Langanhaltender Konsumspaß

Ich bin ein Konsumfreak. Einkaufen macht mich glücklich. Irgendein neues Teil zu haben macht das Leben gleich um einiges sonniger, sogar das Aufstehen macht mehr Spaß. Ich kaufe aber nicht nur für mich, sondern schenke auch anderen gerne was. Und wenn für mich oder andere Menschen gerade kein Bedarf ist, dann kauf ich was für meinen Hund.

Ich treibe mich gerne in Zoomärkten rum und schaue, was es da so alles Neues gibt. Zum Beispiel, ob sie endlich den ‘langanhaltenden Kauspaß’ schon erfunden haben, den mein Hund nicht in weniger als dreißig Sekunden verputzt.

Heute fiel meine Wahl auf Tomys Zoo in Brunn am Gebüsch. Äh, Gebirge. :) Ein riesiger Heimtiermarkt, dort gibts fast alles, was das Hundeherz begehrt. Oder eben meines.

Ich musste da hin, wir brauchten nämlich einen neuen Flugball – ein Ball mit einer Schnur dran, den kann man mit wesentlich weniger Kraftaufwand viel weiter werfen als einen herkömmlichen Ball.
Ich habe letztes Wochenende Cindys Flugball versehentlich im Alltensteiger Stadtsee versenkt. Ich wusste ganz sicher: Unser Flugball schwimmt! Das ist wichtig, weil Cindy auch schwimmt, und zwar den ganzen Sommer lang, immer wenn sich irgendwo eine größere saubere oder auch kleinere nicht ganz so saubere Pfütze dafür anbietet. Unseren Flugball hatten wir mit, der Stadtsee war auch da, und mein lieber Hund war badebedürftig, stimmungsmäßig und geruchlich, also ab mit dem Ball ins Wasser. Gluck-gluck. Weg. Hund verzweifelt. Ich hatte vergessen, dass unser schwimmfähiger Flugball bei Cindys Urlaubsaufenthalt bei meiner Mutter verlorengegangen war, und Cindy von Ronja, dem Hund meiner Mutter, einen Aushilfsflugball geborgt bekommen hatte.

Tomys Zoo hat alles. Da gibts tolle Hundesofas, und gleich gegenüber Hundeliteratur – damit der intellektuelle Hund von heute vorm Schlafengehen auch was zu lesen hat. Zum Beispiel den Motivations-Bestseller ‘Agility macht Spaß’ in zwei Bänden. Oder, für den genealogie-interessierten Hund, ‘Das große Windhunderbe’.

Ich war nur am Kichern da drin, da gibts jetzt auch ganz neue Hundeleckerli – äh, Kausnack heißt das ja jetzt, und zwar ohne Bindestrich – mit dem überaus klingenden und daher zweifellos ungemein verkaufsfördernden Namen PNUTZ. Was hab ich mich zerkugelt! Führen Sie … Pnutz?! – Gesundheit! – Neiiin, Pnutz, die Marke! Pnutz! – Mann, Sie haben sich aber heftig verkühlt, was?

Ganz nebenbei kam mir in einem der – wirklich sehr breiten – Marktgänge ein alter Mann entgegen, der warf sich in seinem Bemühen mir den Weg freizumachen gegen ein Regal, dass es nur so krachte – als wäre ich ihm nicht zu Fuß und noch dazu ohne Einkaufswagen, sondern zu Pferde samt Lanze begegnet.

Außerdem habe ich das folgende Hundespielzeug dort entdeckt und darüber so gelacht, dass ich es unbedingt kaufen musste:

Es ist: Ein buntes Ei mit einem verdächtigen Bruch an der Oberseite.

Ei2

Wenn man es drückt, dann quietscht es.

Ja, genau dieses penetrante Quietschen, das man von einem solchen Plastikspielzeug erwartet.

Aber nicht nur das!

Ei3

Fiiiii…

Ei4

…iiiep!!

Mein Hund hat zwar nicht gelacht, aber der ist ja bekannt für seine Humorlosigkeit… Ich find’s super!

13 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. waschsalon sagt:

    ist das nicht gefährlich? ich meine, weil man den hund dazu konditionieren könnte, eier zu knacken, um vögel zu jagen….

  2. Etosha sagt:

    Naja, Vogelnester befinden sich ja meist zu Baume, und Hunde sind eher schlechte Kletterer. :)

    Aber ich seh trotzdem eine Gefahr: Wenn Welpen oder Junghunde miteinander spielen, sind sie dabei oft sehr wild. Da wird schon mal zugebissen. Wenn der Gebissene aber quiekt, weil es ihm zu weh tut, lässt der Beißer normalerweise sofort los. (Manchen Rassen wird dieser Reflex jedoch abtrainiert/abgezüchtet.)

    Wenn ein solches Spielzeug dem Hund die Maxime beibringt: ‘Macht nix, wenn’s quiekt’, dann fände ich das nicht so gut.

    Mein Hund spielt aber ohnehin nicht richtig mit quietschendem Spielzeug, denn wenn er zubeißt und es das erste Fiep von sich gibt, lässt er es los. Wir haben bisher noch bei allen Quietschviechern das Quiekelement außer Betrieb gesetzt.

  3. Nicole sagt:

    *kicher* ich glaub ich mach heute- obwohl ich keine Haustier habe- noch einen Abstecher zu Tommy..der Vergnüglichkeitsfaktor ist wie es scheint hoch…hab mich sowohl über “Pnutz” ( welches übrigens in die ehrenvolle Reihe von Wörtern wie Pfnösel, Eumel, Müpfel und Co aufgenommen wurde ) als auch über den “Fiep” königinnenlich amüsiert:-)))
    N

  4. s. sagt:

    Pnutz ist wirklich sehr für humorlose Tage geeignet. Nachdem ich ja nächste Woche Urlaub habe und somit viel Zeit habe, werde ich mich mal auf den Weg begeben und schauen, was es für unsere Firmenhunde noch so zu pnutzen gibt. Werde sicherlich einiges entdecken. Kann man das eigentlich von der Steuer absetzen? Sind doch eigentlich Wachhunde oder, jeder bewacht seinen eigenen Platz?
    Ich werde darüber noch grübeln pnutz! LG

  5. Etosha sagt:

    Hm, wir haben die Hunde ja nicht im Betriebsvermögen. Selbst wenn, müsste man mindestens 20% Privatanteil rechnen (fürs streicheln und so.) Das entsprechende Erlöskonto könnte man zum Beispiel nennen: ‘Erträge aus dem persönlichen Lustgewinn am Streicheln des Betriebshundes’. Davon müsste man allerdings den nur durch Schätzen ermittelbaren Lustgewinn des Hundes wieder abziehen.
    Ich fürchte nur, im BMD ist nicht genug Platz für derart lange Kontenbezeichnungen.

    In unserem Fall, weil Privatanteile bei einer GmbH ja nicht gehen, müssten wir das in Form eines Sachbezugs abrechnen. Hihi, die Lohnverrechnerin tät sich sicher freuen.

    Als Betriebshund sollte man meinem allerdings abgewöhnen, den Chef zu verbellen. *g*

    Aber gelegentliche Geschenke für die Hunde der Dienstnehmer, zum Beispiel zum Geburtstag, könnten durchaus unter ‘Freiwilliger Sozialaufwand’ fallen.
    Cindy hat am 3. Dezember. Und Kira?

  6. Etosha sagt:

    @Nicole: Der Abteilung der ehrenvollen Worte sollte ich bei Gelegenheit ein eigenes Posting widmen.
    Viel Spaß beim Pnutzen Stöbern.

  7. Iwi sagt:

    Diese Quietsche-Eier sind ech lustig, auch mein Hund hat so ein Dino-Ei bekommen. Das Quietschen muss man aber echt beseitigen, das hält man irgendwann einfach nicht mehr aus. Und der lustige Effekt des aus dem Ei springenden Kükens beeindruckte ihn überhaupt nicht, das war der Spaß allein für uns menschliche Betrachter, aber für den Verkäufer brachte es den erwünschten Effekt. Aber es soll ja auch jeder etwas davon haben.

    Übrigens glaube ich kaum, dass durch das Quietschen eine Gefahr besteht, den Hund zu entsensibilisieren für das Hundequietschen nach einem zu starken Biss, denn so wie Hunde auch die feinsten Nuancen im Geruch unterscheiden können, so sind auch die feinsten Frequenzenunterschiede mit je anderer Bedeutung behaftet. Ein Beispiel: in der Hundeschule in der ich einst mit meinem Hund war, hatte der Leiter immer mal einen etwas schwierigen/aggressiven Hund in seiner Obhut. Seine Methode, ihm unerwünschte Attacken auf andere Hunde abzugewöhnen, war folgende: er hatte immer ein kurzes Stück Messingkette dabei, das er die ersten Paar male nach dem Hund schmiss, wenn der auf einen anderen losging. Getroffen hat er eher selten, was auch nicht nötig gewesen wäre, aber durch sein darauffolgendes Schimpfen hat der Hund das Geräusch der Kette schon mit der Rüge verknüpft und irgendwann reichte es, dass der Ausbilder die Kette in seiner Hand klingen ließ. Das funktionierte überraschend oft. Wenn er allerdings anstatt der gewohnten Messingkette ein Stück Stahlkette hatte, blieb alles bis dato antrainierte völlig wirkungslos. Ich konnte mit meinem Menschenohr den Unterschied im Klang nur schwer ausmachen und bei dem Quietschespielzeug und dem Hundefiepen kann ich das recht gut, also denke ich, es sind zwei grundlegend verschiedene Quietscher für ein Hundeohr.

    Mann, ist das jetzt ein langer Kommentar geworden…

  8. Etosha sagt:

    Na, umso besser! :) Ich freu mich!

    Ich hätte auch nicht angenommen, dass der Hund das Fiepen nicht unterscheiden kann – es ist aber offensichtlich, dass es meinen Hund dazu bringt, das Ei loszulassen. Man weiß ja schließlich auch als Hund nicht, in welcher Frequenz ein Ei zu quieken pflegt, wenn es Schmerzen hat. ;)

    Das mit der Kette ist ein gutes Beispiel. Die Klicker bei der Hundeabrichtung sind ja auch allgemein bekannt. Allerdings hat mich das Geräusch schon von Weitem ganz grantig gemacht, ich hätte damit also nicht arbeiten wollen.

    Konditionierungen sind eine interessante Sache. Manchmal aber auch einfach nur dämlich. Meine Hündin kommt zB ausnahmslos aus dem Schlafzimmer oder von sonstwo im Haus angetrabt, wenn ich mir eine Zigarette anzünde und sie das dafür typische Klappern der Alubox hört, mit der ich mich selbst vor den bösartigen Negativsuggestionen auf der Packung schütze.

    Im Winter war das nämlich das Zeichen für ‘die Terrassentür geht jetzt gleich auf’. Jetzt aber ist die Tür den ganzen Tag offen, und Cindy kann sowieso raus in den Garten, wann immer sie will.
    Dementsprechend kommt sie auch relativ planlos daher, steht dann da, guckt ratlos drein und weiß eigentlich selbst nicht, warum sie jetzt angelaufen kam.

    Wenn mein Mann seine mittlere Schreibtischschublade öffnet, kommt sie ebenfalls sofort – weil sie erwartet, dass er gleich den Laserpointer zückt und sie damit durch die Wohnung oder den Garten jagt. Ich hab das ja sonst nur bei Katzen erlebt.
    Springt dein Hund darauf auch an? Oder hat sonst noch jemand einen laserpunktjagdfreudigen Hund?

    Außerdem bellt Cindy, wenn ich ‘Geh schauen!’ sage. Ich hab mich nämlich immer geärgert, dass sie vom Wohnzimmer aus bellte, wenn sie zwei Zimmer weiter vor der Eingangstür etwas gehört hatte. Also sagte ich regelmäßig zu ihr: ‘Geh schauen, was da ist, und bell gefälligst nicht von hier hinten!’. Davor hatte ich zwar monatelang genauso regelmäßig ‘Gib Laut!’ zu ihrem Bellen gesagt, aber das hat sie scheinbar nicht so beeindruckt.

  9. Iwi sagt:

    Nein, meiner jagt nicht nach Laserpoints. Er ist ein Windhundmischling, hat diese typische ‘Faulheitseinstellung’, portiert nichts, hat seinen eigenen Kopf und wenn er das Gefühl hat, er müsse etwas tun, dann ist er schnell eingeschnappt und macht kaum mehr was. Aber lieb und treu und sehr folgsam ist er, wird jetzt bald 7 Jahre und ist auch kaum mehr verspielt, hat aber wenn er sich freut – was viele Ursachen haben kann – das schönste Hundelächeln!

  10. Etosha sagt:

    Hach, wie schön! Da entfährt mir ja spontan ein Seufzen. Und mein eigenes schönstes Lächeln. ;)
    Du könntest mal ein Hundebild posten! (Oder hab ich da in deinen Archiven was übersehen?)

  11. Ole sagt:

    Konsumfreakberater lungern seit Tagen in der Mensa rum. Ich bin bislang vor ihnen getürmt. :)

  12. Etosha sagt:

    Echt? Sowas gibts?

  13. Iwi sagt:

    Du hast meine Archive glaub ich gut durchstöbert – aber ein Bild ist erst seit gerade eben in meinem Blog…

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