In Merlix‘ Herzdamengeschichten hat mich der Beitrag ‚Fast in letzter Sekunde‘ daran erinnert, mit welch seltsamen Gedanken das Gehirn oft spontan auf manche Situation reagiert. Hätte ich nur alles aufgeschrieben, was mir diesbezüglich schon an cerebralen erklärenden Erstversuchen durch den Kopf geschossen ist! Dafür hats leider selten, für ein paar gute Lacher allerdings immer gereicht.
Ein Beispiel von vor einigen Jahren fällt mir aber ein: Etosha fährt mit ihrem Auto, Etoshas Mama sitzt am Beifahrersitz. Aus familienorganisatorischen Gründen nämlich ist Etoshas Bruder mit Mamas Auto unterwegs. Auf der Hauptstraße in dem kleinen Nest, wo Etosha aufgewachsen ist und in dem Mama immer noch wohnt, kommt uns doch plötzlich Mamas Auto entgegen! Ich erkenne erst Marke und Farbe, dann mit einem gewohnheitsmäßigen Blick aufs Kennzeichen, dass es sich wirklich um Mamas Auto handelt. Und wie lautet logischerweise meines Gehirnes erste Reaktion? „Hey, da kommt die Mama!“ – der offensichtlichen Tatsache zum Trotze, dass sie doch neben mir am Beifahrersitz sitzt. Ich berichte lachend meiner Mutter, daraufhin meint sie: „Das is ja noch gar nix – ich hab gedacht: Hey, da komm ich!“
Um Frustrationen zu vermeiden, sollte man nicht den Fehler machen, seine geistigen Fähigkeiten generell an solch spontanen Hirnausgaben messen zu wollen, denn nicht die intelligenteste, sondern die naheliegendste Schlussfolgerung ist die erste, die das Hirn ausspuckt. Frei nach dem Motto ‚Richtig muass net sei, oba schnöö soits geh‘.
(‚Erste Gedanken vor dem Hinzuziehen der Ratio‘)
(siehe auch hier)