Kleiner Kurbericht

Ich bin derzeit auf Kur. Falls euch nun die Grüne ins Gesicht steigt und ihr glaubt, ich mach hier “sowas wie Urlaub”, kann ich euch sogleich um ein Neidgefühl leichter machen: Es ist extrem stressig. Ich hab sechs Termine am Tag, beginnend um 7h, bei denen ich abwechselnd mit heißem Gatsch beschmiert, mit Ultraschall oder verpflichtenden Ernährungsvorträgen auf Volksschulniveau beschallt werde, in Wasserbecken oder auf Turnmatten auf Zuruf rumhopse oder in CO2-Wasser-Wannen vor mich hinblubbere, um mich hernach mühselig aus heißen Tüchern zu befreien, die man mir nach dem Bad zwangsjackengleich umgewickelt hat. Davor, dazwischen und danach bespaße ich meinen Hund in- und outdoor, rechne mir aus, wie lange ich das jetzt machen kann, bis mir die nächste Stunde schlägt, und versuche, zu den knapp bemessenen Essensterminen zu hetzen, bevor jemand mein Besteck wegräumt.

Der Entspannungsfaktor ist also durchaus… endenwollend. Aber ich hab ein schönes großes Zimmer und recht nette Tischnachbarn. Und ich habe schon einmal sowas wie Freizeitbeschäftigung genossen – wir haben gestern abend eine gute Stunde lang zu viert Tischtennis gespielt.

Leben am Limit, yay!

Über euer Echo freu ich mich diesmal besonders – auch wenn ich nicht gleich antworten kann, das WLAN reicht nicht bis zu meinem Zimmer, und die Extratermine am Tag zum Mail-& Blogcheck sind nur schwer zu verwirklichen, weil ich um 21h so schwer bin wie der Gatsch persönlich.

8 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. T.M. sagt:

    Klingt, als wäre anschließend erst einmal eine mehrwöchige Erholungsphase in einem ruhigen Büro erforderlich.

  2. Rudi sagt:

    nette Tischnachbarn ist schon mal was…
    vielleicht hab ich in der anleitung nicht erwähnt, das man sich die einteilung seiner therapie-einheiten auch also wie soll ich sagen…
    ich hatte – bis auf ein paar tage – am nachmittag keine therapien…
    trotzdem: entspann dich – es wird besser !!

    • Etosha sagt:

      Stimmt, das geht da und dort, aber leider sind die Pläne der Therapeuten ziemlich dicht gepackt. Nachmittage freischaufeln is also nicht, leider. Ich könnt das gut brauchen.

  3. Verena sagt:

    Meine Mama ist auch grad auf Kur und berichtet von einem ähnlichen Stresslevel.
    Wünsch Dir, dass die Behandlungen wenigstens was bringen und Du auch noch die eine oder andere vergnügliche/erholsame Freizeitbeschäftigung genießen kannst!

    • Etosha sagt:

      Dankeschön! Tatsächlich war ich heut oben am Bergl und hab die einzigartige *gg* Hubertuskapelle bestaunt. Danach gings zum UW-Hampeln. Jetzt bin ich streichfähig.

      Gruß an deine Mutter, so von einer Kur-tisane zur anderen.

  4. nömix sagt:

    Kein Kurschatten? ;)

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