Artikel-Serie "Verschwörung in der Psyche":
- Das Verschwörungsvirus
- Ein paar psychologische Grundlagen
- Wie VeMy die Lücken nutzen und füllen
- Kritisches Denken
- Strategien
In der letzten Folge hab ich ein bisschen beschrieben, wie unsere Psyche mitunter mit schwierigen Inhalten umzugehen versucht.
Viele haben in der Krise abrupt den Boden unter den psychischen Füßen verloren und brauchten schnell ein Rettungsfloß, wie immer es auch aussehen mag.
Die Sehnsucht nach Eindeutigkeit
Der Wunsch nach eindeutigen Aussagen und Verhältnissen, besonders in schwierigen Situationen, dürfte so alt sein wie die Menschheit selbst – aber er ist eben auch sehr unreif. Eine höhere Ambiguitätstoleranz ist hingegen ein Zeichen geistiger Reife. Wir verlernen als Individuen und als Gesellschaft aber zusehends, mit einer widersprüchlichen und mehrdeutigen Welt umzugehen. Das tägliche Angebot der Konsum-Wunderwelt an ihre Kunden lautet ja schließlich auch, Situationen zu liefern, die möglichst frei von Irritation sind: “Diese Serie könnte Ihnen auch gefallen!”
Ihre Algorithmen sind dazu gemacht, uns eine unendliche Vielfalt vorzugaukeln, wo in Wahrheit immer nur dasselbe alte Angebot von gestern in ein neues Mäntelchen gekleidet wird.
Es geht bei den VaFoF-Personen imho zu einem gewissen Teil darum, die unerträglichen Unsicherheiten aus der Ungewissheit und Uneindeutigkeit der Welt auszublenden und ihre Ängste und Aggressionen zu kanalisieren.
VeMy nutzen diesen Engpass geschickt.
Was würde sich da besser eignen als ein Konstrukt, das auf alles eine Antwort hat und obendrein einen Sündenbock bietet?
“Die anderen sind die Bösen!” ist schonmal gut. #Othering
“Eine/r von ihnen ist besonders böse!” ist besonders gut: Ob KanzlerInnen, Regierung, Machtmenschen, MigrantInnen, Juden und Jüdinnen – alle werden unbesehen in einen Topf geworfen. Das erleichtert die Psyche und vereinfacht das Denken, frei nach dem Motto: Mit leerem Kopf nickt sichs leichter.
Ein einziger Ober-Sündenbock wird für all das verantwortlich gemacht, der wird also symbolisch ganz oben auf den Topf gestellt – und gehasst.
Woher kennen wir das bloss?
Auch rechte, nationalistische Ideologien arbeiten so: Sie “einen” ihre Anhänger unter dem gemeinsamen Hass auf eine andere Menschengruppe, die fremd ist und obendrein für die Situation verantwortlich gemacht wird, unter der sie leiden. Wir gegen die anderen. Die Vereinnahmung von Schwurblern und deren Gläubigen in die rechte Ecke ist also kein Zufall – es liegt an der übereinstimmenden übergeordneten “Logik”: Sündenböcke und Opferrolle. Religionen arbeiten ebenfalls so. Sekten auch.
Gefährlich?
Die Gefahr liegt darin, dass ambiguitäts-intolerante Standpunkte sehr schnell fundamentalistisch werden:
- Es gibt nur eine einzige, eindeutig erkennbare Wahrheit – die Komplexität und Mehrdeutigkeit der Welt wird also geleugnet.
- Die eine Wahrheit muss in alle zeitlichen Richtungen gültig sein, damit alle Unstimmigkeiten ausgeblendet werden können – die Geschichte wird also genauso geleugnet.
- Fremde Einflüsse von außen werden abgelehnt, weil das die Eindeutigkeit der einen Wahrheit bedrohen würde.
(Was eigentlich in sich schon beweist, dass die eine Wahrheit so eindeutig und einzig nicht sein kann, sonst könnte sie nicht bedroht werden.)
Auch der VeMy sucht durch diese Charakteristika seine eine Wahrheit durch seine zirkelschlussartige Logik zu schützen – und das ist Fundamentalismus.
Doch genau diese Punkte machen wohl auch den Reiz für die Psyche aus.
Dass Vafof-Personen gern auf weitere VeMy ausweichen, wenn eine Ungereimtheit erklärt werden soll, ist dabei im Grunde ganz primitiver Whataboutism. Bedeutet aber auch: Ein Mythos allein ist gar nicht potent genug, die Welt eindeutig zu erklären. Nur dass die VeMy-Gefüge eben unglücklicherweise immer dichter werden und noch dazu in sich schlüssig wirken.
Gefährlich ist auch, dass in diesen Systemen die Angst immer mit der Angst bekämpft wird – nur eben gerichtet statt diffus. Gerichtet auf etwas, das jedenfalls konkreter ist als etwa “das Virus” oder “der Klimawandel”. Und damit auch “besser” bekämpfbar wird. Das ist nach außen gefährlich, aber auch nach innen – weil die Affekte davon nicht einfach verschwinden, sondern im Verborgenen weiterwirken können.
Letztlich ist die Gefahr jedenfalls diese: VeMy funktionieren nicht ohne Aggression.
Wer hat sich hier gegen wen verschworen?
Der VeMy holt zwar die Psyche in Not ab, nutzt aber ihre Schwäche für eigene Zwecke aus. Der VeMy ist die eigentliche Verschwörung. Wenn ich raten müsste, ob den Ersinnern und Initial-Verbreitern dieser Mythen bewusst ist, dass es sich um Projektionen handelt, würde ich sagen: Ja, sie wissen es.
Doch die Ersinner holen sich Unterstützung ausgerechnet bei den (psychisch) Schwächsten: bei denen, die die Unsicherheit der Welt und ihre eigenen Gefühle ebenso schlecht ertragen wie die Ersinner selbst. Und verschwören sich mit ihren Anhängern gegen ein uraltes, willkürliches Feindbild.
Angst gegen Angst ist ein schlechter Tausch, aber das wird nicht bemerkt.
Denn die VeMy verheißen der anfälligen Psyche noch weitere Stärkungen und Erleichterungen und füttern ihre Abwehr auf zahllosen Ebenen:
K01 [Die Knotenpunkte ab hier verweisen zurück auf die Stelle im vorigen Artikel, an die ich hier anknüpfe. Sie sind als Link zu dieser Stelle klickbar. Zusätzlich gibts zur Erinnerung jeweils ein kurzes Zitat, das auch zu der Stelle verlinkt!]
Wir leben in hochkomplexen Systemen, die obendrein oft widersprüchlich und mehrdeutig sind. Niemand durchschaut diese Systeme vollständig.
Wie der VeMy wirkt: Er stellt sich als der großer Durchschauer hin.
Seine Verheißung: Auch du kannst diese Systeme vollständig durchschauen, es steckt ein Plan (eines Einzelnen) hinter alledem.
Was er füttert: Reduktion der Ambiguitäts-Spannungen; Narzissmus
Genausowenig eindeutig zuordenbar sind die Menschen selbst.
Wie der VeMy wirkt: Er spaltet die Menschheit in Eingeweihte und Schlafschafe auf. (Menschengruppen zu Tieren zu degradieren ist auch eine gern genommene Strategie in rechten Ideologien – es soll Solidarität und Mitgefühl ersticken.)
Seine Verheißung: Es kann alles so einfach sein – wenn man spaltet und abwertet. Das entlastet das geschwächte Ich.
Was er füttert: Projektion; Narzissmus
Ungewissheiten, die für ein Individuum zu hoch sind, erzeugen innere Anspannung, Aggression und psychische Abwehr.
Wie der VeMy wirkt: Er nutzt diese Anspannung als Zugang.
Seine Verheißung: Angst, Aggression, Neid kanalisieren und von sich selbst weg weisen lassen. Er richtet sie auf ein Objekt, auf eine Gruppe, auf einen einzelnen Menschen – sie haben dann nichts mehr mit dem Menschen zu tun, in dem sie entstanden sind. Das erleichtert die Psyche.
Was er füttert: Projektion
Wenn Dinge im Außen dramatisch sind, wenn eigene Umstände (über)dramatisch dargestellt werden können, rührt das vorübergehend an die Lebendigkeit, ohne an die eigene Sterblichkeit zu erinnern.
Wie der VeMy wirkt: Er proklamiert, unheilvoller Vorgang und Ausgang würde der Menschheit drohen.
Seine Verheißung: Wenn du dich mit der eingeweihten Gruppe solidarisierst, kannst du das Drama mitspielen – auf der sicheren Seite, weil (nur!) diese Gruppe aufgrund ihres Wissens diesem unheilvollen Ausgang entkommen wird. (Wenn sie kämpft.)
Was er füttert: Verleugnung; Sehnsucht nach Drama ohne Gefahr für das eigene Leben
Wir glauben dann, wir hätten unseren Körper unter Kontrolle, unsere Gefühle natürlich; unser Umfeld, Verwandte, Eltern, Kinder – unser Leben. Teile davon können sich als Illusion entpuppen und uns in neue Unsicherheit stürzen.
Wie der VeMy wirkt: Er verschafft sich Zugang über die Gefühle von Kontrollverlust.
Seine Verheißung: Einfache Lösungen für komplexe Probleme. Zur Klärung eventueller offener Fragen kann einfach der nächste VeMy herangezogen werden. Durch diese scheinbare Schlüssigkeit können alle Ungewissheiten restlos(!) aufgelöst werden. Plötzlich gibt es auf alles eine Antwort. (Und man kann nachfühlen, wie erleichternd das für eine angespannte Psyche sein muss!) Selbst wenn die Angst und Aggression dabei nicht aufgelöst, sondern nur neu fokussiert werden, in (andere) Ohnmachtsgefühle und Aggressionen umgelenkt werden… Der große Bonus lautet: Alles kann restlos erklärt werden!
Bindungsfaktor: Das Ausweichen auf andere VeMy schafft Bindung, weil eine Abkehr vom VeMy mit Schamgefühlen des “Drauf-Hereinfallens” verbunden wäre. Je solider das Gefüge aus verschiedenen VeMy, desto mehr Sicherheit vor Blamage. Für diese Sicherheit muss man aber alles glauben.
Was er füttert: Umleitung der Ambiguitäts-Spannungen; Gefühlsabwehr; Narzissmus
Und als Erwachsene/r war es den Großteil unserer Evolution lang unabdingbar, auch weiterhin zur Gruppe zu gehören, um nicht zu verhungern und zu erfrieren.
Wie der VeMy wirkt: Er verschafft sich Zugang über die Lücken in der Gruppenzugehörigkeit, die während der Krise entstanden sind.
Seine Verheißung: Zugehörigkeit zur eingeweihten Gruppe. “Wir sind schlau. Die anderen ahnungslos. Du musst nicht allein bleiben, nicht ahnungslos bleiben.” Das erfüllt gleich drei Bedürfnisse: Sicherheit in der Gruppe, Identitätsstifung und Selbstwertbestätigung via “du bist klüger”!
Darin liegt auch die versteckte Aufforderung, sich von allen Ahnungslosen (Abgewerteten) zu distanzieren – auch von Familienmitgliedern, denen man bisher vertraut hat. Auch hier wird gespalten.
Was er füttert: Identität; Narzissmus
Die Psyche bietet für solche Fälle die Möglichkeit, alles Böse und Schlechte auszulagern und bei den anderen zu verorten. Diesen Trick nennt man Projektion.
Wie der VeMy wirkt: Er bietet Projektionsflächen. Er gibt vor, die Aggression würde von außen kommen, um eigene Aggression zu bündeln und zu richten. Opferrolle statt Verantwortung (auch für das eigene Denken!)
Seine Verheißung: Der Sündenbock. Ob er nun Soros heißt, Bill Gates oder Rechtsstaat. Der VeMy schürt diese Projektion, und damit einen uralten Hass in neuem Kleid. Das entlastet die Psyche.
Die schiere Tatsache, das VeMy nicht ohne diese Projektion auskommen, beweist die enthaltene Aggression. Nicht die Projektion ist der Aggressor, sondern der VeMy selbst, der seine Aggression zur Notwehr umdeutet. Er wird aus der verblienenen Aggression früherer VeMy-Versionen aus der Geschichte gespeist, v.a. aus Antisemitismus.
Hier findet der erwähnte Angst-Tausch statt: Die Angst vor dem Zusammenbruch der Psyche ist größer als die Angst vor einem konkreten Bedroher – vor allem, wenn man der Angst plötzlich nicht mehr allein gegenübersteht. “Gemeinsam sind wir stark!” ist ein sehr verlockendes Angebot für ein schwaches Ich. (Aber natürlich muss es dafür beinah zwingend einen gemeinsamen Feind geben!)
Bindungsfaktor: Hass und Projektion schaffen eine starke Bindung: Die projizierende Person kann die unbewältigten schwierigen Gefühle nicht einfach loslassen, weil sie ihr gehören und unbewältigt sind; sie kann aber auch die einmal begonnene Projektion nicht mehr aufgeben, weil sie diese Gefühle ja nicht selbst besitzen will.
Die Bedrohung schafft zusätzliche Bindung an die Gruppe.
Was er füttert: Projektion; Gefühlsabwehr
Die Schuld für eigenes Fehlverhalten oder Scheitern anderen zuzuschieben ist auch eine Art von Projektion. Man deutet sich selbst in eine Opferrolle und wehrt so sein eigenes Gefühl von Schuld oder Scham ab.
Wie der VeMy wirkt: Die Opferrolle ist dem VeMy immanent. Der Wolf tarnt sich als Schaf, verortet die Aggression im Außen, aber nennt die anderen in diesem Außen dennoch “Schafe”. Es ist entlarvend und im Prinzip eine Version von Stänkern und dann behaupten, die anderen hätten angefangen.
Was er füttert: Projektion
All diese Affekte sind leichter erträglich, wenn die Psyche ein konkretes äußeres Ziel dafür verantwortlich machen kann. Sie erhalten somit neue Grundlage und Legitimierung, die Verantwortung dafür zeigt vom Selbst weg, ihre wahre Herkunft wird verschleiert. “Angst? Neid? Aggressiiiiv? Ich doch nicht!”
Wie der VeMy wirkt: Als Eingang benutzt er die unbewältigte Angst vor dem Virus, vor der Veränderung, Einschränkung und diffusen Bedrohung, und bietet eine neue Abwehr an: Die Verleugnung seiner Existenz. Oder er spielt die Gefährlichkeit zumindest herunter, stellt andere Werte darüber. Auch das ist nur psycho-logisch, weil das eigene Überleben zwar ganz oben auf der psychischen Liste steht, aber eben auch das Abwehren von (lebens)bedrohlichen Gefühlen!
Er lenkt damit die unbewältigten Affekte um, kanalisiert sie und grenzt sie ein: Statt weiter bedrohlich als diffuse Vernichtungsangst über dem Menschen zu wabern, reiten sie dann sozusagen gezielt auf dem Strahl der Projektion in Richtung Feindbild.
Tatsächlich wirksame Maßnahmen zur Eindämmung des Virus, die die Ängste vielleicht sogar besser beruhigen würden, muss der VeMy seinen Anhängern natürlich entziehen – wiederum durch Verleugnung, diesmal der Wirksamkeit der Maßnahmen; oder indem sie gänzlich unnötig wären, weil es das Virus ja gar nicht gäbe.
Bindungsfaktor: Die Schutzfunktion dieser Verleugnungen und die Gruppenzugehörigkeit müssen beibehalten werden. Schuld an Ansteckung anderer wäre ein sehr schwieriges Gefühl.
Was er füttert: Projektion
Das Abwerten anderer Menschen oder Gruppen ist ebenso eine gern genommene Strategie, sich relativ zu den anderen wertvoller zu fühlen, ohne dabei am eigenen Wert tatsächlich was geändert zu haben (zumindest nicht nach oben).
Wie der VeMy wirkt: Gruppenzugehörigkeit zu den “Eingeweihten”, Aufspaltung in Gut und Böse und Abwertung der anderen erhöhen auf einfach erhältliche Art den Selbstwert. Es gibt keine Aufnahmeprüfung! Das “Wissen” muss nicht umfassend sein und auch keiner wissenschaftlichen Prüfung standhalten.
Seine Verheißung: Du zählst zu den Eingeweihten, ohne aber das Licht des Urhebers auf dich zu ziehen. Bei Widerspruch verweist du einfach auf die “unzähligen Quellen”.
Bindungsfaktor: Eine Rückkehr in die Gruppe der bereits zu Tieren Abgewerteten wäre für die Psyche schwierig.
Was er füttert: Projektion; Narzissmus; Identität
Aus der Gesamtheit und dem Zusammenspiel unserer psychischen Aspekte schafft die Psyche ein Gefühl der Identität. Und darin steckt wiederum ein Stück Sicherheit.
Wie der VeMy wirkt: An einer Stelle, an der die Krise viele Grundlagen für die Identität weggezogen hat, spielt der VeMy die Rolle des Erretters als Zugang zur Psyche.
Seine Verheißung: Die angebotene Gruppenzugehörigkeit schafft ein ersatzweises Identitätsgefühl. Angriffe auf die Gruppe oder auf ihre Inhalte werden als Angriff auf die Identität gedeutet und mit entsprechender Aggression beantwortet.
Bindungsfaktor: In der neuen Identität liegt eine starke Bindung. Und jeder einzelne Kampf vertieft sie.
Was er füttert: Identität
“Psychosoziale Arrangements” dienen gemeinsamer Abwehr mehrerer Personen.
Eventuell füllt der VeMy sogar diese Lücke, die fehlende Arrangements hinterlassen haben.
Seine Verheißung: Neue Bindungen, neues Brauchen und Gebrauchtwerden – zusätzlich zur Bestätigung des Selbstwertes mittels Gruppenzugehörigkeit.
Die Funktionen des VeMy in Kürze
- Er schmälert Komplexität und Mehrdeutigkeit und bietet eine einfache Lösung an – alle Ungewissheiten lassen sich auflösen!
- Er liefert Selbstwert-Bestätigung für den Narzissmus
- Er definiert Richtung und Ziel für Neid, Angst und Aggression
- Er schafft ersatzweise Identität
-
Er erzeugt starke Bindungen an mehreren Stellen:
über Projektion, Hass, Identität, die Schutzfunktion der Verleugnung; sowie über den Widerstand gegen die Gefühle, die einer Abkehr folgen würden.
Und was nützt uns das alles?
Ob nun “primitive” oder “reife” Abwehrmechanismen – viele psychische Reaktionen sind Abwehr von emotionalen Inhalten, die wir nicht oder nicht zur Gänze auf einmal seelisch erfassen / er-leben / bearbeiten und verarbeiten können.
Die Psyche funktioniert also nicht “logisch”, nicht wie ein Computer, dem man nur den richtigen Input geben muss, damit er den gewünschten Affekt produziert. Oder die richtigen Fakten, damit sein Geist die gewünschte Erkenntnis hat!
Sie funktioniert psycho-logisch – d.h. stabilitätsfreundlich: Was die schwierigsten Inhalte erstmal abwehrt, ist gut. Was meine vernachlässigten Bedürfnisse befriedigt, ist gut = tut mir gut (vorerst).
Diesen Aspekt sollte man im Zusammenhang mit VeMy nicht aus den Augen verlieren – und auch in Bezug auf eventuelle Strategien, wie man als Angehörige/r eine Vafof-Person da rausholen könnte, im Hinterkopf behalten: Der VeMy ist subjektiv psycho-logisch gut für ihre Psyche – sonst würden sie ihn nicht wählen/glauben/verteidigen.
Die Frage ist also: Wie könnte man Ersatz für die Befriedigung all dieser Bedürfnisse anbieten und die Lücken anderweitig füllen? Muss man dazu wirklich die Lücken erstmal wieder leer kriegen?
Und: Was ist kritisches Denken wirklich ?
Damit werde ich mich in den nächsten Folgen befassen.