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Circus Pikard

Am Ostersonntag war ich mit Freundin und Freundin-Mutter im Zirkus (auch auf Facebook). Sehr wenig Leute, sehr kalt, ich mit Verkühlung und daher auch ohne mein Nefferl, das ich bei weniger Virenbelastung und daraus folgender Ermattung gern abgeholt und mitgenommen hätte… es war aber trotzdem sehr schön. Angesichts des endenwollenden Zuschauerstroms kommt man nicht umhin zu befürchten, dass der Zirkus an sich eine aussterbende Kunstform ist. Man sollte daher hingehen, solange es noch einen gibt, was dann wiederum bedeuten könnte, dass das Aussterben doch verhindert werden kann, wenn ein paar Menschen auf mich hören.

Auch zum Knipsen eignet sich so ein Zirkus ganz hervorragend!
Ich hab ein neues Slideshow-Feature auf meiner smallestfish-Seite, mal schauen, ob und wie das geht:

Bei mir gehts! Bei euch auch? (Flashplayer benötigt)

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Innovativ: Google Nose

Das wollt ich schon immer! Die Google-Suche gibts jetzt auch mit Geruch. What does that smell like? Google Nose!
Ausprobieren! Am besten heute noch! :)

Eine Erfahrung für alle Sinne: Neben dem Tippen, Sprechen und Berühren können Sie nun auch riechen.
Mehr als nur Suchergebnisse: Sie erhalten passende Bilder, Beschreibungen und Düfte aus von Experten zusammengestellten Wissenskarten.
Schnuppern nach Herzenslust: Die Google Duftdatenbank enthält über 15 Millionen Duft-Bytes.
Falls Sie es nicht mehr riechen können: SafeSearch ist integriert, sodass Sie Google Nose jederzeit deaktivieren können.

Allein diese Duftbeschreibungen! Köstlich!

Belly button:
An organic tweed cotton potato sack

Jeans in the rain:
A complex range of tannins jostled with pickled blueberries and aged brandy.

Canned cat food:
Week-old salmon mixed with cardboard and vinegar

Mars:
A Curious blend of sulphur and rust with a sparkling whiff of carbon dioxide.

Rain Forest:
Fresh air and monkey droppings

Jahrmarkt:
Zuckerwatte und Clownschweiß

Bäckerei:
Süße Perfektion mit einer Note Schuldgefühl

Genius:
99% perspiration

Das riecht nach Zukunft und echter Kreativität!

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Was Mütter von ihren Kindern lernen können

Die folgende Liste stammt von einer Mutter aus Austin, Texas, in den USA, die anonym bleiben möchte.
Ich hab sie hier gefunden.

1. Ein großes Wasserbett enthält ausreichend Wasser, um ein Haus von 180 Quadratmetern 10 cm hoch unter Wasser zu setzen.

2. Wenn man Haarspray auf Staubbällchen sprüht und mit Inline-Skatern darüber fährt, können sich die Staubbällchen entzünden.

3. Die Stimme eines Dreijährigen ist lauter als 200 Erwachsene in einem vollen Restaurant.

4. Wenn man eine Hundeleine an einem Deckenventilator befestigt, ist der Motor nicht stark genug, um einen 20 Kilogramm schweren Jungen, der Batman-Unterwäsche und ein Superman-Cape trägt, rundherum zu befördern. Die Motorkraft reicht dagegen aus, wenn ein Farbeimer am Ventilator hängt, die Farbe auf allen vier Wänden eines 6 x 6 Meter großen Zimmers zu verteilen.

5. Man sollte keine Baseball-Bälle hochwerfen, wenn der Deckenventilator eingeschaltet ist. Soll der Deckenventilator als Schläger verwendet werden, muss man den Ball einige Male hochwerfen, bevor er getroffen wird. Ein Deckenventilator kann einen Baseball-Ball sehr weit schlagen.

6. Fensterscheiben (selbst Doppelverglasung) halten einen von einem Deckenventilator geschlagenen Baseball nicht auf.

7. Wenn Sie die Klospülung hören, gefolgt von “Oh weia”, ist es schon zu spät.

8. Eine Mixtur aus Bremsflüssigkeit und Domestos erzeugt Rauch, viel Rauch.

9. Ein Sechsjähriger kann mit einem Feuerstein eine Flamme erzeugen, auch wenn ein 36jähriger Mann sagt, dass das nur im Film möglich ist. Und mit einer Lupe kann man selbst an verhangenen Tagen Feuer machen.

10. Einige Legosteine können das Verdauungssystem eines Vierjährigen passieren.

11. Knetmasse und die Mikrowelle sollten niemals im gleichen Satz erwähnt werden.

12. Kraftkleber hält ewig.

13. Egal, wie viel Götterspeise man in den Swimming-Pool tut, es ist nicht möglich, über das Wasser zu gehen.

14. Poolfilter mögen keine Götterspeise.

15. Videorecorder spucken keine Sandwichs aus, auch wenn das in manchen Werbespots im Fernsehen gezeigt wird.

16. Müllbeutel sind keine guten Fallschirme.

17. Murmeln im Tank machen beim Fahren eine Menge Lärm.

18. Sie möchten lieber nicht wissen, was das für ein Gestank ist.

19. Schauen Sie immer in den Ofen, bevor Sie ihn anstellen. Plastikspielzeuge vertragen den Ofen nicht.

20. Die Feuerwehr in Austin, Texas, ist innerhalb von 5 Minuten da.

21. Regenwürmern wird vom Schleudergang der Waschmaschine nicht schwindelig.

22. Katzen dagegen wird sehr wohl schwindelig.

22. Wenn Katzen schwindelig ist, erbrechen sie das Doppelte ihres Körpergewichts.

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Etosha auf Probefahrt: Alfa Romeo Mito

Ich wollte ja auch noch den Suzuki SX4 probefahren. Doch eine Fahrt mit einem Diesel-Vorführer ist offenbar derzeit ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht, dass sie nicht lieferbar wären, sie sind nur einfach dauernd ausverkauft. Als der Verkäufer beim Eisner hört, dass ich den Diesel probefahren will, wird er irgendwie gnatschig und guckt so an mir vorbei oder drüber weg, während er mir irgendwas mit “kann ich nicht anbieten” zugrantelt. So ein “Tut mir leid”, das keiner glaubt, kommt auch noch vor. Kann mich auch nicht erinnern, dass er sich von mir verabschiedet hätte.

Was aber noch keiner weiß: Ich bin vom Händler Eisner in Simmering nicht völlig unverrichteter Dinge abgezogen. Dort stand nämlich vor dem Fenster, glänzend wie ein Speckschwartl, ein dunkelvioletter Mito. Und weil ich eine Frau bin und auf violett stehe, man mich sogar, wenn ich krank bin, “armes lila Ding” nennt, rückte diese Kutsche plötzlich in das allermittigste Zentrum meiner Aufmerksamkeit. Ein etosha-typischer Reflex kam unvermittelt zum Vorschein, und der geht so: “Ist lila. Will ich!”

Also nochmal rein in die Filiale, diesmal zum Italiener-Schreibtisch. Man ist sich schnell einig darüber, dass gefahren werden muss, was gefällt, und so wird mein Führerschein kopiert – zum xten Mal diese Woche.

Es ist ein 0.9 TwinAir Turbo mit 85 PS. “Wie gefällt Ihnen der Spruch so?” fragt mich der neue Verkäufer – der für die Italiener zuständige – augenzwinkernd nach dem Starten des Boliden, und ich antworte brav und wahrheitsgemäß: “Als jemand, der Dieselbrummen gewöhnt ist, hab ich irgendwie Angst, da könnte was kaputt sein.” Das findet er drollig und lacht.

Der Mito hat drei Fahrmodi. Mit einem kleinen, hinter dem Schaltknauf angebrachten Hebelchen, das etwas verzögert reagiert, kann man jederzeit die gewünschte Dynamik wählen. D.N.A. nennen die das, das heißt übersetzt: Gemütlich, Wetter und Wildsau. Natürlich heißen die richtig: Dynamic, Natural und AllWeather. Damit werden Lenkung, ESP und Drehmoment feinabgestimmt. Doch Schluss mit den Details, es brummt ungeduldig unterm Hintern, die Sonne scheint, also röhren wir los, der Mito und ich, hinten in der Ailecgasse, wo nichts ist als Industrie, Felder und die endlose Mauer des Zentralfriedhofs.

Da geht was weiter, das kann man ohne Übertreibung sagen. Ja, ich glaube, da ist auch ein Sitz unter mir, der halbwegs hoch genug und weit vorne genug ist, es dürften sehr analog anmutende Instrumente vor mir das Tempo und die Touren anzeigen, und ich habe irgendeine Temperatur an der automatischen Aircondition eingestellt – aber hier gehts einfach nur um den Spaß, den Spaß am Treten. Ich probiere die drei Modi durch, bleibe schließlich bei Wildsau und probiere die Beschleunigung und Motorbremse in verschiedenen Gängen, quietsche um die Kurve, probiere an der Friedhofsecke den Wendekreis, und das ganze nochmal in die andere Richtung. Und nochmal bis zum Kreisverkehr und zurück. Die Sicht in alle Richtungen außer nach vorn ist recht gering, mir aber wurscht – hinter mir die Sintflut! Der Rest ist fröhliches Gasgeben und Geräuschemachen.

Es rumpelt nichtmal so arg wie ich es bei so einem Minisportler erwartet hätte, dafür kommt mir vor, es fehlt dem Mito schon ein bisschen an Halt auf den Vorderpfoten. Auch die Schaltung ist nicht ganz so knackig genau, wie ich das gern hätte. Aber für die kurze Zeit macht es mir trotzdem viel Spaß, den Mito zu fahren. Und er ist halt violett!

4,2 Liter braucht der Flitzer im Schnitt, so stehts im Prospekt. Glaub ich nie. Da muss man für mich sicher nochmal 100% Wildsau-Zuschlag draufrechnen. Und bestimmt vier, fünf Tickets auf 100 Kilometer. Denn gemütlich fahren könnte ich den Mito mit absoluter Sicherheit nicht. Da muss man reintreten, und zwar bis er am roten Bereich abriegelt.

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Etosha auf Probefahrt: Nissan Juke

Es scheiden sich die Geister beim Juke. Die einen finden ihn furchtbar kindisch, die anderen witzig kreativ. Ich gehöre zu Letzteren. Er sieht ein bisschen aus, als hätte man den Micra an den unmöglichsten Stellen aufgeblasen. Heute war ich dank meinem alten Freund Roman und dem Verkäufer Steve von Honda Stahl in Wien 20 mit so einem Gefährt unterwegs. Diesmal konnte ich mir leider nicht mehrere Stunden Zeit dafür nehmen, der Mensch muss ja auch zwischendurch was arbeiten und kann leider nicht den ganzen Tag mit fremden Boliden spazierenfahren.

Der probegefahrene, dunkelrote Juke ist ein 1.5 dCi mit 110 PS in der Acenta-Ausstattung. Das Auto macht nicht nur von außen gute Laune. Sitzt man drin, dann sitzt man oben! Man fühlt sich endlich mal ein bisschen weniger wie ein Zwuck. Manch einer mag jetzt “Pah!” machen und das eh schon seit Jahrzehnten so gewöhnt sein von seinem Niveauschlitten, der alles vereinigt, die Unannehmlichkeiten des SUV (alles riesig) mit den Nachteilen der Limousine (kein Allrad), aber für mich ist das was Neues. Beim späteren Umsteigen zurück in meinen Peugeot habe ich das Gefühl, mit dem Hintern auf dem Straßenbelag zu schleifen. Wo genau der Juke zu Ende ist, hat man nicht auf Anhieb im Gefühl, man kommt sich sehr groß und breit vor. Einparken probiere ich nicht, und ich sag’s ganz ehrlich, das hatte mit fehlendem Mut zu tun. Ich hab normalerweise keine Federn vorm Einparken, aber ich mit dem Juke – ch-ch-chicken.

Das Hunzi müsste freilich künftig auf der Seite einsteigen, die hintere Ladekante schafft die mittlerweile Zwölfjährige nie und nimmer. Mit umgelegten Rücksitzen erhält man aber eine schön ebene Ladefläche, auf der auch Frau Hund glücklich wäre. Klappt man sie wieder auf und setzt einen Mitfahrer hinten rein, dann sollte man sich tunlichst einen Zwuck aussuchen, größere Leute tun sich bestimmt am Kopf weh.

Vom Fahrersitz aus kann man die Oberseite der Glubschaugen vorne sehen, gerade und seitlich nach hinten sieht man nicht so viel, weil die Dachlinie nach hinten abfällt, was die hinteren Fenster verkleinert, und weil die Heckscheibe recht schräg ist. Die Fensterlinie protzt nicht mit ganz so viel Höhe relativ zur Sitzposition wie beim Hyundai i30, aber im Vergleich zu älteren Autos ist sie doch merklich weiter oben. Man hat also vielleicht eine kleine Chance, sich kein unfreiwilliges Zweiwege-Gelenk zu holen, wenn man das beim i30 besprochene Parkticket in den Automaten schieben will. Eventuell muss man aber überhaupt aussteigen, schließlich ist man ein gutes Stück weiter oben als der angepeilte Schlitz. Oder gibt es womöglich zwei Schlitze am Parkautomaten, von denen mir der obere bislang mangels Fahrzeug- und Körperhöhe einfach noch nicht aufgefallen ist?

Was ich im Cockpit gleich mal überhaupt nicht finde, sind die Eumel zum Verstellen der Außenspiegel. Irgendwo müssen sie wohl sein, die aktuelle Einstellung passt aber zufällig. Zum Glück. Nochmal aussteigen und fragen hätte mich ja als das Weib dastehen lassen, das ich nunmal bin. Har!

Könnten wir dann bitte mal den Motor starten? Ah! Ruhig klingt er, dafür, dass ich gelesen zu haben glaube, wie laut… oh! Nun, wenn man aufs Gas steigt, hört sich das gleich anders an. Das blecherne Röhren klingt wie von einem Mini-Propellerflieger und scheint irgendwie von rechts vorne zu kommen, als lägen die Zylinder direkt auf dem rechten Vorderrad. Fährt man mit konstantem Tempo dahin, dann hört man das Flugzeug nicht, aber bei Beschleunigung hat man sofort wieder dieses Bild vor Augen.

Das wäre nervig, würde sich nicht unterm Hintern ein durchaus üppiger Vorwärtsdrang bemerkbar machen, der das Geräusch ein wenig rechtfertigt. Er geht gut, der Juke! In den niedrigen Gängen und Drehzahlen geizt er nicht mit seiner Kraft, und auch mit der Sechsten bei 140 will er noch schneller, das kann ich deutlich spüren. “Also, ich könnte noch”, röhrt er mir zärtlich zu. Nur die Wartezeit auf das Ansprechen des Gaspedals beim Hochschalten lässt mich ebenso wiederholt wie unverhofft nach vorne plumpsen, weil die Beschleunigung endet und nicht gleichzeitig mit dem Fuß wiederkommt, sondern erst elektronisch ein Sekündchen drüber nachdenkt. (“Sind Sie sicher, dass Sie jetzt beschleunigen wollen? Wirklich sicher? Möchten Sie einen Freund anrufen? Nein? Na gut, dann leite ich das jetzt an den Motor weiter. Wirklich! Okay?”) Call me oldfashioned, aber ich mochte es, als das Gas noch direkt am Motor hing.

Wir liegen gut auf der Straße, ich bin durchgehend hurtig durch die Kurven unterwegs, freilich ausschließlich zu Testzwecken, und das macht der Aufgeblasene alles anstandslos mit, kein Übersteuern, kein Schieben. Es pustet ein ordentlicher Wind heute, aber das stört den Juke überhaupt nicht, es beutelt uns nicht durch. Es ist aber ein trockener und sonniger Tag, und die 215/55/17-Patscherln tragen sicher auch zur Stabilität bei. Das sieht fett aus, lässt aber die Kosten für ein solches Patscherl von meinen derzeit bescheidenen 60 € beim 206er auf 140 € explodieren. Im Moment würde mich das noch nicht kümmern, 8-fache Bereifung ist im Angebot mit dabei. Und was soll ich mich um morgen sorgen?

Die A-Säule hat eine leichte Biegung von unten nach oben und ist bei der Sicht in Kreisverkehren etwas gewöhnungsbedürftig, und insbesondere der fette Außenspiegel stört dabei ein wenig mehr als gewohnt. Die Fenster rundherum zu öffnen ist ohne spontane Schäden an einem oder mehreren Trommelfellen möglich. Die Federung ist eher ruppig und erinnert mich an den 206er, es ist kein so flauschiges Dahingleiten wie mit dem i30 oder gar mit dem Skoda Superb. Rechts hinten knarzt irgendwas, wenn man über Unebenheiten hinwegpoltert.

Es gibt USB- und AUX-Anschluss und auch Bluetooth-Streaming im Juke. Aber ach!, wie im i30 gelingt es mir nicht, meine iPhone-Songs im Mix abzuspielen, es ist wie verhext. Das System des Juke ist darauf kapriziert, den Podcast abzuspielen, den ich zuletzt auf dem Handy gehört und unterbrochen hatte. Ich drücke diverse Knöpfchen und lande in einer Art Endlosschleife, aber eine Play/Pause/Next/Tudochwas-Taste scheint nicht dabei zu sein. Vielleicht stimmt ja mit meiner Intuition was nicht. Ich halte zwar eigens an, um nicht knöpfchendrückenderweise unkonzentriert dahinzuglühen, aber nach ein paar Minuten gebe ich auf, fahre wieder weiter und höre Radio. Im Falle eines Ankaufs: RTFM. Auch das vorhandene Navi ist ein wenig frickelig und wehrt sich, ich brauche drei Anläufe, bis endlich das Touch-Display anhand meines Fingerdrucks die gewünschte Postleitzahl übernimmt.

Eine Sache, die ich bei allen Autos teste, weil sie mich bei meinem Auto ärgert: Von oben zurückschalten auf den zweiten Gang, einkuppeln, Motorbremse. Bei meinem 206er gibt es einen Ruckler, wenn ich die Kupplung loslasse, egal wie sanft, langsam und gefühlvoll oder schnell und gnadenlos ich das mache. Skoda Superb – kein Ruckeln. Hyundai i30 – kein Ruckeln. Juke – es ruckelt auf die vertraute Art. Weniger stark, aber spürbar. Nervig ist das deshalb, weil es eindeutig nicht an mir liegt, und weil mir weiches, am besten gar nicht wahrnehmbares Schalten sehr wichtig ist. Ist auch so eine Art Sport. Man hat ja sonst nichts.

Mein Hauptproblem mit dem Juke aber lautet: Die Sitzfläche ist zu lang, dadurch entsteht in den Kniekehlen ein Druck auf die Waden. Das wird mit der Durchblutung nicht hinhauen. Prompt schlafen mir nach 20 Minuten die Beine vom Knie abwärts ein. Der Rücken fühlt sich ok an, aber die lange Sitzfläche ist ein Drama. Ja, man könnte sich ein Kissen hinter den Rücken stopfen, sogar ein superspezielles Lordosekissen anschaffen, wenn man das wollte, aber erzeugen wir dann nicht wieder eine Knie-Konsolen-Situation wie beim i30? Und möchte man das – im neuen Auto im Originalsitz nicht sitzen können?

Die Crossover-Linie gefällt mir. Es ist aber jammerschade, dass die Allradvariante des Juke so viel teurer ist als der 2WD. Würde Spaß machen, wenn er dann auch im Winter so unbesiegbar wäre, wie er aussieht.

Leider bin ich immer noch nicht unsterblich verliebt. Schade.

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Etosha auf Probefahrt: Hyundai i30

Heute durfte ich dank Herrn Herczakowski von Inter-Car Strasshof zwei Hyundai i30 probefahren, und zwar das Benzinermodell 1.4CVVT mit 100PS und das Dieselmodell CRDi mit deren 110.

Das Sitzen gestaltet sich für einen Zwuck wie mich (eineinhalb Meter) wie üblich grenzwertig. (Was ein Zwuck ist, könnt ihr in meinem letzten Fahrbericht nachlesen.) Die Höhenverstellung kommt an ihren oberen Anschlag, die Sitzweite an ihren vorderen, dann kann ich die Kupplung mit ausgestrecktem Bein treten. Auf die Motorhaube sehen kann ich aus dieser Position aber nicht. Meinen Arm bequem aus dem Fenster strecken, um etwa ein Parkticket in einen Automaten zu schieben, auch nicht. Dazu müsste ich mir ein beidseitig drehbares Ellbogengelenk zulegen, denn die Fensterlinie ist hoch, wie man es von neueren Autos vielleicht bereits gewöhnt ist, in älteren konnte man ja noch den Ellbogen – den alten, einseitig knickbaren – zur Bräunung und Kühlung raushalten – diese Zeiten sind allerdings eindeutig vorbei. Einen weiteren Nachteil hat die hohe Fensterlinie: Auch aus der höchsten Sitzposition ist die seitliche Sicht sehr eingeschränkt, beispielsweise auf die Schnauze des nebenan Parkenden, was beim vorwärts Ausparken und dabei Einschlagen nicht ganz unwesentlich ist. Der Mazda 3 hat eine ähnlich hohe Fensterlinie, und mir fiel dasselbe Sichtproblem auf.

Aussteigen, ohne mir das Knie zu beschädigen, kann ich aus dieser Position auch nur bedingt, also mit ungemein viel Vorsicht – oder eben Zurückfahren mit dem Sitz. Der seltsame Konsolenrand unter der Lenksäule scheint mir beim Benziner besonders aggressiv geformt zu sein – dort steht eine Konsolenkante nämlich genau unter meiner Kniescheibe an und gibt mir das unangenehme Gefühl von Messer-am-Hals – nur eben in den Beinen. Beim Diesel geht sich das etwas besser aus (warum, weiß ich nicht genau), ist aber ebenfalls hart an der Bequemlichkeitsgrenze. Einen Auffahrunfall mit dieser Knie-Unfreiheit und das damit verbundene Aushebeln meiner beiden doch recht geschätzten Kniescheiben will ich mir nur ungern vorstellen.

Aus der zentrierten Sitzposition, die sich aus der fixen Mulde in so einem Autositz nunmal ergibt, habe ich den Eindruck, mein Kupplungsbein leicht nach rechts verlagern zu müssen, um mittig auf das Pedal treten zu können. Das Gefühl hatte ich im Mazda 3 nicht – dort ist alles so “geradeaus” angebracht, dass meine Beine dazupassen. Könnte aber auch sein, dass die Pedallinie im Mazda 3 exakt genau so schief ist wie mein eigenes “Fahrgestell”. Dafür lässt sich das Lenkrad sowohl vertikal als auch horizontal verstellen, was für eine wohlige Armposition sorgt.

Den letzten Benziner hatte ich bis anno 1994, was red ich denn?, bis 2004, seither fahre ich einen Diesel, also wollte ich als erstes den Benziner testen. Könnte ja sein, dass sich seit damals Unglaubliches auf dem Sektor getan hat.

Der i30 Benziner läuft im Stehen so leise, dass man ihn so gut wie gar nicht wahrnimmt. Das Schalten geht völlig hakelfrei und knackig vor sich. Der Motor spricht prompt an, und es geht auch durchaus was weiter, wenn man dann aufs Gas steigt, selbst in den niedrigeren Touren, ich bin angenehm überrascht. Man kennt das ja, die Kraft ist anders verteilt, anderes Drehmoment, alles gut und schön – aber dass dann der erfreulicherweise vorhandene 6. Gang, den auch die Benzinervariante des i30 hat, schon bei 100 km/h bis 3000 Touren hochdreht, verblüfft mich dann trotz alledem ein wenig. Ich hätte mir vorgestellt, Benziner, 6 Gänge, auf der Autobahn gemütlich mit der Sechsten bei 130 dahinrollen, aber dieser Eindruck will sich einfach nicht einstellen. Ich habe ständig das Bedürfnis, nochmal hochzuschalten, und das gemeine Gefühl, dass dieser Motor mich arm saufen wird.

Das Aktivieren des Tempomats geht infolge der schieren Knöpfchenmenge nicht ganz intuitiv vonstatten, gelingt dann aber schließlich doch. Das Tempo, in diesem Fall 80, wird zwar gehalten, aber alle zwei Sekunden nachreguliert, und das spürt man – ich spüre das, um genau zu sein. Zu sagen, er ruckelt, wäre gelogen oder zumindest stark übertrieben, aber es ist ein Miniatur-Schieben-und-Nachlassen, das mein Magen nach zwei Minuten mit einem flauen Gefühl quittiert. Und das war dann auch das jähe Ende des Tempomateinsatzes bei meiner Probefahrt.

Der i30 liegt gut auf der Straße, man hat ihn auch bei rescheren Kurvenfahrten gut im Gefühl und unter Kontrolle, und trotz bequem fluffiger Federung, die sogar gröbere Unebenheiten ausgleicht, kommt kein schwammiges Gefühl auf.

Der Diesel schnurrt gegen das völlig geräuschlose Standgas des Benziners ein bisschen hörbarer vor sich hin, aber noch sehr weit von störend entfernt, selbst wenn man ihm sehr kräftig ins Leben steigt. Die Kraft kommt von unten weg gut durch, und als dieselgewöhnte Madame fühle ich mich da gleich viel wohler. Das ist in puncto Spaß und Dynamik wesentlich näher dran an meiner Vorstellung. Mit der Sechsten fahre ich 130 mit unter 3000 Touren, das gefällt mir. Tempomat gibts im probegefahrenen Dieselmodell keinen, daher ist hier keine Gegenprobe möglich.

Ein Zuckerl am i30 sind die drei verschiedenen “Steering Modes” ab der mittleren von drei Ausstattungsvarianten – man kann da beim Lenkverhalten zwischen “Normal”, “Comfort” und “Sport” wählen. Viel Unterschied ist da für mich allerdings nicht zu merken, außer am Stand; vielleicht bin ich aber auch unsensibel. Die Comfort-Einstellung ist dann eindeutig die muskelschonendste, etwa fürs Einparken. Bei höheren Geschwindigkeiten allerdings wird die elektrische Servolenkung sogar recht schwergängig und auf “geradeaus” fixiert wie auf Schienen, was kleinere Korrekturen etwas mühsam macht und mich bei der Fahrt immer wieder irritiert. Langgezogene, leichte Kurven lassen so keine rechte Freude aufkommen, weil man verhältnismäßig viel Kraft dafür braucht.

Es fällt mir aus meiner Sitzposition keine übermäßige Sichtbeschränkung durch die A-Säule negativ auf. Die Sicht nach hinten ist durch die relativ kleine Heckscheibe natürlich begrenzt, aber ausreichend. Die Spiegel sind allesamt gut einstellbar.

Die Technik im Innenraum ist hübsch angeordnet und macht einen soliden Eindruck. Man findet schnell alles, was man braucht. Eine blinde Bedienung der Schaltelemente für die Heizung dürfte auch nach Jahren nicht gelingen, dazu sind die Knöpfe zu einförmig und auch nicht haptisch erkenn-/unterscheidbar. Die Lüftungsschlitze kommen mir wohlplatziert vor (sie sind auf gleicher Höhe, der rechte ist nicht so unsinnig weit oben wie etwa im Mazda 3) und pusten sowohl auf kalte Finger als auch auf Froschschenkel. Die Füße werden von unten ebenfalls angenehm gewärmt – und zwar ganz vorne neben dem Gaspedal und nicht so weit oben an der Wade wie die Thrombosehilfe im Peugeot 206.

Die Sitzheizung erwärmt sich flott und sorgt für Feuer unterm Hintern, das freut die Rheumatikerin. Freude machen auch die beiden 12V-Anschlüsse unterhalb der Konsole, von denen sich in einem sogar noch ein Zigarettenanzünder findet, der einem heutzutage geradezu anachronistisch erscheint; zwischen den beiden gibt es einen AUX-Eingang, über den ich mein iphone auf die Lautsprecher schalten kann (eine AUX-Einganspegelregelung finde ich im Menü auf die Schnelle aber nicht) sowie einen USB-Eingang, der sowohl den mitgebrachten USB-Stick mit Musik einliest und abspielt als auch mein iphone als solches erkennt und die ipod-Bedienung ermöglicht. Das alles geht relativ intuitiv und über die große Displayanzeige weiter oben auch sehr bequem und gut lesbar. Die Frau Rando Mieze, die für mich standardmäßig die Musikauswahl übernimmt, finde ich in der ipod-Bedienung nicht auf Anhieb, ich finde nur Album-RDM, was bei einem breit gefächerten Musikbedürfnis nicht rasend viel Sinn hat. Für den USB-Stick finde ich sie sofort, und sie sorgt mit ihrem üblichen Tagesmusikgeschmack für meine rein zufällige Beschallung mit schönem, satten Sound aus guten Boxen.

Unterhalb der 12V-Anschlüsse und dieser beiden Eingänge gibt es ein schönes rutschhemmendes Ablagefach für das Handy, dahinter noch eine größere Ablage; in der Mittelkonsole sind zwei Getränkehalter, in einem davon steckt ein mobiler Aschenbecher. Dahinter findet sich eine Armlehne mit Staufach, die zum Armanlehnen allerdings aus meiner Sitzposition zu weit hinten ist. Zum Glück, ich tu mir an den Dingern sowieso immer nur weh. Das Handschuhfach ist vergleichsweise winzig, kann aber gekühlt werden. Einen weiteren 12V-Anschluss gibt es im Kofferraum, der sich zu einer (richtig!) ebenen Ladefläche verwandelt, wenn man die Sitze umklappt. Die hintere Ladekante ist beim Kombi völlig eben, beim Hatchback die übliche 15-bis-20cm-Kante.

Es fallen mir keine nervigen Warntöne auf, die sich mir sofort negativ in den Gehörgang schnecken würden, nur ein einziges bestätigendes Fiepsen irritiert mich, als ich mich nämlich – und das sogar wiederholt – dazu imstande zeige, den Retourgang korrekt einzulegen.

Was mir nach zwei Stunden Fahrt allerdings spürbar fehlt, ist eine Lordosenstütze – also jene behagliche Wölbung in der Sitzlehne, die einem auf Höhe der Lendenwirbelsäule diesen Tick mehr Halt gibt. Mein Kreuz scheint immer mehr in sich selbst zusammenzusinken, erste Schmerzen stellen sich ein. Der serienmäßige Stoffsitz hat das Lordosen-Hebelchen leider nicht, so sehr ich auch danach grabsche. Im Luxussitzpaket (Leder und so) ist das vorhanden, das weiß ich von der Automesse 2012 – selten so gut gesessen wie in diesen Ledersitzen!
Dieses Paket gibts aber nur für die üppigste Ausstattungsvariante “Premium”. Das ist ein echter Minuspunkt. Schade, dass gutes und ergonomisches Sitzen heutzutage noch eine Preisfrage ist und keine Selbstverständlichkeit. Und dass man für die zwei Tausender Aufpreis für “Premium” mit allerlei paketiertem Schnick und Schnack zwangsbeglückt wird – “Tussomat”, also Einparkhilfe hinten (seitlich wär brauchbarer! Man sieht ja nix!), Lichtsensor, Innenspiegel mit Abblendautomatik. Der ebenfalls enthaltene Knieairbag dürfte in meinem Fall sinnlos sein, weil er vermutlich sowieso nie und nimmer zwischen meine Knie und die Konsolenkante passt (zwinker-zwinker). Für das Luxussitzpaket und das heißersehnte Hebelchen werden dann natürlich nochmal zusätzliche 1.490 € fakturiert. Ausstattungspakete sind des Teufels, Leute. Just sayin.

Es gibt derzeit auch eine Hyundai-“UpGrade”-Aktion, in der einem bei unglaublichem Preisvorteil von 2.720 ein paar Sonderausstattungen angeboten werden; auch hier werd ich mit dem Paket aber nicht so recht glücklich: Zwar darf man sich über warme Hintern bei Fahrer und Beifahrer freuen, dafür muss man für den nächsten Reifenkauf ein paar Euros extra ansparen (205/55 statt 195/55 auf Alufelgen), getönte Scheiben in Kauf nehmen, und den Tussomat gibts natürlich auch obendrauf. Den Rest könnt ihr bei Interesse auf den Websiten der Händler nachschlagen. Ich habe keine Vollständigkeitsklausel unterschrieben.

Mag ja sein, dass Grautöne “in” sind und außerdem dem Wesen des Mitteleuropäers, der bei Marktstudien mitmacht, am allerbesten entsprechen. Wenn aber ein halbes Jahr im Jahr sogar der Himmel grau ist, brauch ich persönlich echt kein graues Auto. Straße grau, Gehsteig grau, Autos grau, Abgase grau, Luft grau, Leben grau. Naja. Den i30 gibts nur in recht depressiven Farben, insbesondere die zum Verkauf stehenden Vorführer sind natürlich fast alle grau, schwarz oder weiß. Das wunderschöne Beerenfarben, das mir an der Ausstellungswand neben dem Verkäuferschreibtisch auf gewölbter Miniaturkarosserie entgegenglänzt, gibts für den i30 nicht. Ein Rot, ein Braun und drei Blautöne, davon zwei recht gräuliche, sind beim i30 das höchste der Gefühle für Freunde einer bunten Welt. Der Rest ist graubraun, beigegrau und silber- bis stahlgrau und erinnert mich ein bisschen an Loriot: “Aber insgesamt grau!”

Der langen Rede kurzer Sinn lautet: Ich habe mich immer noch nicht für ein neues Auto entschieden. Wenn es aber passiert, erfahrt ihr es als erste!

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Späte Reaktion

Ich fasse immer noch nicht, was für ein Megafail MS Office 2010 ist. Nein, das ist nicht neu, aber es ist mir immer noch völlig unbegreiflich, wie man alle Funktionen so gut verstecken kann, dass man sie nie wiederfindet, wie man jede Funktion einen Klick weiter vom Benutzer wegrücken kann als bisher, und wie man sich mit seinen eigenen Vorgängerversionen inkompatibel machen kann – und das alles in nur einem Release.

Ich werd noch zum Totalverweigerer in diesem Leben. Ich will keine neuen Software-Versionen mehr. Ich bin zu alt für diesen Scheiß.