Ach, da war ja noch so viel, was ich euch erzählen und vor allem zeigen wollte! Aber man kommt ja zu nix! Dauernd will irgendwer was, und je länger ich hier bin, desto höher stapelt sich die Arbeit auf meinem Schreibtisch. Am 18.1. ist ein Galadiner anlässlich des 13. Jubiläums des Aquariums, und das wirft derzeit auch einiges an Arbeit ab. Dann gibt es auch einen neuen Praktikanten und wir sind nicht mehr die Newbies – doch davon später mehr.
Zuerst kommt eine kleine Rückschau. Da waren noch ein paar Dinge im November, als wir noch im PICRC wohnten, die ich knipste, aber bisher nicht zeigte – alle Fotos finden sich ganz unten (wie ich hoffe, denn ich kann das im Moment wieder mal nicht prüfen). Ich versuche damit quasi nachträglichen Kitt in die Lücken zu spachteln, die zwischen Erzählung und Foto entstanden sein mögen. Die meisten Geschichten dazu waren vermutlich im Thanksgiving-WE-Bericht.
Da gibts zum Beispiel einen Vogel im Garten, mit wunderbar rot-schwarzem Gefieder, der sich morgens in mühevoller Flatter- und Rauskratzarbeit die verirrten Insekten aus einer der Gartenlampen holt. Dann ist da eine weitere Ansicht des alten japanischen Nachrichtencenters in Airai, die ich zu schön finde, um sie nicht online zu stellen. Einmal pro Woche legt hier beim Aquarium abends ein Laternenboot nebenan bei der Marina an, spuckt einen Haufen feier- und karaokewillige Japaner aus und legt sich dann draußen auf dem Wasser zum Schlummern hin, bis es Zeit ist, die heisergesungenen Japaner wieder heimzukarren. Das sieht ziemlich schön aus. (Das Boot. Nicht die heisergesungenen Japaner.)
Einmal wollten ein paar Kollegen und ich mit dem Boot nach Kayangel, dem Atoll ganz im Norden, um dort nach dem Rechten zu sehen – das war kurz nach dem Taifun, aber leider ging einer der Motoren ein, und wir mussten in Ngatpang auf Babeldaob anlegen und nach einer kurzen provisorischen Reparaturhilfe leider wieder zurückfahren. Bei diesem kurzen Ausflug erkundete ich das Dock und fand allerlei alte Maschinen und Boote und sonstiges altes Zeug.
Ein andermal war ich mit Martin am Wochenende in Ngiwal auf Babeldaob, es war Ebbe und das Meer glich einem Watt. Im flachen Wasser sahen wir Fische von oben, die wie winzige Haie aussahen. Bei näherer Betrachtung zeigte sich, dass es keine Haie sind. Bis jetzt war aber nicht herauszufinden, wie sie heißen. Ich bitte um Verzeihung und werde das nachreichen.
Ebenfalls in Ngiwal steht meine Wunschimmobilie. Direkt am Wasser, auf Pfählen, sodass es bei Taifun nicht die Wellen bis ins Schlafzimmer drückt, noch dazu mit hübscher Balustrade und jede Menge Natur drumrum – will ich!
Dann hab ich noch eine einzeln stehende Mangrove aus der Nähe abgelichtet, nur so, der Vollständigkeit halber. Außerdem demonstriert El Reisehase die Größe von Taro-Blättern, die ordentlich groß werden können. Vielleicht habt ihr die Pflanze schon irgendwo mal kennengelernt – Taro ist eine Pflanze, die nicht nur große Blätter hat, sondern auch stärkehaltige Wurzeln. Fertig zubereitet ist die Wurzel grau und wird hier meistens in halbfingerdicke Scheiben geschnitten serviert. Es gibt aber im asiatischen Raum auch ein Taropulver, aus dem man wiederum eine Taropaste zubereitet, und alles mögliche andere, wie man mir erzählte. Die Wurzel selbst schmeckt ziemlich neutral und trocken und ist eine gute Beilage zu Fleisch oder Fisch. Manchmal gibts dazu eine süße Kokossauce, die sich der Konsistenz von Tapetenkleister erfreut und eventuell unter Verwendung von Tarostärke eingekocht wird. Man erkennt – die Expertin spricht. Ich weiß es wirklich nicht genau. Schmeckt jedenfalls irgendwie auch nicht schlecht.
Ich berichtete glaube ich darüber hinaus auch mal von einem schönen roten Nachtfalter, der sich in unsere Laundry verirrt hatte. Das Foto dazu ist hier auch dabei.
Und zu guter Letzt traf ich am Strand von Ngiwal unvermittelt auf ein Rindvieh, das im Dickicht neben dem Sandstrand seiner Grassuche nachging, was auf diesen Inseln im seichten Seegrasbereich bestimmt einfacher wäre als an Land. Es gibt hier nicht viel Gras. Rasen, vielmehr. Daher heißt es, dass die größten Landsäugetiere hier Hunde sind. Manche Hunde sind von beeindruckender und sogar furchteinflößender Größe, aber so groß wie Kühe sind sie nicht. Ich bin also ziemlich sicher, dass es eine Kuh war, aber zur Sicherheit hab ich auch ein Foto beigelegt.
Für die Reihenfolge der Fotos kann ich wie immer nix – das ist flickrseitig irgendwie schwer vorhersehbar. Bitte verzeiht mir generell das Chaos, ich versuche demselben gerade Herr bzw. Frau zu werden, und das auf überaus ambitionierte Weise, indem ich um 18:16 noch immer im Büro sitze, während draußen die Insel bzw das Inselleben an mir vorbeigeht. Dies ist der erste Abschnitt dieses hehren Versuchs. Weitere Abschnitte folgen womöglich.