Alles noch dran

Der Taifun ist vorbei, wir leben noch. Ein paar Bäume sind umgefallen, ein Vordach ist davongeflogen, viele Palmwedel und -nüsse liegen herum, aber sonst sind hier im Institut nur kleinere Schäden entstanden. Viele Mitarbeiter sind aber heute nicht da, meine Kollegin Ines etwa sucht noch ihr Dach, und auch die Häuser einiger anderer Mitarbeiter hat es schwer getroffen. Es kommt nur darauf an, auf der richtigen Seite zu wohnen. Die heftigste Phase des Taifuns war in der Nacht auf Donnerstag, da gings ordentlich zur Sache; fotografieren war aber naturgemäß schwierig. *)

Ein Stromkabel hat’s auch zerfetzt, daher hatten wir auch ziemlich lange keinen Strom und damit auch kein WLAN. Der Generator für das Aquarium lief aber, und dank Security-Benson/Morton waren wir via Verlängerung daran angeschlossen, also hatten wir zumindest Licht und einen Ventilator.

Mein Original-Bio-Franzi-Digital-Reisewecker/Thermometer/Stoppuhr/Uhr ist leider draufgegangen, den hat der Regen voll erwischt.

*) Selbst wenn ich ein Foto davon hätte – das WLAN ist dermaßen lahm, dass ich es ohnehin nicht hochladen kann. Ich wollte zwei Bilder der Schäden hier dazupinnen, aber der Upload funktioniert leider nicht.

EDIT Stunden später: Die Foto-Uploads sind geglückt – mit viel Geduld, und, damit das WLAN auch reicht, mit Notebook hin- und hertragen wie man es mit einem Baby macht, das nicht einschlafen kann.

Schadensbegutachtung auf dem Gelände des Instituts gestern mittag:

Auch beim Fahren muss man jetzt ein bisschen aufpassen.

Nicht alle sind so glimpflich davongekommen wie wir. Auf dem Weg nach Melekeok – nordöstlich von unserem Wohnort, da waren wir heute ein bisschen schnorcheln – sahen wir dieses Jammerbild. Ein großer Baum fiel hier auf ein Haus.

Natürlich sind wir nicht stehengeblieben wie ungenierte Katastrophentouristen – wir haben das Foto natürlich vom Auto aus gemacht wie genierte Katastrophentouristen. Daher auch die Unschärfe. (Bei der Hinfahrt sah es noch viel katastrophaler aus. Das Foto ist erst auf der Rückfahrt entstanden, da hatten sie schon einige große Stämme und Äste abgesägt.)

Andere Häuser sind dagegen ganz heil geblieben:


Da kann man wirklich heilfroh sein. Man ist dann gerne auch mal bescheidener mit der kulinarischen Seite.

Dann biegt der Tisch sich halt mal nicht…

…auch wenn die Natur so einiges frei Haus liefert.

Wenn man besonders freundlich dreinschaut, kann man sich vielleicht bei den Nachbarn einladen!

Die Nachbarin ist erstaunlicherweise gar nicht so fertig, wie sie aussieht!

Gesellschaft zu haben hat nämlich den Vorteil, dass man gemeinsam nach vorn blicken kann.

Vielleicht fällt das Netz nur vorübergehend aus, oder man muss ganz neu verkabeln… (An dieser Stelle ein herzliches Huhu an meine AIP-Kollegen! :)

Oft reichts ja schon, wenn man die Fassade ein wenig aufbessert. Da hilft auch ein flotter neuer Pullover. Fünfärmelig!

(Entschuldigt den Abstraktheitsgrad. Es wird wieder konkreter, versprochen! Ich leide an schwerer (offenbar jetlagbedingter?) Sprachverwirrung und muss mich erst wieder fangen.)

12 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. hubbie sagt:

    Beruhigend, dass es euch gut geht, die Philippinen hingegen kriegen gerade die volle Wucht zu spüren, die Bilder von dort sind erschreckend…

    • Etosha sagt:

      Ich konnte ein bisschen was auf Nachrichtenseiten sehen. Der Grad der Zerstörung wundert mich nicht, es war wirklich heftig. Traurig ist vor allem, wenn es die Leute trifft, die schon seit dem Erdbeben in Notunterkünften und Zelten hocken. :(

  2. Helmut Laser sagt:

    Hi Ihr,

    Gott sei Dank habts alles überstanden?
    Wie ist sonst die Lebensqualität dort?

    • Etosha sagt:

      Selber hi! Ja, zum Glück! Ich freu mich auch! ;)
      Wie gesagt, das Wohnen könnte schöner sein. Ich hab allerdings noch kein Hotel von innen gesehen. Das Essen in diversen Restaurants ist gut und reichlich, die Lebensmittel in den Supermärkten lassen allerdings zu wünschen übrig, vor allem Obst und Gemüse. Dazu werde ich sicher demnächst noch ein paar Worte verlieren. Das Wasser ist angenehm warm, eine Stunde herumschnorcheln im Bikini ist kein Problem. Und die Unterwasserwelt entschädigt für so einiges. Den blauen Seestern gestern hab ich in knietiefem Wasser fotografiert, und weitere unglaublich schöne Tiere gesehen, die ich nicht fotografieren konnte.
      Es ist halt wie überall gewöhnungsbedürftig; vor allem, wie die Dinge laufen, wenn sie laufen sollen, ist einfach Erfahrungssache. Da muss noch ein bisschen Zeit ins Land gehen.
      Hoffe euch gehts gut! Schön, dass ihr schaut, wie’s uns geht!

  3. Ceh sagt:

    Hach, da kommen Erinnerungen zurück … bei mir hat’s damals sämtliches Internet lahmgelegt, und alle haben sich schon Sorgen gemacht. Und alle Fahrräder, die draußen gestanden sind, sind vom Wind auf einen riesigen Fahrradhaufen zusammengeweht und dann irgendwie verknotet worden. Bis ich meine Kiste da wieder rausgefiltert hatte … :/

    Na, jedenfalls wünsch ich euch jetzt besseres Wetter! Ich fand Taifunwetter immer extrem fad, weil man nur ohne Netz und ohne Strom Stunden- und tagelang eingesperrt war im Zimmer. Kann auch nix auf die Dauer.

    Busserl aus Wien, wo’s paradoxerweise 20° und Sonnenschein hat, aber angeblich innerhalb von 2 Tagen der Winter kommen soll.

    • Etosha sagt:

      Das soll er doch schon seit Wochen! Bin gespannt, ob’s was wird. Diesmal ohne mich, das stimmt mich fröhlich.

      Naja, fad würd ich’s nicht grad nennen, das Taifunwetter – rein nervlich, vom Lautstärkepegel und von der feuchten Hitze her isses doch eine gewisse Challenge. (Die Angst vorm Wolf macht sie nicht froh, und im Taifun ists ebenso!) Mir fällt’s auch ein bisschen schwer zu schlafen, wenn draußen die Welt untergeht, was insgesamt für eine miese Stimmungslage gesorgt hat, weil ich eh nicht schlafen konnte, schon seit der Ankunft immer um 2h früh wach wurde mit Null Option auf Fortsetzung, und dann auch noch die Taifun-Nacht, naja. Mittlerweile gehts, gestern war ich lang auf und hab heute das erste Mal sieben(7!) Stunden durchgeschlafen, was einer kleinen Sensation gleichkommt.

      Fahrräder haben wir nicht, was deinen Erzählungen nach ein Glück zu sein scheint; unser Auto wurde zum Glück nicht mit anderen Autos auf einen Haufen geweht. ;)

      • Ceh sagt:

        Wetter heute hier: grau, nebelig, Regen, 13°C. Muntert das ein bissl auf? :)

        Jedenfalls wünsch ich nochmals von Herzen besseres Wetter. (Die Naturkatastrophen sind ja eigentlich mein Revier, am Rande bemerkt *g*) Und vor allem auch besseres Schlafen. Das geht ja gar nicht so.

        *bussi*

  4. van-vanity sagt:

    übersteht einen taifun & glaubt an “jetlagbedingte” sprachverwirrung.. das nenn ich mal positive einstellung! uffbasse, hörscht?!

    • Etosha sagt:

      Du bist süß! :) Jaaa, ich passe auf.
      Wenn der Schlaf mangelt und die Nacht zum Tag wird, dazu noch allerlei Menschen in Fremdsprache bequatscht werden wollen, während andere Muttersprache erwarten, dann fallen Formulierungen eben mitunter nicht so leicht. Mit dem Taifun hat das nur bedingt zu tun, weil er den Schlaf nicht eben verbessert hat. Danke fürs Reinschauen! Schön, dich auch hier zu haben – euch beide!

  5. blogotronic sagt:

    Kommt bloß gesund zurück, ey.

  6. Hildegard sagt:

    Hallo!
    Da war ja die Hoelle los ! Wir haben die ganze Zeit an euch gedacht. Ihr habt es ja nicht gerade einfach – von wegen ausspannen in der Suedsee!!!! Bleibt nur gesund, dann werdet ihr es schon meistern und irgenwann – vielleicht nach ein paar Wochen werdet ihr es auch geniessen koennen. Wie lange dauert dort die Taifunsaison? Wie wird das Wetter voraussichtlich werden? Habt ihr schon eine andere Bleibe gefunden?
    Alles Liebe!

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