Exkurs: Vermögensteuer

Ausgelagerte Ergänzung zum vorigen Artikel “Gute Gefühle streng verboten”:

Auf sachlicher Ebene kommt hinzu, dass allzu viele die Vermögensverteilung im Land immer noch so einschätzen, wie sie vielleicht vor 30 oder 40 Jahren war – und sich demnach von einer Vermögensteuer – oder “Millionärssteuer”, wie Andi Babler sie konkreterweise nennt – nicht viel versprechen. Man verschätzt sich hier aber leicht und gründlich, glaub ich. @

Leute mit mittelmäßigen Vermögen halten sich für Oberschicht (und die von dort wiederum für Mittelschicht), weil sie keine Ahnung mehr haben, wie weit nach oben (und unten) es mittlerweile geht. @

Die mögliche Vermögensteuer “pro Woche” anzugeben (so in einer Postwurfsendung von Andi Babler), wirkt nur scheinbar ungeschickt. Ist es aber nicht. Denn die meisten Menschen können sich 100 Millionen Euro vielleicht gerade noch so vorstellen. Von 5,2 Milliarden pro Jahr haben sie keine Vorstellung. @

Dabei müsste man rechnerisch nur das Vermögen des reichsten Prozents der Bevölkerung von AT besteuern:
40% des Vermögens in AT gehören 1% der Bevölkerung 😏
1317 Mrd € Vermögen in AT x40% = 526.8 Mrd €
Diese werden also mit 1% p.a. besteuert = 5.2 Mrd
ABGERUNDET!
Dieses oberste Prozent besitzt 10x mehr als die nächstreichen 4%! @

Die ganze Republik Österreich hat nur 3/4 soviel Vermögen wie dieses eine reichste Prozent der Bevölkerung.

Die Einfamilienhäusler*innen machen sich völlig unnötig Sorgen. Sie müssten als Haushalt ihr Vermögen mal schnell ~ver20fachen, bevor Ihnen davon 1% Fairnessbeitrag an den Sozialstaat vorgeschrieben würde.
Das wird sich in diesem Leben nicht mehr ausgehen. 😌🤞

Von den 5,2 Mrd Vermögensteuer in EINEM Jahr könnte man über 5 Jahre lang alle Mindestsicherungen im ganzen Land bezahlen. 974 Mio im Jahr 2022 waren Mindestsicherung. Davon fließen ohnehin über 90% wieder zurück an Vermietende und Lebensmittelhandel.
Reminder💡 Eintausend Millionen sind eine Milliarde! @

Allein die Rundungsdifferenz von oben sind 68 Millionen Euro, die wir gut, das sag ich einfach mal, in der Gewaltprävention und im Opferschutz brauchen könnten. Das entspräche einer Verzehnfachung des bisherigen Budgets dafür.

Und das alles nur überschlagsmäßig auf Basis von Zahlen aus 2017.
Wieviel Vermögen sich seither wohl von den Reichsten in die Breite der Bevölkerung verschoben haben mag? 🤭

Wenn für gewisse Parteien der verbindlichste Auftrag “Vermögensteuer verhindern” lautet – FÜR WEN ist dann ihre Politik? Für die “unteren” Vermögensschichten schonmal sicher nicht. Und die bestehen – siehe oben – aus mindestens 95% der Menschen in Österreich. Natürlich mag man da fragen, cui bono?

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