich meine beileibe nicht, man möge sich in eine passive Haltung begeben und einfach nur geduldig vertrauen und alles tolerieren. Natürlich kann man sich für seine Ziele starkmachen! Aber die Ansprüche sollten daran bemessen sein, wie groß die eigene Bereitschaft ist, die nötigen Qualitäten zu entwickeln und sich einzusetzen.
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