Cerebraler Strudel mit Ei

Bei so hohen Temperaturen wie gestern tut mein Hirn nicht immer ganz genau, was es soll. Wenn einer verrückt wird, fällt es ihm ja auch nicht notwendigerweise auf. Ich halte das für einen Nivellierungsmechanismus des Gehirns – so ähnlich, wie der durchschnittliche IQ stets 100 beträgt, auch wenn die Menschen im Schnitt immer schlauer werden – nur eben von innen organisiert.

Gleich einer Regierungsbehörde, die das dumme Volk vor herben Realitätskollisionen bewahren soll, täuscht das Gehirn also rege Geschäftigkeit vor und erhält den Schein aufrecht.
Damit mir etwa ein Ausfall meiner dreidimensionalen Vorstellungskraft verborgen bleibt, simuliert mein Gehirn sozusagen den Normalzustand, bis der Schaden behoben ist oder aber eine Gewöhnung stattgefunden hat.

Weil wir, seit das Wetter so schön ist, am Wochenende immer grillen, uns jedoch Grillfleisch und auch Grillfisch mittlerweile schon zum Halse raushängen, sollte es gestern ein Strudel werden, gefüllt mit ein wenig Faschiertem, Karotten und Porree. So dachte mein Mann und kaufte selbige Zutaten ein, nicht wissend, dass ich Porree nicht so gut vertrage und auch nicht besonders mag, wobei ein kausaler Zusammenhang in beiden Richtungen denkbar ist.

Kein Problem, denke ich, und bereite die Fülle eben bis zum Schluss ohne das ungeliebte Stangengemüse zu: Zwiebeln anrösten und ablöschen, faschiertes Fleisch dazu, etwas Senf und frischen Majoran und Oregano aus dem Garten, geriebene Karotten, und unser geliebtes Gold: Oro di Parma, das Tomatenmark mit Basilikum aus der Tube. Nach Zugabe von Pfeffer und Rosmarin duftet die Fülle ganz herrlich. Der Strudelteig liegt bereit, und das Backrohr ist bereits vorgeheizt, die Luft in der offenen Küche kämpft in heißen Schwaden gegen die klimatisierte im restlichen Raum – ein Gewitter zieht am Möglichkeitshorizont auf.

Davon völlig unbeeindruckt und kühl kalkulierend streiche ich jetzt meine Hälfte der Füllung auf meine Hälfte des Strudelteiges, und mische erst danach die übrige Füllung mit den zugegebermaßen knackig aussehenden Lauchkringeln. Diesen Teil breite ich nun auf der noch leeren Strudelseite aus. Zum Schluss streue ich etwas geriebenen Käse drüber. Mhm, sieht gut aus!

So ein Strudelteig will vor dem Einrollen an den Längskanten gut mit Ei bestrichen und eingeschlagen sein, damit die Ränder gleich beim Zusammenrollen bombenfest kleben und die kostbare Füllung beim Backen nicht ausläuft. Das weiß man, das macht man.

Erst bei der letzten vorsichtigen Umdrehung vor Fertigstellung der angestrebten Strudelform, als die Ränder schon längst auf molekularer Ebene miteinander verbunden sind, hat mein cerebraler Stealth-Mode ein jähes Ende, und ich stelle fest, dass der Strudel jetzt doch nicht wie ursprünglich geplant sozusagen ein Frau- und ein Mann-Ende hat, nein: Die Porreefüllung ist jetzt außen im Strudel und die porreefreie innen.

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  1. pk210 sagt:

    Dazu kann man eigentlich nur sagen “shit happens”

  2. blogotronic sagt:

    hmmm… das bringt mich auf den verlockenden gedanken, heute abend lauchgemüse mit hackfleisch zu machen. dir zu ehren. ;-)

  3. baumgarf sagt:

    Nunja, theoretisch hätte sich die Situation dadurch retten lassen können, indem man den Strudel nach dem Backen wieder aufwickelt. Dadurch verliert der Strudel zwar seine Namensberechtigung, aber bevor man sich den Magen verrenkt…

    So etwas Ähnliches ist mir übrigens auch schon passiert, allerdings weniger rettbar: Wenn man nach getaner Arbeit den soeben fertig gebackenen Kuchen aus dem Rohr zieht und es einem just diesen Moments einfällt, den Zucker vergessen zu haben, dann weiß man, es ist wieder einer dieser Tage.

  4. Etosha sagt:

    pk210, nein, dazu kann man auch sagen: ‘Naaa, Oideee, I bin sooo deppat, des gibts net! A so ein Trottl! I koch nie wieda waunns haaß is!’

    Mahlzeit, vasili, ich hoff, du kriegst keine Etosha-Gedächtnisblähungen. *gg*

    Joo, baumgarf, dadurch verlöre der Strudel allerdings seine Berechtigung; da stell ich’s mir noch einfacher vor, die Ränder an den molekularverbundenen Stellen vor dem Backen nochmal aufzupfriemeln, als ihn nach dem Backen… brr, so eine Sauerei. Genausogut könnte ich dir bezüglich kuchendlicher Rettbarkeit vorschlagen, den Zucker doch nachträglich in die kleinen Poren des Kuchens… und so.

    Ich musste dann ja quasi nur 50% der Porreemenge verzehren, die ich genommen hätte, würden wir beide das Zeug vertragen. Durch diesen glücklichen Umstand hat das Aufstoßen schon heute mittag merklich nachgelassen.

    Es sind noch Reste im Kühlschrank!

  5. baumgarf sagt:

    Aber wie heißt’s so schön: wieso einfach, wenn’s auch kompliziert geht. Und beim Strudel bin ich irrtümlicherweise davon ausgegangen, dass er schon gebacken war bei Kenntnisnahme. Da hab’ ich wohl zuviel gelesen :o)

  6. martin sagt:

    oder kurz zusammengefasst: mhhhhmm gut wars! :)

  7. Etosha sagt:

    Nö, baumgarf, die Erkenntnis kam wie gesagt zeitgleich mit der letzten zusammenrollenden Wende. Und ich schreckte zurück vor der mutwilligen Zerstörung eines an sich völlig perfekt geformten Backgutes. Aber du hast mir Appetit auf Kuuuuchen gemacht! Schickst mir einen? Ich hab prämenstruelle Fressanfälle! :)

    @martin: Sehr nett von dir, Schuggahasi! :**

  8. baumgarf sagt:

    Also, Kuchen hab’ ich einen gemacht, aber dummerweise ist er schon fast selber gefr…gegessen. Andererseits eignen sich Obstkuchen auch nicht zum Verschicken – zumindest nicht, wenn sie noch einer gewissen Ästhetik genügen sollen.

  9. Etosha sagt:

    So ein Mift! Und der war sicher sehr gschmackig. Hmpf. Dann muss ich doch selber einen machen. Den einen und einzigen Becherkuchen! ;)

  10. baumgarf sagt:

    Jupp, so gut ein Grapefruit-Kefir-Kuchen eben schmeckt. :o)
    Und Becherkuchen lassen sich durch die Wahl der Zutaten auch variieren. Hier etwas Zimt, dort ein paar Rosinen etc.

  11. Etosha sagt:

    Wie wärs mal mit ein paar Kuchenrezepten bei dir im Notausgang? Schließlich bist du Experte! Aber bitte einfache welche, bei denen nicht viel schiefgehen kann! Grapefruit-Kefir klingt jedenfalls muy interesante!
    Bei sowohl Zimt als auch Rosinen stößt du bei mir allerdings auf allergieähnliche Abwehr. Nüsse und viel Kakao sind dafür wieder to-tal ok :)

  12. baumgarf sagt:

    Wie? Weder Zimt und Rosinen? Und was machst du dann Weihnachten? Muss eine harte Zeit sein…
    Wegen mir kann ich gerne mal drüben bei mir ein paar Rezepte einstellen, muss nur gucken von wegen Copyright, ich gehe ja gerne den backbüchernen Weg. :o)

  13. Etosha sagt:

    Aber geh, gar net! Ich spüls einfach mit Eierlikör runter, dann gehts scho. :)
    Du könntest die Rezepte ein bisserl umformulieren. Dann ist es wenigstens auch endlich mal ein literarischer Genuss!

  14. baumgarf sagt:

    Hmm, mal schauen. Zumindest wird es noch ein wenig dauern, ohne Fotos geht da ja nix. Und die müssen erst gebacken werden, sozusagen.
    Und kommt einem eigentlich nicht mit der Zeit der Eierlikör zu den Ohren raus? Weihnachten beginnt immerhin schon im September, darf man den Auslagen in den Geschäften Glauben schenken.

  15. Etosha sagt:

    Aber die Gelatine war ein guter Anfang! *kicher* Freu mich auf die frischgebackenen Fotos. Da brauch ich dann Sabberschutz auf meiner Tastatur! ;)
    Mir kommt ganz Weihnachten zu den Ohren raus. Den Zauber der Kindertage hats nicht mehr, alle sind narrisch, es kostet viel zu viel Geld und überall ist die Hölle los. Von dem Gedudel aus den Lautsprechern ganz zu schweigen.

  16. baumgarf sagt:

    Gehörst also auch zu jenen, denen “Last Christmas” die Nackenhaare aufstellt und die Zehennägel kräuselt? Aber stimmt schon, das Fest der Liebe ist zum Fest des Kommerz’ geworden. Von wegen Stille Nacht. Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass manche bewusst am letzten Tag vor oder an Heilig Abend direkt erst ihre Geschenke kaufen. Wie du schon sagst: narrisch. Und das ist noch geschmeichelt.

  17. Etosha sagt:

    Najo, Last Christmas ist mittlerweile so ein abgegriffenes Beispiel, dass es mir schon wieder wurscht is. Ich mag Weihnachtsmusik im Grunde, wirklich, genauso wie jede andere Musik. Ich mag nur die Art nicht, wie wir versuchen, die Konsumgesellschaft als Kompensation für das Staunen aus Kindertagen zu benutzen. Diese Rechnung geht nicht und nicht auf, und keiner merkts, obwohl sich alle darüber beschweren.

  18. baumgarf sagt:

    Du bist beneidenswert, mir dreht sich noch immer der Magen um und bekomme Schweißausbrüche, sobald die ersten paar Töne dieses Machwerks erklingen. Gegen sonstige Weihnachtsmusik habe ich nix, und es gab auch einmal Zeiten, in denen ich das Wham!-Lied leiden mochte. Aber mittlerweile kann man das, was jedes Jahr aus dem Radio quäkt, nur noch (und hier bitte ich, den Anglizismus zu entschuldigen, er passt einfach) als Overkill bezeichnen.
    Dabei ist das eigentlich nur konsequent, wie auch Weihnachten selbst immer weniger Freude erweckt. Gerade letztes Weihnachten ist es mir deutlich aufgefallen: von Weihnachtsstimmung keine Spur, Heilig Abend war ein Tag wie jeder andere auch, an dem zufällig eine bunt geschmückte Tanne im Eck steht (die ja eigentlich auch schon Zeichen des Kommerz ist) und Weihnachtsgebäck auf dem Tisch. Kann aber auch am wenig weihnachtlichen Wetter gelegen haben.

  19. Etosha sagt:

    Bei uns stand nichtmal zufällig eine Tanne im Eck. Es stand absichtlich keine da, wie auch schon in den Jahren davor. Einmal vor Jahren, da war ich in Weihnachtsstimmung und hab meine Yucca aufgeputzt.
    Du rennst also bei mir offene Türen ein. Ja, es ist ein Overkill. Und es ist den Menschen nicht abzuringen, dass man sich nix mehr schenkt. Vielleicht wüsste man die familiäre Nähe mehr zu schätzen, wenn’s die Geschenkepflicht nicht gäbe?
    Ich hab schon manchmal Weihnachtsstimmung. Bei mir hat das aber eher mit Sehnsucht nach familiärer Geborgenheit und bedingungsloser Zuneigung zu tun, die man schenkt und erhält. Wenn Weihnachten ein schöner Tag ist, den ich mit meinen Lieben verbringe, möglichst ohne Streit und ohne ungute Stimmung, dann ist das schon perfekt für mich.

    Ich schau gern den Menschen zu, wenn sie meine Geschenke auspacken – wenn mir was richtig Gutes eingefallen ist. Aber dass ich Geschenke über Dritte weiterleite, nur damit man ‘was geschenkt hat’, und dann nichtmal drüber gesprochen wird, man nicht angerufen wird oder sonst irgendwas daraufhin passiert, dafür ist mir mein Geld einfach zu schade. Ich will sehen, ob da Freude ist! Grmbl.

    (Übrings hab ich nix gegen Anglizismen. Du musst dich also nicht für jeden angewendeten entschuldigen. Mit der Lichtershow hast du mich womöglich falsch verstanden?)

    Übrings2: Gut, dass wir Weihnachten jetzt diskutieren. Dann haben wir’s zu Weihnachten schon erledigt. ;)

  20. baumgarf sagt:

    Kommerz oder nicht, für mich gehört die Tanne einfach dazu. Es ist einfach schön, wenn das Zimmer nur von den Lämpchen erleuchtet wird. Vielleicht noch ein paar echte Kerzen zusätzlich. Das wirkt irgendwie heimelig.
    Das mit den Geschenken ist auch so eine Sache. Bei uns in der Familie hat man vor Jahren, als ich selbst noch das Prädikat “Kind” beanspruchen durfte, beschlossen, dass sich die Erwachsenen nichts mehr schenken, da man eh schon alles hat und ergo beim Schenken nix Gescheites dabei rauskommen kann, höchstens ein paar Verlegenheitsgeschenke. Unnötig zu erwähnen, dass die Haltbarkeit des Versprechens schon abgelaufen war, bevor das letzte Wort verhallte.
    Aber wenn man schenkt, dann natürlich nur deshalb, weil einem die Person etwas bedeutet, und unpassend wird schon gar nicht geschenkt, lieber gar nicht (aber das hatten wir, glaube ich, an anderer Stelle schon einmal, wenn ich mich recht erinnere). Schenken über Ecken kommt gar nicht in die Tüte, durchaus, denn natürlich will ich die Reaktion darauf sehen. Sonst könnte ich ja gleich einen Dienstleister beauftragen, er soll irgendwas an diesem Tag zu jener Uhrzeit vorbeibringen. Das ist unpersönlich und geringschätzig.

    (Nein, nein, ich hab’ dich schon verstanden, die Entschuldigung für Anglizismen galt auch eher mir, ich kann sie nicht mehr sehen und hören, sie nerven nur noch, vor allem, wenn es einen korrekten, vielleicht sogar besseren deutschen Begriff dafür gibt.)

    (Und an Weihnachten kauen wir dann Ostern durch, oder? :o) )

  21. Etosha sagt:

    Mein Mann steht nicht auf Tannen. Und nur für mich schlepp ich auch keine heim. ;) Klar mag ich auch gern Weihnachtsbäume, aber ich kann auch ohne einen eigenen.
    Meine Mutter hat früher in der Winterzeit oft Sardinenaufstrich gemacht, den auf halbierte Semmeln gestrichen, dazu gab es Früchtetee, und dann hat sie aus ihrem Balladenbuch vorgelesen. Das ist für mich der Inbegriff von Weihnachten. Mit oder ohne Tanne :)
    Schenken über Ecken kommt heuer bestimmt auch nicht mehr in Frage. Nönönö. Mag ich nicht.
    Ja, unpassend hatten wir schonmal, wobei die Frage nicht geklärt wurde, was eigentlich wirklich unpassend wäre? ;) Was ist das unpassendendste Geschenk, das dir einfällt?

    Zu Ostern gibts ja nicht soo viel zu sagen, wir könnten das gerne auch gleich hier abhandeln. Friede für immer! ;) Ich mag Schokohasen.

  22. baumgarf sagt:

    Man könnte ja auch einen aufblasbaren Baum… ach, nee.
    Früher gab’s bei uns zu Weihnachten immer Pasteten mit explodiertem Huhn (sprich: Hühnerfrikassee), das hat sich allerdings geändert, nachdem mein Schwager das nicht mag. Dachten wir zumindest, denn jetzt hat sich herausgestellt, dass das nur ein Missverständnis war. Gna.

    Unpassende Geschenke sind spontan grundsätzlich einmal Gutscheine jedweder Art, es sei denn, sie sind als Platzhalter gedacht, falls das eigentliche Geschenk z.B. wegen Lieferschwierigkeiten nicht mehr rechtzeitig angekommen ist. Und dann natürlich, wenn sie völlig dem Charakter des Beschenkten widersprechen, z.B. einen Pulli, obwohl er nur Hemden trägt etc. Wenn die Geschenke allerdings so unpassend sind, dass sie schon wieder lustig sind, ist es aber in Ordnung finde ich. Ein Freund hat mal einer Bekannten zum Geburtstag ein Gerät geschenkt, mit denen es Frauen ebenfalls möglich ist, ein Urinal zu verwenden.

    Aber Geburt und Auferstehung in einem Beitrag? Naja, ist ja fast das Gleiche. Gegen Schokohasen hab ich auch nix einzuwenden, wobei mir die Waffeleier mit zweierlei Füllung noch lieber sind, aber muss das Zeug schon im Laden stehen, wenn der Baum noch nicht richtig abgebaut ist? Hmm, stimmt schon, über Ostern kann man nicht so viel ablästern, irgendwie wird da nicht so viel Tamtam gemacht.

  23. Etosha sagt:

    Explodiertes Huhn, ist das nicht eine wahnsinnige Schweinerei in der Küche, und ist das wiederum nicht unglaublich paradox?

    Richtig unpassend wäre dieses Urinalgeschenk erst gewesen, wenn er es eineM Bekannten geschenkt hätte. ;P

    Ja, Geburt und Auferstehung ist echt fast das gleiche, nur dass man bei der Auferstehung nicht so runzlig ist (vermute ich.)

    Waffeleier mit zweierlei Füllung? Diese Dinger mit der Naht in der Mitte, mit Haselnuss und Schokolade? Ewig nicht gesehen, sowas. Wobei Waffel tendenziell immer gut ist. Duplo, Mannerschnitten, Nussini… :)) Da strahlt das Mädchen hier!

  24. baumgarf sagt:

    Naja, es sieht eben explodiert aus, wobei das mit Schweinen tendenziell auch möglich wäre. Und auch ein Huhn kann ein Schwein sein. In dieser Hinsicht ist es auch nur ein Mensch.

    Über die Runzligkeit bei Auferstehungen schweigt sich die Bibel leider aus, aber ich könnte mir vorstellen, der Körpergeruch dürfte recht anstößig sein.

    Jupp, genau jene Waffeleier mit Naht in der Mitte, nur, dass ich sie mit Schokoladen- und Vanillefüllung kenne, nicht Haselnuss. Wobei das auch nicht schlecht klingt. Ansonsten kann ich mich dem Waffelwahn durchaus anschließen.

  25. Etosha sagt:

    Einmal explodiertes Schwein mit viel Scharf bidde. ;)
    Reicht doch, wenn die das Lamm oder Schwein vom Spieß schneiden – man muss es nicht von den Küchenkastln schaben müssen.

    Hast du mal nachgesehen in der Bibel? Wer weiß, was da über Runzlige steht?

  26. baumgarf sagt:

    Nö, hab’ ich nicht nachgelesen, das unterstelle ich einfach mal. Ich kann mir auch kaum vorstellen, was Runzligkeit mit Religion zu tun haben soll. Wobei ich auch nicht verstehe, was die Völkertafeln und Geschlechtsregister für einen sittlichen Nährwert haben sollen. Außer vielleicht, Runzligkeit zu implizieren.

  27. Etosha sagt:

    Naja, bei den Völkertafeln, da hat irgendjemand mit Ahnenforschung für Anfänger begonnen. Aber weil die sich so durcheinander’erkannt’ haben, war das sowieso von vornherein zum Scheitern verurteilt.

    Ich aber sage euch, selig sind die Runzligen, denn sie wissen nicht, wie man bügelt.

  28. Etosha sagt:

    Alte Menschen. Die haben ihr Leben lang gebügelt und pfeifen im Alter einfach drauf. Denken, dann ist der Kontrast von Kleidung zu Haut auch nicht so groß, wodurch die Runzeln weniger auffallen.

  29. baumgarf sagt:

    Wie erklären sich in diesem Zusammenhang dann junge Menschen mit ungebügelter Kleidung oder alte Menschen mit gebügelter Kleidung? Ist das dann Ausdruck des inneren, gefühlten Alters?

  30. Etosha sagt:

    Möglich wärs! Vielleicht bügeln die Jungen auch daheim, im Geheimen, für die Alten. Ob man übrigens Runzeln durch gebügelte Kleidung durchfühlt? Ergibt sich bei entsprechend durchscheinender Kleidung vielleicht sogar ein optischer Knittereffekt?

  31. baumgarf sagt:

    Da bin ich überfragt, ob man Runzeln durch die Kleidung spürt. Frag nochmal in fünfzig Jahren :o)
    Und wer wöllte schon durchscheinende Kleidung, wenn sie ihn älter machen würde, weil man die Runzeln hindurch sieht? Doch eher will man runzelndichte Kleidung. Das ist jedenfalls billiger als eine Hautstraffung beim Chirurgen des Vertrauens.

  32. Etosha sagt:

    Ok, ich meld mich dann am 5.7.2057. Aber wehe, du bist nicht daheim!
    Aber ‘Älter machen, weil man die Runzeln durchsieht’? Irgendwo ist da der logische Wurm drin. Denn wer nackt runzelig ist, sieht mit Kleidung bestimmt nicht noch älter aus.

  33. baumgarf sagt:

    Ok, lass’ es mich so formulieren, wie ich es heute meine gestern gemeint zu haben: “Kleidung, die einen älter macht, als man erscheinen möchte”.
    Andererseits gibt es mit Sicherheit auch Kleidung, die einen ganz schön alt aussehen lässt.

    P.S.: Ich hab’ den 5.7.2057 in den Kalender eingetragen. Hoffentlich funktioniert das Programm in fünfzig Jahren noch. :o)

  34. Etosha sagt:

    Man sollte seine Kleidung bügeln, aber welche kaufen, die außen einen Runzeldruck hat. ‘Mit modischem Dekordruck.’
    ad PS: Die Spannung nimmt nervenzerreißende Ausmaße an!

  35. baumgarf sagt:

    Aber sind Dekordruckhemden nicht viel teurer als normale Hemden? Wieso also nicht normale Hemden kaufen und sie nicht bügeln? Das Ergebnis ist doch dasselbe, oder?

    zu P.S.: So viele Nägel hab’ ich gar nicht, dass ich 50 Jahre lang daran kauen könnte.

  36. Etosha sagt:

    Ja, die sind schon teurer, aber man erspart sich dafür doch das ständige Nichtbügeln!
    Mehr werden die Nägel nicht, das stimmt – aber länger! Der Körper ist da ja wahnsinnig intelligent und sorgt für Nachschub!

  37. baumgarf sagt:

    So hab’ ich das noch gar nicht gesehen, dass der Körper Spannungsmomente antizipiert und deswegen das Nagelwachstum erfunden hat. Oder Haarwachstum, manche kauen ja auch ihre Haare (sofern sie lang genug sind, und das Kauen fremder Haare ist nicht so befriedigend).

  38. Etosha sagt:

    Na klar, stell dir vor, du hättest nur 10 Fingernägel in einmalig endgültiger Länge zur Verfügung, wie schnell die abgekaut wären! Deshalb wachsen Gliedmaßen auch nicht nach, weil sie nicht dazu tendieren, abgekaut zu werden – von unangenehmen Begegnungen mit Haifischen vielleicht mal abgesehen.
    Bäh, Kauen fremder Haare. Ich kaue höchstens Hundehaare, und das nur unfreiwillig.

  39. baumgarf sagt:

    Haie kauen deshalb Knochen, weil sie keine Nägel haben, die sie kauen könnten. Zudem ist ihr Kopf nicht beweglich genug, so dass sie die Nägel eh nicht erreichen könnten, hätten sie denn welche.

  40. Etosha sagt:

    Kommt auch drauf an, wo sie ihnen wüchsen. Eventuell an den Vorderflossen, das könnt sich ausgehen. Ansonsten wärs von der Natur nicht schlecht, wenn sie den Haien die Nägel direkt im Mund wachsen ließe. Aber man kann ja nicht alles haben.

  41. baumgarf sagt:

    Wer weiß, vielleicht wachsen sie dort ja schon. Irgendeinen sittlichen Wert müssen die mehrfachen Zahnreihen schließlich haben.

  42. Etosha sagt:

    Man weiß ja wenig über die Fortpflanzungsrituale von Haien. Vielleicht ist das vielfachzahnweiße Lächeln des Männchens ein wichtiger Bonuspunkt beim Umwerben des Weibchens.

  43. baumgarf sagt:

    Du meinst, so ähnlich wie der Pfauhahn ein Rad schlägt, um auf sich aufmerksam zu machen, so schlägt der Hai ein Zahnrad?

  44. Etosha sagt:

    Ja, wenn er sehr stark grinst, könnte man das so sagen. Quasi ein Rundumlächeln. Ohren hat er ja keine, die ihn daran hindern könnten. (Man sollte statt ‘hindern’ möglichst nicht ‘hintern’ tippen, das könnte zu Verständnisproblemen führen.)
    Das Haiweibchen denkt sich dann angesichts des Zahnrades ‘Pfau! Ein potenter Hengst!’.

  45. baumgarf sagt:

    Dann wäre der Hai die Neuentdeckung der eierlegenden Wollmilchsau, der zahnradschlagende Pfaupferdhai. Oder Pfauhaipferd. Pferdhaipfau. Haipferdpfau. Kurz: Haipf.
    (das erinnert mich an die Kinderbücher, die dreigeteilt waren und man sich die lustigsten Personen und/oder Tiere zusammenstellen konnte)

  46. Etosha sagt:

    Ich bin der Vollständigkeit halber für zrsHaipfpf. Das klingt dann auch viel schöner.
    Jetzt müssten wir nur noch mit der industriellen Fertigung von zrsHaipfpf-Zahnrädern in Serie gehen. Ein Naturprodukt! Völlig unbedenklich! Bis auf die Tatsache, dass Haifischweibchen sich neuerdings von Uhrwerken magisch angezogen zu fühlen scheinen.

  47. baumgarf sagt:

    Die tickt doch nicht ganz richtig. Da ist doch der Betrug mit einem Uhrmacher schon vorprogrammiert.
    Und außerdem: bevor man anfängt, die Zahnräder zu verschachern, muss man sich erst einmal über die Fangquoten unterhalten. Und ob die Zahnräder schneller rosten als andere, immerhin waren sie ständig Salzwasser ausgesetzt.

    btw, so was passiert, wenn man zuviel Zeit an der Hand hat (eigentlich ja nicht, aber es war eine Steilvorlage): http://notausgang.baumgarf.de/entry.php?id=602

  48. Etosha sagt:

    Geniales Bild! So stellt man sich das vor, jawoll!
    Das abtrünnige Weibchen geht dem Uhrmachermännchen sicher auch auf den Zeiger. Aber so ist das Leben!
    Über Fangquoten müssen wir nicht reden – das geschlagene Zahnrad fischen wir einfach aus dem Wasser, wenn es das Weibchen verfehlt hat. Warum eine ganze Kuh kaufen für einen Liter Milch?
    Vielleicht könnten wir die Zahnräder dann einfach für Unterwasseruhren einsetzen? Dann fällt der Rost nicht so sehr auf uns zurück! Hey now, hey now now, sing this corrosion to me…

  49. baumgarf sagt:

    Kein Mensch mag Verlierer, wozu also überhaupt das geschlagene Zahnrad aus dem Wasser fischen? Deshalb sind Unterwasseruhren überhaupt die Idee, vor allem solarbetrieben. Natürlich brauchen wir noch einen treffenden Firmennamen, wie z.B. … Corrona?

  50. Etosha sagt:

    Hm, Verlierer… der Pfau schlägt sein Rad ja auch nicht tot. Das wär ja außerdem Autoaggression.
    Ja, solarbetrieben is gut, dann aber nur für die Tiefsee. Sonst könnts ja noch versehentlich Sinn haben.
    Corrona Oxydans?

  51. baumgarf sagt:

    Wieso denn nicht? Manche Hunde jagen ja auch ihren eigenen Schwanz.
    Und natürlich sind sie für die Tiefsee. Wozu sonst würde man beleuchtete Ziffern verwenden? In normalen Wasser erkennt man die Uhrzeit ja auch so.
    Corrona Oxydans ist gebongt, fehlt nur noch ein Name für die Luxus-Ausführung. Vielleicht Beta-Oxidans (natürlich mit dem griechischen Buchstaben). Da tut man sogar etwas für seinen Körper.

  52. Etosha sagt:

    Das mit den Hunden stimmt, aber die jagen den Schwanz nur aus Langeweile, nicht aus Jagdlust. Is ja nix dran.
    Wir könnten ja auf die Anzeige der genauen Uhrzeit in Ziffern verzichten, dann sparen wir bei den Herstellungskosten, und in der Tiefsee ist sowieso nicht mehr interessant, als die Unterscheidung ob gerade Tag oder Nacht ist. Wir machen also für die Nicht-Beta-Ausführung (*g*) einen simplen Haipfpf-Zahnrad-Tag-Nacht-Anzeiger.

  53. baumgarf sagt:

    In der Langeweile stellt man die dämlichsten Sachen an, sogar die Jagd auf Zahnräder. Pfauenräder. Räder allgemein, sogar, wenn sie noch am Auto hängen. Am fahrenden.
    Wenn schon aber auf Ziffernanzeige verzichtet wird, sollte man noch ein kleines Extra beigeben, um die Kauflust zu wecken. Vielleicht eine Anzeige für die Mondfischphasen.

  54. Etosha sagt:

    Wie wär’s mit einer digitalen Temperaturanzeige? Oder ‘Nimm eins, zahl zwei’?

  55. baumgarf sagt:

    Temperaturanzeige ist gut. Dann weiß man, ob man den normalen Taucheranzug oder doch den mit Schafwolle gefütterten, atmungsaktiven Wintertauchanzug anziehen sollte. Vielleicht noch ein Barometer, damit man im Zweifel einen Schirm mitnehmen kann.

  56. Etosha sagt:

    Wir könnten auch noch einen Taxifunkruf mit einbauen. Oder ein paar Minigames, für die gelangweilten Taucher beim Deko-Stop. Ein Depot für Hai-Leckerlis wär auch eine Option. Dann können sie sich die nächsten Zahnräder gleich selber pflücken. Als Souvenir.

  57. baumgarf sagt:

    Leckerli-Depot ist kritisch, am Ende gibt’s noch ein “Iss-bis-du-platzt” für Haie. Wobei man dem vorbeugen könnte, wenn man noch Pfefferspray in die Uhr mit einbaut, um allzu gefrässige Haie abzuschrecken. Minispiele sind klasse, am besten solche wie die Handheld-Spiele in den 80ern. Vielleicht noch eine Internetverbindung, um sich neue Spiele auf die Uhr runterladen zu können.

  58. Etosha sagt:

    Ich hatte natürlich an eine Vorrichtung mit Euro-Einwurf gedacht, kaugummiautomatenmäßig und Haipfpf-sicher. Pacman und Space Invaders ok? Internetverbindung bitte nicht. Blubberer gibts auch so genug. ;D

  59. baumgarf sagt:

    Das würde aber voraussetzen, dass der Haipfpf Angehöriger der EU ist. Was aber, wenn er nun über den großen Teich geschippert kam? Oder gar aus Nippon? Und bitte, Pong darf man nun wahrlich nicht vergessen, ansonsten bin ich mit der Wahl der Zeitverlustierung durchaus einverstanden. Und gut, kein Internet, die Verbindungsqualität wäre wahrscheinlich eh recht mager gewesen.

  60. Etosha sagt:

    Was zum Geier ist Pong? Sollte es da bei mir Kling machen?

  61. baumgarf sagt:

    Pong ist das wahrscheinlich berühmteste Videospiel. Eine gestrichelte senkrechte Mittellinie, ein Punkt bewegt sich hin und her, zwei senkrechte Balken stellen die Paddel dar, von dem/den Spieler/n gesteuert, die den Ball hin und her schlagen. Lässt man den Ball passieren, erhält der Gegner einen Punkt. Mehr ist nicht. Pong eben.

  62. Etosha sagt:

    Ah, DAS Zeug. Na klar. Ich stell mir Haie vor, die zurückgelehnt Minigames spielen und statt Zahnräder zu schlagen Zigeuner-Räder essen. Vielleicht sind Spielhallen unter Wasser überhaupt eine Marktlücke?

  63. baumgarf sagt:

    Überhaupt Spielbanken. Bleibt nur noch zu klären, wie die Kugel beim Roulette gegen den Widerstand des Wassers flüssig läuft.

  64. Etosha sagt:

    Brauchma keine Kugel, machma wie beim Glücksrad. Würfeln wird aber schwierig.

  65. baumgarf sagt:

    Für Craps dreht man einfach das Spielfeld auf den Kopf und verwendet Eiswürfel. Durch den Auftrieb des Eises sollte ein vernünftiger Spielbetrieb möglich sein.

  66. Etosha sagt:

    Du bist soo gscheiiiit! :) Mit der Hilfe von jemandem, der so schlau ist, kann man leicht eine Marktlücke schließen!
    In der Spielpause am Meeresfrüchtebuffet wird man gebackene Kalmare vergeblich suchen, dafür wird man von Meeresfrüchten bedient.

  67. baumgarf sagt:

    Da muss man am Buffet ziemlich an sich halten, damit man nicht aus Versehen über die bedienenden Austern herfällt (sofern man Schnupfen in Schalen etwas abgewinnen kann). Nur, was serviert man als Ausgleich zum Kaviar? Denn während man auf dem Land Meeresfrüchte bevorzugt, werden eben unter Wasser Landfrüchte angeboten.
    Ein Problem stellen übrigens noch die Getränke dar, immerhin besteht die Gefahr, dass auch der schönste Cocktail verwässert wird. Aber da wird man wohl auf die Raumfahrtechnik zurückgreifen müssen.

  68. Etosha sagt:

    *rofl* Schnupfen in Schalen is gut, hehe.
    Landfrüchte gibts ja genug. Als Ersatz für Kaviar würd ich Kiwis vorschlagen. Schwarze Kugerln sind da auch drin.
    Ach was, Raumfahrttechnik… Deiner Logik folgend serviert man natürlich unter Wasser keine Drinks, sondern Inhales. Wir füllen einfach Luft in Dosen ab. Kann man auch mischen: Brauereiluft mit Limonadenluft = Radler-Inhale. Weinkellerluft und Luft aus der Colanuss = Cola-Rot. Mundhöhlenluft von 1 Kaugummikauer und 1 Nimm2-Lutscher = Mojito.

  69. baumgarf sagt:

    Statt Kiwis kann man auch Brombeeren nehmen und sie salzen. Oder Himbeeren für den roten Kaviar.
    Stimmt, Inhales sind wirklich besser, lässt sich auch besser mit den Pressluftatmern kombinieren. Die haben dann ein extra Ventil, in das die Inhales eingeleitet werden. Aber wieso so umständlich beim Mojito? Einfach ein Asthma-Spray verwenden, ist doch dasselbe. Und für einen Long Island Ice Tea füllt man dann die Atemluft eines Sturzbesoffenen ab, oder?
    Apropos: besoffen wird man dadurch aber nicht. Also trinken bzw. einatmen, um zu vergessen, klappt damit nicht.

  70. Etosha sagt:

    Asthma-Spray schmeckt nicht im mindesten nach Minze. Außerdem fand ich das Wort Mundhöhlenluft allerliebst!
    Wenn der Kaviar unbedingt tierischer Herkunft sein soll, könnte man’s auch mit Blattläusen versuchen.
    Mit dem Long Island Ice Tea hast du vermutlich recht – aber schön durcheinandergesoffen muss er schon haben, nen?
    Einatmen um zu vergessen klappt schon – Geduld braucht man halt, und viele Inhales. Das ist eine Goldgrube!

  71. baumgarf sagt:

    Stimmt, Asthmaspray schmeckt nach Kampfer. Oder heißt das heutzutage Fighter, Kämpfe gibt es ja nicht mehr, man verwendet ja nur noch den englischen Ausdruck dafür.
    Aber wenn Asthmaspray schon nicht nach Minze schmeckt, wieso lässt man es dann nicht nach Minze schmecken? Wenn man schon dazu in der Lage ist, Cocktail-Inhales unter Wasser anzubieten, sollte es doch ein Leichtes sein, Asthmaspray in verschiedenen Geschmacksrichtungen anzubieten, z.B. Asthma-Apfel, Asthma-Waldmeister oder Asthma-Erdbeer.

    Übrigens sind Blattläuse, zumindest die roten, als Kaviarersatz schon deshalb keine so gute Idee, weil man sich sonst mit der Campari-Innung anlegt. Und grüne Blattläuse kann man nicht nehmen, weil man sonst alle paar Minuten gefragt wird, ob das mit dem Kaviar so sein soll oder ob er noch nicht reif ist.

  72. Etosha sagt:

    Ich meinte auch die schwarzen Blattläuse. Hab letztens welche auf den Erdbeeren gesehen, sieht aus wie Kaviarbefall.
    Der Asthmaspray ist zum Inhalieren direkt in die Lunge gedacht und daher mit Geschmacklichkeit nicht wirklich kompatibel. Aber Waldmeisteraroma könnte eine Ausnahme bilden.

    Unreifer Kaviar wird der Renner des Herbstes. Das ist tautologisch wertvoll. Genau wie unreife Eier zu Ostern.

  73. baumgarf sagt:

    Unreife Eier zu Ostern sind nur ein Indiz dafür, dass Ostern immer früher im Jahr stattfindet. Die hatten noch nicht die Zeit, bunt zu werden.
    Wenn man will, kann man auch Asthmaspray mit Geschmack versehen, er muss nur penetrant genug sein (Waldmeister ist da schon mal ein guter Anfang): Ammoniak, Buttersäure, Knoblauch etc.
    Und warum macht man aus schwarzen Blattläusen nicht auch Campari? Wär’ doch mal was Neues: Campari Night oder Campari Black, bei höherem Konsum Campari Blackout.

  74. Etosha sagt:

    Man muss Ostern ganz einfach so lange immer früher im Jahr stattfinden lassen, bis es sich in den Oktober verschoben hat, denn bunt werden die Eier doch erst im Herbst!
    Yeah, Campari Blackout find ich gut. Und Campari Nightout für den gepflegten Ziaga, sprich: Das Ausgehen am Abend.

  75. baumgarf sagt:

    Ja, aber wenn die Eier im Herbst bunt werden, fallen sie auch runter, und dann ist damit auch niemandem mehr geholfen. Vielleicht, wenn man sie zuerst hartkocht, bevor man sie reifen lässt?
    Und Campari Daybreak heißt es dann, wenn man damit den Kater am frühen Morgen nach der durchzechten Nacht vertreiben will – oder zumindest den Versuch dazu unternehmen möchte.

  76. stephan sagt:

    ich würde eine CPU Kühlung einbauen

  77. Frau vom Chef sagt:

    Ich finde es ja durchaus faszinierend, welche Debatten durch einen falsch gewickelten Strudel ausgelöst werden. Ich bin ja froh, dass du bei uns nicht kochst, wir würden wahrscheinlich nie wieder zum Arbeiten kommen. Aber ich habe mal versehentlich den Geburtstagskuchen den Chefs in rosa eingefärbt und den der Juniorchefin dafür in grün. Am ersten Tag gab es viele Tränen, am zweiten dafür viel Gelächter. Und natürlich wurde der Fehler beim Kind mit der Geburtstagstorte in rosa wieder gut gemacht.

  78. Etosha sagt:

    Durch das Hartkochen wird das Buntwerden bestimmt unterbund(t)en. Man kann ja Eierkartons unter die Bäume stellen.
    Campari Nightbreak heißt es, wenn man sich noch vor dem Schlafen übergibt.

    Stephan, wo?

    FvC: Bei uns kocht der Hochofen.. äh, Hofmannofen. Das sollte ja reichen.
    Was müssz ihr auch alle gleichzeitig Geburtstag haben? Verwechslungen sind da vorprogrammiert. Und dass der Chef dann weint, wenn er eine rosa Torte kriegt und eine Barbie in seinem Packerl findet, is auch klar.

  79. Stephan sagt:

    CPU Kühlung: Wenns Hirn streikt!

  80. Etosha sagt:

    Du merkst jedoch vielleicht, dass ausgerechnet hier in diesem kreativen Fred die Hirne niemals streiken. :)

  81. stephan sagt:

    Stell dir mal vor was dir einfallen würde, wenn du erst dein Hirn kühlen würdest.

  82. Etosha sagt:

    Es würde mir vermutlich kurz vor dem hellen Licht einfallen, dass ich das nicht hätte tun sollen, weil das Hirn bei 36 Grad am besten arbeitet. ;)

  83. baumgarf sagt:

    Aber jetzt stell dir mal die Gesichter der armen Kinder vor, wenn sie an Ostern statt der bunten Eier nur bunte, wenn überhaupt, Eierkartons vorfinden. Sicher, man soll die Kreativität bei Kindern fördern, aber ob das der richtige Weg ist, noch dazu an solch einem Termin? Dann vielleicht noch eher bemalte Tischtennisbälle, die kämen den Ostereiern noch am nächsten. Und den verdutzten Eltern der Kinder erklärt man einfach, das sei jetzt der neueste Schrei, das seien Schildkröteneier.
    Campari Nightbreak folgt dann wohl direkt auf Campari Excess, nehme ich an?

  84. Etosha sagt:

    Also, ich meinte schon, dass man die Eierkartons nur zum Zwecke des Auffangens der erbunteten Eier drunterstellt. Nicht ersatzweise. ;)
    Das traditionelle Eierpecken, mit Tischtennisbällen durchgeführt, könnte allerdings eine zeitraubende Angelegenheit werden.

  85. baumgarf sagt:

    Wobei Eierkartons auch keine schlechte Wahl wären. Da bekommt man Jahr um Jahr Eier zu suchen, und wenn man sie gefunden hat, wohin damit? Von alleine stehen die ja nicht. Vor allem nicht roh.
    Und ja, das Pecken dauert mit Tischtennisbällen durchaus seine Zeit. Ist aber Sinn der Sache, umtriebige Personen lassen sich damit recht einfach ruhigstellen. Da benötigt es schon keine Beruhigungstabletten mehr. Tischtennisbälle auf Rezept, quasi.

  86. Etosha sagt:

    Ok, nächste Ostern gibts bunte Eierkartons. Die Eier sollen sich die Kinder halt selbst legen.
    Beim nächsten Osterfrühstück werd ich an die Tischtennisbälle denken. Ich fürchte leider, dass die umtriebigen Personen den Unterschied in der Formgebung sofort bemerken und meine fadenscheinige Strategie daher durchschauen werden.

  87. baumgarf sagt:

    Sie durchschauen es nicht, wenn alle anderen die oben schon erwähnten Schildkröteneier bekommen. Die sind rund und lassen sich gut pecken. Und damit sie erst recht den Unterschied nicht so schnell bemerken, nimmt man eben die Tischtennisbälle der gleichlautenden Firma. Daran werden sie dann ganz schön zu knabbern haben.

    Und so langsam klingt es leicht wie eine Gegenveranstaltung zu Ostern. Die Kinder bringen die Eier selber mit, legen sie in die Eierkartons, verstecken sie und freuen sich drüber. Verkehrte Welt. Am Ende wird das zur Mode und man muss noch an Weihnachten die Geschenke in den Kamin schieben und nach oben raus schießen.

  88. Etosha sagt:

    *rofl* Die Geschenke in den Kamin schieben und nach oben raus schießen is gut! (geht kichernd ab)

  89. Etosha sagt:

    Zum Geburtstag müssen alle Gäste ein Stück Torte auf ihre Teller spucken, diese Stücke werden dann in einem Kreis zusammengestellt und mit Kerzen versehen, die das Geburtstagskind am Schluss durch starkes Lufteinsaugen in Brand steckt.

  90. baumgarf sagt:

    Das bedarf aber einiger Vorbereitung, immerhin muss bewerkstelligt sein, dass alle Gäste dieselbe Torte ausspucken. Zumindest bei einer kleineren Anzahl von Gästen. Wenn man mehr Gäste hat, braucht es ja auch mehr Kuchen, dann dürfen sie auch beim Spucken Vielfalt walten lassen.

    Übrigens werden in Kirchen zukünftig Scheidungen gefeiert, das Scheidungspaar beschenkt alle Anwesenden mit teuren Haushaltsgegenständen, während Hochzeiten im Geheimen ablaufen.

  91. Etosha sagt:

    Ach, über die Zusammensetzung der Torte mach ich mir weniger Sorgen – wenn jeder das ausspuckt, was er nicht mag, war wenigstens für jeden nichts dabei!

    Guter Plan mit der Scheidung! Und vor der Scheidungszeremonie wirft das Scheidungspaar mit seinen Köpfen Reis in die Hände der Gäste. Außerdem wird die Scheidungskerze ausgeblasen.

  92. baumgarf sagt:

    Anschließend gibt es noch ein besonderes Schauspiel zu beobachten: Die Kuchen und Torten, die von den Gästen ausgespuckt wurden, werden zum Bäcker transportiert, der sie fachgerecht unter Zuhilfenahme seines Backofens wieder in ihre Grundbestandteile zerlegt, also Mehl, Butter, Sahne, Zucker etc.
    Butter und Sahne wird dann wieder zu Milch verflüssigt und in Kühe gepumpt. Mehl wird mittels eines komplizierten Verfahrens in Körner gepresst und dank riesiger Maschinen auf dem Feld an Ähren geheftet, an denen sie letzten Endes eingehen und somit den Boden düngen. Ähnliches passiert mit Zucker.
    So gesehen sind Scheidungen also sehr umweltfreundlich, da Böden gedüngt und Kühe genährt werden.

  93. Etosha sagt:

    Nach einigen Geburtstagen und der bestimmt schon traumatischen Erfahrung, immer kleiner zu werden, muss man sich schließlich daranmachen, zurück in den Geburtskanal zu kriechen und den mittlerweile schrumpeligen Körper auf wenige Zellen zu reduzieren.

  94. baumgarf sagt:

    Jaja, der allseits bekannte Selbstauflösungsprozess. Und in welche Altersrichtung man nun schrumpelig wird, ist dann ja auch vollends egal. Auf wenige Zellen reduziert man sich auch in beiden Richtungen, in der einen vielleicht etwas schneller als in der anderen. Nur der Zeugungsakt, Verzeihung: Auflösungsakt, ist vielleicht nicht mehr ganz so reizvoll.

    (Btw, als Lektüre empfehle ich an dieser Stelle den Roman “The Confessions of Max Tivoli” (dt. Die erstaunliche Geschichte des Max Tivoli) von Andrew Sean Greer, der die Lebensgeschichte eines rückwärts alternden Menschen erzählt. Ein phantastisches, anrührendes Buch. Ist mir nur grade so eingefallen, keine Ahnung, wieso.)

  95. Etosha sagt:

    Der Entzeugungsakt nicht mehr reizvoll? Naja, für die Männerwelt trifft das womöglich wirklich zu. Aber ob er jetzt aus einem ständigen Hin und Her besteht, oder doch eher aus einem Her und Hin, dürfte für Frauen relativ nebensächlich sein.
    Man fragt sich allerdings, was einen zum Weitermachen brächte, wenn der Höhepunkt schon ganz am Anfang war. Und natürlich, was an geräuschvollem Schnarchen so erotisierend sein soll.

    (Danke für den Tip!)

  96. baumgarf sagt:

    Nun, ganz einfach. Das Bett wird zukünftig so gelagert, dass es das Schnarchen in Schwingungen versetzt, die anregend wirken (sollen). Nun muss man nur noch für einen rhythmischen Schnarchzyklus sorgen.
    Und da beim Entzeugungsakt der Höhepunkt schon am Anfang steht, muss an das Verantwortungsbewusstsein der Teilnehmer appelliert werden, damit eine vollständige Entzeugung bewerkstelligt ist.
    Bleibt noch die Frage, ob sich dieser wenig reizvolle Akt nicht nach außen an Dritte vergeben lässt. Ein neuer Dienstleistungssektor könnte dadurch entstehen.

  97. baumgarf sagt:

    Genau, nur nennen kann man es nicht so, das hat zu wenig Schmiss. Vielleicht “Remember the Dismemberer”. Oder “Human Resources Manager”. Ach ne, das gibt’s ja schon.

  98. Etosha sagt:

    Vielleicht ganz lapidar Zelltodverwalter?

    Wenn man seinen leiblichen Vater vorstellt, müsste man sagen: ‘Darf ich vorstellen, das ist mein künftiger Entzeuger.’

  99. baumgarf sagt:

    Was ich gerade bemerke: Bei aller Entzeugung haben wir den Schaffensprozess völlig außer Acht gelassen. Dieser ist nun noch viel biblischer. Menschen werden fortan aus Erde, Asche und Staub geformt. Und aus ein paar Knochen, die freundliche Menschen zuvor an der richtigen Stelle im Boden verscharrt haben.

  100. Etosha sagt:

    Vor allem so ein Entgräbnis stell ich mir ziemlich feierlich vor.

  101. baumgarf sagt:

    Ich frage mich nur, woran man erkennt, wann der Mensch in der Erde fertig gereift ist, dass man sein Entgräbnis feiern kann. Es ist ja nicht so, dass die Erde Wehen bekommt. Man stelle sich nur vor, wie dieser Mensch aussieht, wenn man ihn zu früh entgräbt.

  102. Etosha sagt:

    CSI Zentralfriedhof. Die wissen sowas. (Versehentlich Frühentgrabene kommen in die Bruterde.)
    Bzw. wenn der Mensch zum Leben erwacht, wird er schon pumpern. Vielleicht hat man auch Glocken installiert, deren Klang dann das jeweilige Entgräbnis veranlassen. Davor erscheint auf wundersame Weise eine Grabinschrift, die den Namen des zu Entgrabenden bekanntgibt.

  103. baumgarf sagt:

    Dadurch können die Menschen viel befreiter, viel offener Leben. Denn der Tag, an dem sie entzeugt werden, steht schon fest. Jedoch muss man auch den Tatsachen ins Auge sehen, dass so etwas wie der freie Wille dann wohl nicht existiert, dass das Leben vorherbestimmt ist.

  104. Etosha sagt:

    Warum? Solange man nicht zu spät zur eigenen Entzeugung kommt, kann man doch nach wie vor treiben, was man will! Nur weil man weiß, wie’s ausgeht, kennt man ja nicht den ganzen Film – und wie’s ausgeht, wissen wir ja in unserer jetzigen Situation genauso. ;)
    Man verfügt ja auch über wesentlich mehr Lebenserfahrung aus dem Alter, wodurch man sich in der Jugend vermutlich besser schlägt!

  105. baumgarf sagt:

    Aber riskanter wird der Lebenswandel auf jeden Fall. Wenn man weiß, dass einem nichts passiert, weil man ja erst viel später entzeugt wird, dann kann man z.B. auch mal die Sache mit dem Bungee Jumping austesten. Meinetwegen auch Bungee unplugged.

    Lebenserfahrung vielleicht, aber es gibt noch ein anderes Problem: man wird immer dümmer, das Wissen schwindet. Wobei das auch eine Art Gleichberechtigung darstellt: Demenz für alle.

  106. Etosha sagt:

    Stimmt – aber unplugged is ja auch leichter, wenn man von unten nach oben fliegt.
    Ich stells mir auch interessant vor, wenn während der Pubertät an gewissen Stellen die ersten Haare verschwinden.

  107. baumgarf sagt:

    Ja, aber dafür werden die lichten, grauen Haare wieder voll und farbig, ganz ohne Chemie.

  108. Etosha sagt:

    Nur um sich dann wieder zurückzuziehen und fedrig zu werden. Keine Haare, Haare, wieder keine Haare. Genau wie bei den Falten.

  109. baumgarf sagt:

    Die Natur ist aber auch sowas von unentschlossen. Erst keine Haare, dann doch, dann wieder nicht. Erst großartig Leben entwickeln, 90% aussterben lassen, Dinosaurier schaffen, wieder ausradieren, nochmal neu anfangen. Mir scheint, Mutter Natur hat ein ganz miserables Management. Etwas vorausschauende Planung wird man doch wohl erwarten dürfen.

  110. Etosha sagt:

    Wer sagt, dass es sich nicht um vorausschauende Planung handelt? Nur weil’s auf uns geistige Winzlinge wie Trial & Error wirkt, muss es das nicht zwingend sein.

  111. baumgarf sagt:

    Es sieht aber sehr danach aus. Und falls es das nicht ist, wäre eine etwas bessere Informationspolitik sehr wünschenswert, damit man sich keine Sorgen machen muss, demnächst vielleicht auch wieder ausradiert zu werden.

  112. Etosha sagt:

    Ich werd’s ausrichten. Sobald mir die Nabelschnur wieder angewachsen ist, beantrage ich einen Schöpfungs-Newsletter. Irgendwas braucht man ja als Blogger im Jenseits auch zu tun. Vielleicht meld ich mich gleich fürs Redaktionelle.

  113. baumgarf sagt:

    Aber den Newsletter bitte ohne Werbung. Softdrink-Reklame auf der Nabelschnur ist einfach…suboptimal.

  114. Etosha sagt:

    Auf der Nabelschnur? Aber nein, natürlich nicht. Die is nur fürs DSL. Werbung kommt da maximal durch, nicht drauf.
    Aber Spam könnt auf der Nabelschnur super plaziert sein – für Penisverlängerungen zB.

  115. baumgarf sagt:

    Penisverlängerungsspam schön und gut (oder auch nicht), aber es steht zu befürchten, dass am Ende die Schwester in einem unaufmerksamen Moment die falsche Schnur durchschneidet. Gna.
    Ich finde es nur erstaunlich, wie schnell Neugeborene mit der Zeit gehen. Kaum geboren, schon haben sie WLAN. DSL ist ja quasi nur die Übergangslösung.

  116. Etosha sagt:

    Aber die Plazierung dieser Werbung wäre endlich mal ‘Den Kunden da abholen, wo er steht’. (Was für eine Würg-Formulierung. Aber hier passts wenigstens.)

  117. baumgarf sagt:

    Der Slogan wäre passender für ein Busunternehmen. Den öffentlichen Verkehrsbetrieb. Oder für einen Leichenbestatter. Oder für ein Bordell.

  118. Etosha sagt:

    Wo du recht hast… *g* Aber wo ist die abscheuliche Redewendung tatsächlich zuhause? In der Politik. Dabei sitzen die doch immer! (Außer zum Händeschütteln.) Wie wollen die denn sitzend jemanden abholen, der irgendwo steht? Dann sind sie ja gar nicht ‘auf Augenhöhe’!

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