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Großbrand

In der Nacht auf Sonntag werde ich durch Feuerwehrsirenen aus dem Schlaf gerissen. Großeinsatz der Feuerwehren der Umgebung, Sirenen der vorbeidonnernden Einsatzwagen heulen, Brandgeruch liegt in der Nachtluft.

Ich bin ja eine neugierige Person, also finde ich später im Netz heraus, was los war. Ein Wirtschaftsgebäude im Nachbarort hat gebrannt. Was darf man sich aber unter dieser Beschreibung vorstellen?

In der Folge griff das Feuer auf alle brennbaren Gegenstände über, wodurch das Dach der Halle teilweise völlig zerstört, aber auch neben der Halle mehrere landwirtschaftliche Geräte, sowie sonstige Arbeitsmaterialien und Werkzeuge verbrannt sind.

Schon klar, dass dort keine Schriftsteller sitzen, aber ‘teilweise völlig zerstört’?

Ich jedenfalls kann von teilweise auf den Bildern auf der Website der FF Himberg nichts erkennen.

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Meine Ausstrahlung

Schon bevor ich auch nur annähernd erwachsen war, waren die Jungs hinter mir her. Ging ich mal ein Weilchen mit einem von ihnen, verschwanden die anderen zwar, tauchten aber zuverlässig wieder auf, wenn das Gerücht meiner neuerlichen Singleness sich verbreitet hatte, sodass ebendiese nie lange währte. Zur Freude meines Mannes hat sich das Phänomen, seit wir verheiratet sind, gelegt, aber über einen Mangel an Verehrern konnte ich mich davor nie beklagen.

Ich habe nämlich eine sehr starke Ausstrahlung. Das kann ich beweisen. Selbst elektronische Geräte in meiner Umgebung neigen zu spontanen oder chronischen Fehlfunktionen. Nichts Dramatisches, es sind zumeist eher kleine Dinge, solche, die man vielleicht als unkritischer Benutzer gar nicht recht merken würde.

Nun bin ich aber der Ansicht, dass Funktionen dazu da sind, genutzt zu werden, und tendiere dazu, mir meinen Aufenthalt an Notebook, PC & Co. so bequem wie möglich zu gestalten. Bei diesem Bestreben fallen natürlich kleinere Ungereimtheiten stärker auf.

Größere natürlich sowieso. Unzählbar sind die Videoaufnahmen, die mein Rekorder fünf Minuten vor Ende des Films gestoppt hat. Auch mein früherer PC im Büro hat die Zusammenarbeit mit mir gern verweigert. Er schaltete, um solches kundzutun, einfach auf stur und den Bildschirm auf schwarz. Manchmal war es auch ein kokettes Nadelstreifmuster. In jedem Fall war an Teamwork nicht mehr zu denken. Freundlicherweise gingen dabei wenigstens keine Daten verloren. Weiterlesen

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Winter, Depression & PMS

Heute hab ich auf der Straße Menschen in Winterjacken gesehen, mit Pelzkrägen; Kinder mit Mützen mit zugebundenem Ohrenschutz, eines sogar mit Handschuhen! Im Auto allerdings war es brütend heiß, denn der Einfallswinkel der wenigen Sonnenstrahlen entspricht sehr wohl dem Datum.
Meine Tomaten gedeihen draußen nicht recht, weil es zu kalt ist; ganz traurig und fröstelnd sehen sie aus. Bei anderen Pflanzen, die ich in der angeblich warmen Jahreszeit nach draußen gestellt habe, kann man nicht mit Sicherheit sagen, ob es sich bei den weißen Flecken auf den Blättern um Sonnen- oder Frostschäden handelt.
Der Pool ist gereinigt und befüllt – aber das Wasser hat nur 12 Grad. Ich fordere ein, was man mir angedroht hat: Globale Erwärmung! Regionale würde aber eigentlich auch schon reichen. Sonst war die jahrelange Anwendung von FCKW-Haar- und Klosprays doch völlig umsonst!

Wenigstens das Wetter könnte sich von seiner sommerlichen Seite zeigen. Meine Hormone spielen nämlich ohnehin schon verrückt.
Ich habe nach längerem Leiden nunmehr beschlossen, meinem Körper in der zweiten Zyklushälfte ein paar künstliche Hormone zuzuführen, um ihm diverse (prä-)menstruelle Eskapaden auszutreiben, wie etwa Wortfindungsschwierigkeiten, übermäßiges Bedürfnis nach sozialem Rückzug, Depressionsphasen samt dazugehöriger Antriebslosigkeit, Panikattacken beim Einschlafen, migräneartige Auren und andere neurologische Sonderbarkeiten.

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No flavours

[Respektive ‘Seine Nerven’, nämlich die des Angetrauten, der das Gespräch geführt hat.]

Flughafen St. Maarten, vor unserem Rückflug. Wir wollen unsere letzten Dollars in flüssige Nahrung umsetzen.
Daraufhin entspinnt sich dieses Gespräch mit einer Barfrau; jene hat man sich bitte mit heftigem Akzent vorzustellen:

You serve Daiquiries?
Dai…!? No.
But your sign says ‘Daiquiries’!
Oh really? Yessss. Which flavour you want?
Strawberry?
Strawberry we don’t have.
So which flavours do you have?
We have no flavours. You go up to the restaurant, there more choice.

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Langanhaltender Konsumspaß

Ich bin ein Konsumfreak. Einkaufen macht mich glücklich. Irgendein neues Teil zu haben macht das Leben gleich um einiges sonniger, sogar das Aufstehen macht mehr Spaß. Ich kaufe aber nicht nur für mich, sondern schenke auch anderen gerne was. Und wenn für mich oder andere Menschen gerade kein Bedarf ist, dann kauf ich was für meinen Hund.

Ich treibe mich gerne in Zoomärkten rum und schaue, was es da so alles Neues gibt. Zum Beispiel, ob sie endlich den ‘langanhaltenden Kauspaß’ schon erfunden haben, den mein Hund nicht in weniger als dreißig Sekunden verputzt.

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Beautiful Woodquarter

Ein Sonntag wie im Bilderbuch – wir fahren ins Waldviertel. Beim Anblick der ersten sanften, grünen Hügel, der ersten Nadelwälder, wird mein Lächeln breiter. Der Raps blüht auf gigantischen Feldern, die Sonne scheint und macht daraus ein gelbgrünes Meer. Der verklärte Blick findet sogar den Strommasten inmitten dieses Motives stimmig.

Ein Spaziergang im Wald, darin die immer noch grünen Überreste von abgeknickten Nadelbäumen, grotesk verteilt, als wären sie vom Himmel gefallen. Weiches Moos unter den Füßen, und ich achte darauf, keine der unzähligen Schlüsselblumen zu zertreten.

Später gehen wir an der Thaya entlang, am Ortsrand von Waidhofen. In einer Flussbiegung lädt ein warmer Fels mich zum Sitzen ein. Die Sonne blinzelt durch die Blätter, ich höre Vogelgezwitscher und ein wenig Wind in den Baumkronen, ab und zu plätschert ein Fisch durch die Wasseroberfläche. Meine Seele atmet auf. Wunderbare Ruhe erfüllt mich, und ich lasse mich mit Kraft aufladen.

Anschließend verzehren wir in einem Gasthof in Waidhofen ein herrliches Mittagsmahl – es gibt Rinderbraten, dazu zwei flaumige Waldviertler Knödel und ein mit Preiselbeeren gefülltes Stück Birne. Am Salatteller findet sich auch Löwenzahn.

Nach einer kurzen Fahrt genießen wir noch einmal die Sonne, am Ufer des Allentsteiger Stadtsees, jeder auf seine Art.

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Es geht weiter zum eigentlichen Zweck der Fahrt: Die Teilnahme meines Mannes am NÖ Großkaliber-Cup im Pistolenschießen. Austragungsort 4 von 4: Ein kleiner Schießverein nahe Allentsteig. Für den Fall der Langeweile habe ich ein Kakuro-Rätselheft mit, aber ich brauche es nicht. Ich habe einen dieser wunderbaren Tage, an denen ich Smalltalk fließend spreche. Mit offenen Armen werden wir aufgenommen in diesem Waldviertler Verein, die Gespräche drehen sich nicht nur um den Schießsport und bewegen sich auf einem wohltuenden Niveau, sehr locker und zwischendurch auch derb, aber nie so, dass es mir unangenehm wird; zeitweilig sogar durchaus tiefsinnig.

Am Rückweg machen wir einen kurzen Abstecher, um im weichen Frühabendlicht über den Stausee Ottenstein zur Ruine Lichtenfels zu schauen.

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Danach der Anblick des wunderschönen Kamptals und der Wachau, weich aussehende Felder, Weinberge in goldener Sonne, schließlich die mächtige Donau, und die weitere Fahrt entlang der Donau, wo die Straße gesäumt ist von mächtigen Auwäldern.

Mir fällt mein gemeinsamer Kurzurlaub mit meiner Freundin N. ein, vor einigen Jahren, als wir das Waldviertel ganz entspannt und recht ungeplant erkunden, von Geras über Karlstein an der Thaya, wo wir versehentlich die Burg betreten, obwohl diese in Privatbesitz ist, und uns später hinter den großen Toren eingeschlossen wiederfinden, umgeben von meterhoher Burgmauer. Man lässt uns aber, allerdings nicht ungerügt, wieder raus, und wir setzen unseren Urlaub fort, über Dobersberg, Waidhofen und Vitis bis zur Blockheide in der Nähe von Gmünd, um dort die berühmten Wackelsteine einer näheren Betrachtung zu unterziehen. Ein paar herrliche Tage waren das.

Ich habe mich schon oft gefragt, wie Hunde durch Vererbung zu ihren Eigenschaften kommen können, etwa Schussfestigkeit, Apportiertalent oder ähnliches. Wenn ich aber im Waldviertel bin, glaube ich, selbst etwas körperlich geerbt zu haben, die Liebe nämlich zu diesem wunderschönen Stück Niederösterreich; von meinem Vater, der seine Kindheit dort verbracht hat. Ich habe diese Gegend selbst von Kindheitstagen an geliebt, mein Vater hat mich auf seine Handelsvertreterfahrten oft mitgenommen, und jeder einzelne Aufenthalt hat das warme Gefühl verstärkt.

Am besten beschreibe ich es, wenn ich, wie mein Vater, sage: Mir geht das Herz auf!

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Das Krähen am karibischen Morgen

Die karibischen Hähne mit Sprachfehler (ich berichtete hier) fand ich so interessant, dass ich sie auf Magnetband verewigt habe. Dieses Krähen wollte ich Euch unbedingt präsentieren, daher findet ihr es hier zum Anhören

      Hahn mit Sprachfehler

oder – in Ermangelung von Zukunftsschau in Bezug auf das Plugin – hier das mp3-file zum Runterladen (Rechtsklick – Ziel speichern unter). Zwei Hähne sind da drauf, nämlich der von mir schon Erwähnte mit der französischen Betonung, und dann noch einer, der meiner zoologisch fundierten Meinung nach gerade im Stimmbruch ist. Viel Spaß!
(Falls das erste Krähen durch noch nicht erfolgtes Caching abgeschnitten wird (so wie bei mir), unbedingt zurückscrollen, es zahlt sich aus!)

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Diebstahl und Werbung

iwi führt uns in Powerseller vor Augen, was einem alles angedreht werden soll, wenn man ungeschützt und per pedes in diversen Läden unterwegs ist, und er fällt die Conclusio in seinem Kommentar:

Vielleicht sollte ich morgens im Bad vor dem Spiegel das “Laß-mich-bloß-in-Ruhe-mit-dem-Quatsch-sonst-beiß-ich-dich” Gesicht üben, damit ich das nächste Mal nicht so oft aufgehalten werde. Hoffentlich mache ich das nicht zu gut, nicht dass mir der Spiegel dann mein Gesicht zerkratzt…

Was dazu führen würde, dass noch einer sauren Gesichtes durch die Landschaft strunzt, was wieder einen oder zwei noch ein wenig unglücklicher macht, die das Gesicht zufällig zu Gesicht bekommen. Schade eigentlich. Viel schöner wäre es doch, würde man uns zu Lächeln und Offenheit ermuntern, und nicht zu verschlossenen Gesichtern, mit denen man sich gar nicht mehr nach links oder rechts zu schauen traut.
Ist den Werbern aber sicher vollkommen schnurz.

Ich ärgere mich, dass mein sogenannt ‘feuerblauer’ Peugeot bei zwei Autoservices in verschiedenen Werkstätten im letzten Jahr jeweils ein Paar Kennzeichenhalterungen mit der Werbeaufschrift der Werkstatt verpasst bekommen hat, anstatt meiner vorher sehr gut ihre Aufgabe erfüllt habenden neutralen, schwarzen und völlig aufschriftslosen. Ungefragt natürlich. Finde ich nicht ok. Ich bin kein fahrendes Plakat. Ich hab nicht etwa Rabatt bekommen oder ähnliches.
Und wo sind meine alten Halterungen nach dem zweiten Service überhaupt hingekommen? Mein Mann hatte unter Zuhilfenahme der Minitools-Schleifgeräte in mühevoller Kleinarbeit das vorige Werkstattlogo abgescheuert.
Diebstahl nenne ich sowas.

Außerdem finde ich nicht ok, dass sie einem immer etwas andrehen wollen, was man bezahlen muss, sogar wenn sie einem ein Geschenk machen wollen. Da erfreut sich eine österreichische wöchentliche Fernsehzeitschrift seit fünf Jahren meiner Kundenschaft, so sehr, dass sie mich extra deswegen anrufen und das Gespräch einleiten mit ‘Frau G., ich habe eine tolle Nachricht für Sie!’.
Und was wollen sie? Mir ein Jahresabo andrehen, nämlich das einer anderen Zeitschrift, die zufällig im gleichen Hause gefertigt wird. Um einen um die Hälfte vergünstigten Preis.
Abgesehen davon, dass es sich um eine Frauenzeitschrift handelt, und ich keine anderen Zeitschriften lese als ebendiese TV-Zeitung und GEO, frage ich mich auf rein hypothetischer Basis, warum diese Leute mir als ‘Geschenk’ unbedingt ein Jahresabo aufzudrängen trachten, das ich zur Hälfte bezahlen muss. Was für eine Art Geschenk soll das sein? Eines von mir an die, vermute ich. Warum schenken sie mir nicht einfach eines für ein halbes Jahr? Dann würde ich mich zur Abwechslung eventuell auch mal beschenkt fühlen, und nicht mit vermeintlich erfreuenswertem Vorwand abgezockt.

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Kostenhemmer

Unsere Frau Gesundheitsminister Maria Rauch-Kallat hat sich ausgedacht, dass es besser ist, wenn Patienten unter 65 keine magenschonenden Entzündungshemmer mehr von der Kasse bezahlt kriegen, denn die kosten zu viel Geld.
Das Medikament, um das es konkret geht, heißt Celebrex und ist seit Jahren der einzige Entzündungshemmer/Schmerzstiller, den ich noch vertrage, denn man hat mich in Jahren chronischer Krankheit so lange mit den kostengünstigeren NSAIDs (nonsteroidal anti inflammatory drugs, also Entzündungshemmer, die kein Kortison enthalten) wie Ibuprofen & Co gefüttert, dass meine Magenschleimhaut mir innerlich in Fetzen runterhing. Weil meine Knorpelentzündungen chronisch sind, muss ich immer noch ständig Medikamente dagegen nehmen.

Heute früh beim Arzt musste ich feststellen, dass meine Medikamente jetzt bewilligungspflichtig sind; ob die Bewilligung erteilt wird, erfahre ich erst heute nachmittag.

Im Normalfall weiß der Patient, der Entzündungshemmer verschrieben kriegt, erstmal gar nichts von der mit der Einnahme einhergehenden Schädigung seiner Magenschleimhaut, da die Aufklärung über Nebenwirkungen bestenfalls in der Packungsbeilage, im Freundeskreis oder im Internet stattfindet, jedenfalls eher nicht beim Arzt. Laut Packungsbeilage sind bei fast allen Medikamente Nebenwirkungen im Magen-Darmtrakt zu erwarten, eine Unterscheidung in ‘schlimm’ und ‘nicht so schlimm’ ist da für den Laien eher schwierig.
Und die wenigsten Ärzte denken so weit, bei längerdauernder Verordnung von Entzündungshemmern einen zusätzlichen Magenschutz zu verschreiben.

Ich wüsste mal gerne, was eine Magenspiegelung die Kasse kostet. Denn wer monatelang Entzündungshemmer einwirft, ohne zu wissen, was er damit seinem Magen antut, entwickelt zwangsläufig ein Magenleiden. Es folgen Magenschmerzen, Reflux, schmerzhafte Verätzungen der Speiseröhre. Beim nächsten Arztbesuch werden ihm Magentabletten verschrieben, beim übernächsten dann fröhlich die Zuweisung zur Magenspiegelung in die Hand gedrückt.
Und dann wüsste ich gerne, wie viele 30-er Packungen Celebrex man sich für die Kosten der Magenmedikamente und einer Magenspiegelung kaufen könnte, und wie lange man damit magenschonend seine Entzündungen hemmen könnte.
Will sagen, die neue Regelung ist – wieder mal – reichlich kurz gedacht.

Naja, sollen die Leute sich das Medikament doch selbst kaufen. So dramatisch ist das nicht – 30 Eier für eine Packung ist zwar zu teuer für die Kasse, aber der kleine Mann kann sich das doch locker leisten. Wir müssen nur darauf achten, keine Zweiklassenmedizin zu schaffen.
Bruuahaha.
Meiner Meinung nach haben Politiker keinerlei Bezug mehr zur alltäglichen Realität von Normalverdienern.