Beim Bio-Kontor kommen die Leut zusammen wie früher beim Greißler. Man stöbert das Bio-Sortiment durch, trifft Bekannte, hat dabei eine Menge Spaß, und man kann hinterher auch noch in den Streichelzoo zu den Ziegen (überaus flauschig, aber höchst aufdringlich, wollen Jacken essen) und Kaninchen (Flauschigkeitsfaktor wahnsinnig, weniger aufdringlich, essen lieber Löwenzahn).
Ein paar Gesprächsfetzen hab ich mir dort gut auswinden und einpacken lassen.
“Hm, aber das gefrorene Rostbratenfleisch wär eigentlich gekühlt besser dran. Ich zahl’s Ihnen gleich, aber wir wollen ja draußen noch ein bisschen im Café sitzen. Könnten Sie das inzwischen wieder einfrie… naja, auch keine gute Idee, dann kauft sich’s ja jemand anderer!”
“Aber nein, ich versteck’s Ihnen dort im Tiefkühler hinterm Spinat, da findet das keiner!”
“Jö, Schokoladeriegel, die “Euphorie” heißen! Der Name ist sicher sehr verkaufsfördernd.”
“Klar, wenn’s Melancholie heißert, würd ich’s weniger gern kaufen.”
“Oder Depression.”
“Dissoziative Persönlichkeitsstörung.”
“Ich bin jedenfalls froh, dass ich mit Pferdeärschen nix mehr zu tun hab.”
“Und ich nehme an, du meinst damit nicht das Hinterteil der gleichnamigen Tiere.”
“Und da hinten, ein bisschen undurchsichtig, ist unser Honigsortiment. Da gibts diesen Bio-Honigproduzenten, der mischt den mit allerlei Dingen, wie Himbeeren, Vanille oder Sanddorn. Dann hat er andere Produkte, die gut in die Linie passen, wie Senf in diversen Geschmacksrichtungen, oder Pesto. Er süßt auch vieles mit Honig.”
“Und was ist daran undurchsichtig?”
“Na, in vielen seiner Produkte ist Honig drin, aber man erkennt nicht auf den ersten Blick, dass dieses da zum Beispiel…” [hält Flasche mit großem Logo und kleiner Aufschrift hoch] “… Ketchup ist.”
“Nun, es steht drauf.”
“Aber nur im Kleingedruckten.”
“Man ist als Erwachsener ja Kummer gewöhnt.”
Bei dieser Gelegenheit: Euch allen schöne Ostern und frohe Eiertage!
Tiefqualitatives, aber liebevoll am Eierfon gemachtes und bearbeitetes Foto.