Gepflügtes Gesichtsfeld

Wie schon in den Kommentaren erwähnt, hat des Samstags bei der Gartenarbeit ein Thujenwedel beschlossen, mir unversehens mit vollem Karacho ins rechte Auge zu schnalzen und dort ein Beben der Stärke 7 auf der nach oben offenen Glupsch-Skala auszulösen. Ich bitte also um Nachsicht, wenn ich derzeit nur mit einem Auge zuhöre. Details über sich gebildet habende Körperflüssigkeiten und augenjuck- und kratzbedingte Anfälle von Wahnsinn erspare ich euch hier in meiner unendlichen Güte.

Genesungswünsche, Blumen und Geldgeschenke bin ich auch mit nur einem Auge wohlwollend zu betrachten in der Lage.

19 Kommentare Schreibe einen Kommentar

  1. boomerang sagt:

    Thujen sind ein Graus, optisch.
    Das schönste an dem Gewächs ist
    dessen herrlich duftendes Holz.
    So ein Stamm in Scheiben geschnitten
    ist ein hübsches Raumdeo.

  2. Etosha sagt:

    Man könnte auch sagen, sie sind eine Beleidigung für das Auge.

  3. Unglaublich! Bin letzte Woche auf ein paar unflätigen nassen Herbstblättern ausgerutscht (zum Glück nur eine Prellung) und komme langsam zum Schluß, dass uns die Flora nichts Gutes will. Ad Thujenschnalzer: Wahrscheinlich der bösartigste Pflanzenangriff seit den legendären Killertomaten! Ich wünsche dem Auge jedenfalls schnelle Besserung.
    Herzlichen Gruß WW

  4. _mathilda_ sagt:

    Sei dir meines Mitgefühls gewiss. Sich ungeschützt, sprich ohne Schutzkleidung/-brille den Unbillen der feindlich gesinnten Natur auszusetzen, zeugt allerdings von einem gewissen erfrischenden Urvertrauen. Die Thuje (auch phonetisch sowie orthographisch eine Beleidigung) hat das scheinbar weidlich ausgenutzt, aufdass deine Umwelt sich am Ergebnis des botanischen Ungestüm weiden könne. Sollte es jemand wagen: gib ihm eins aufs Aug!

  5. mkh sagt:

    Aug um Auge, Etosha, ich würde sie hart abstrafen und zugunsten eines einheimischen Gewächses – wie wärs mit einem Holunder? – irgendwo ins nächste Waldviertel versetzen!

    Dir gute Besserung und baldigst wieder doppelten Durchblick! :P

  6. martin sagt:

    ui, holunder… den haben wir mit viel mühe & chemie eben erst ausgerottet, das zeug breitet sich schneller aus als einem lieb ist. zudem hat es die nachteile im winter blattlos dazustehen (=kein sichtschutz mehr), im frühjahr bestialisch intensiven blütengeruch in kombination mit unmengen an blüstenstaub und danach blütenabfällen zu verströmen und letztendlich mit seinen dunkelblauroten beeren die gegend und jeden der sich nähert zu befärbeln. das in kombination mit kaum geniessbaren früchten sind ein guter grund das zeug abzuwehren wie die pest.

    eine alternative wäre evtl noch der buchsbaum, über den meine holdeste aber aus ästhetischen gründen die nase rümpft. allerdings hätte der runde blätter, die stechen nicht so ins auge. dafür isses giftig. naja, nothing is perfect…

  7. Lily sagt:

    Autsch- das schmerzt schon beim Lesen.
    Gute Besserung, liebe Etosha, und möge die Macht mit dir sein- die Hand an der Kettensäge, sozusagen.
    Es gibt kaum was grauslicheres als solche Thujen.
    L

  8. Etosha sagt:

    Ui, Herr Winder, da erwidere ich die Genesungswünsche aber und hoff, die blauen Flecken halten sich in Grenzen! Diese depperten Blattln aber auch überall heast! Schleimig wie Schneckenspuren!

    Bislang war mir die Natur ja gar nicht feindlich gesinnt, Mathilda, die Stimmung schlug sehr plötzlich um. Wahrscheinlich haben die Thujen mittlerweile über siebzehn Ecken, äh, Wedel erfahren, dass ich sie hasse.

    Danke, mkh, sehr lieb! Wie das mit dem Holunder ist, hat mein Mann ja schon sehr kompetent auseinandergesetzt. Das Zeug ist nicht auszurotten – sowas absichtlich anzupflanzen grenzt an Masochismus. Und wir beide mögen weder die Blüten noch die Beeren.

    Wir brauchen uns über eine Thujenalternative gar keine Gedanken zu machen, mein Holdester, außer es schlägt zufällig ein Meteorit ein und rottet sie aus.

    Danke für das Mitgefühl, Lily, aus deinen Einträgen weiß ich ja, du bist eine große Gartengestalterin vor dem Herrn und kennst dich aus.

    Eure Genesungswünsche sind hocheffektiv, meine Lieben! Ihr solltet euch dafür bezahlen lassen! Mein Auge ist wieder bestens, nur noch ein bisschen geschwollen, aber es kratzt nicht mehr! Juchui!

  9. kathi sagt:

    da das auge schon wieder gut ist, kommen meine gesundungswünsche und tipps (kühlen, augenbadewanne kaufen, ein schnaps ist immer gut) eh zu spät aber trotzdem möchte ich auch die mir eigene abneigung gegen die nicht-heimischen thujengewächse anbringen.
    egal wie man sie schreibt.
    alles liebe dir!

  10. mkh sagt:

    …muss man nicht unbedingt vorm Haus ausrotten, jedenfalls nicht, wenn man den Holunder mythologisch betrachtet. Was den Sichtschutz angeht, da gibts natürlich ein paar weitaus besser geeignete einheimische Heckengewächse, beispielsweise auch die jedes Jahr nachgeschnittene Hainbuche erfreut mit breitem Wuchs und, mit etwas Glück, fast den ganzen Winter hindurch mit – wenn auch welkem – Restlaub.

    Das war ein unvermeidlicher Auszug aus mkh´s kleinem Gärtnerlatein ;-)

  11. serotonic sagt:

    Mein Mitgefühl, auch jetzt noch, Verehrteste! Wünsche rasche Vollabschwellung ;)

  12. Etosha sagt:

    Danke, Kathi, der Tipp kam gerade noch rechtzeitig, den Schnaps hab ich gestern abend noch hinterhergeleert – sicher ist sicher.
    Also mag sozusagen eigentlich niemand Thujen. Seltsam, dass die so verbreitet sind. Mein Hass bezieht sich ja weniger auf das Augengeschnalze, wiewohl das natürlich eine nicht besonders liebenswerte Eigenschaft darstellt, sondern vielmehr auf das extrem nervtötende Entfernen der Wedel aus der Wiese nach dem Schnitt. Das ist die klassische “Oaschhackn”.

    Lieber mkh, ich bin ja selbst nicht ganz unbedarft, was Heil- und Zauberpflanzen betrifft, aber bei Holunder hört sich der Mythos auf. Der rottet alles aus, was da sonst noch so wachsen will, und das ist nicht im Sinne meines Grundsatzes vom leben und leben lassen.
    Die Hainbuche werden wir mal einer genaueren optischen Überprüfung unterziehen – danke. :)

    Vielen Dank, sero, es wirkt schon! Der Blick ist schwellungsmäßig schon wieder beinah ungetrübt.

  13. rudolfottokar sagt:

    ich wollte nur anmerken, dass ich thujen als für die so ziemlich grausamste pflanze halte, die je in unsren gefilden heimisch wurde. typisch für österreichische gartenbesitzer – zwar schiach, oba praktisch. kein neues eigenheim ohne thujenhecke. zum thema holunder möchte ich noch anmerken: hollerblüten im palatschinkenteig sind gar köstlich – ebenso wie hollerblütensekt. soviel dazu… ;-)

  14. Etosha sagt:

    Auch kein altes Eigenheim ohne Thujenhecke! Nur dass man sie sich dann nicht mehr freiwillig aussucht.
    Die Garköstlichkeit des Holunders ist eine durchaus subjektive und wird von meinen Geschmacksknospen hartnäckig negiert.

  15. rudolfottokar sagt:

    echt? reden wir von hollerblüten oder den schwarzen kügelchen? letztere bekamen wir als kinder als kompott, wenn wir nicht “konnten”… ;-)
    aber die palatschinken sind wirklich gut…

  16. Etosha sagt:

    Jaja, von den schwarzen Kügelchen gegens Nichtkönnen zu den blauen Pillen. Sowas nennt man dann Fortschritt. *gg*

  17. hubbie sagt:

    Fortschritt? Das muss wohl das sein, was Mädels mit Kackproblemen in Form von actimel und -ivia einnehmen >d&w<

  18. hubbie sagt:

    ziehe ein “i” ab und peesse: jeder wie er halt kann, (noch) muss ich keine Pillen einwerfen

  19. Etosha sagt:

    Aber nur die Mädels ohne Laktoseunverträglichkeit. Der Rest braucht bei solcherlei von dir nicht allzufein umschriebenen Problemchen nur normale Milch zu trinken.

Schreibe einen Kommentar zu Etosha Antworten abbrechen

Pflichtfelder sind mit * markiert.


* Die DSGVO-Checkbox ist ein Pflichtfeld

*

Ich stimme zu