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Nachruf-Freitagstexter

Ich musste auf Freitag den 13. warten, um den Freitagstexter zu gewinnen. Den Pokal verlieh mir Herr Kulturflaneur für meine animierte Bildunterschrift.

Daher…

Es ist der erste Freitagstexter, den ich hier ausrichte, weil ich selbst ihn gewonnen habe. Bisher war ich immer nur Asyl dafür.

Vielleicht habt ihr aber auch mitbekommen, dass gestern mein geliebter Hund gestorben ist. Wenn nicht, könnt ihr einfach einen Eintrag runterblättern und den Liebesbrief an meinen Hund lesen, dann wisst ihr bescheid.

Ich sah mich noch gestern nicht dazu in der Lage, den Texter auszurichten, und hab lange überlegt, was ich machen soll, vielleicht den Pokal an den Zweitplatzierten von letzter Woche abgeben?

Doch ich habe mich stattdessen entschlossen, diesen Freitagstexter meiner Cindy zu widmen. Wer die beste, liebevollste, emotionalste, schönste Nachruf-Schlagzeile textet, gewinnt. Wenn ihr vorher tatsächlich mehr über die süße Maus erfahren wollt, hier gibts noch einen Artikel über sie, oder ihr schaut euch das uralte Cindy-Album an. Die Kategorie Cindy gibt natürlich am meisten Ergebnisse her, aber da seid ihr morgen noch beschäftigt.

Bahnbrechende Lustigkeit ist aus naheliegenden Gründen diesmal nicht gefragt. Und ich behalte mir das Recht vor, unpassende Texte zu löschen.

Wem das ein bisschen morbid vorkommt – richtig! Aber der Freitagstexterpokal steht hier ganz in der Nähe von Wien, und ich glaube, das passt. Nächste Woche gibts wieder eine neue Chance, wenn euch das hier nicht gefällt. Wer will, macht einfach mit. Natürlich braucht ihr für die Ausrichtung des Freitagstexters ein Blog, also können nur Blogger gewinnen. Mitmachen dürfen aber alle.

Hier kommt das Bild:

Cindy 2009

Bitte gebt mir etwas Zeit für die Freigabe eurer Kommentare. Falls jemand im Spam landet, fische ich ihn wieder raus.

Viel Freude beim Texten!

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This is how I work

Wahaaa, es hat mich ein Stöckchen getroffen! Und ich habe es bemerkt! Das ist mir seit Jahren nicht passiert. Es ist schon richtig schön glattgegriffen und flog mir von der lieben Sero ins Haus. Hier also nun ein paar Antworten auf brennende Fragen zu meinen Blog- und Organisationsgewohnheiten.

Blogger-Typ:
Unstete, aber über die Jahre konstante Lieferung von Betrachtungen aus meinem Kopf und Herz, mit Tendenz zu sprachlichen Spitzfindigkeiten, Erklärungen von liebenswerten Erscheinungen im ostösterreichischen Dialekt, auch mal Zurechtrückungen von gesichtslosen Köpfen, und mit dem einen oder anderen empörten oder emotionalen Ausbruch. Blog in Pfannenform, unter Verweigerung so mancher Aspekte der “neuen” Rechtschreibung, politischer Korrektheit und Gendering. Am sonnigen Rande eines Seitenarms der Blogosphäre.

Gerät­schaf­ten digi­tal:
HP EliteBook 8540w, mit numerischer Tastatur für den Brotberuf
iPhone 4
Zoom H2 (und seit heute neu: H4n) Digital Audio Recorder
Canon Powershot G11
Sony Alpha 300

Gerät­schaf­ten ana­log:
Stolze Sammlung von Kugelschreibern, Faserschreibern und Flügelmappen und jeder Menge Zeichen- und Malgerätschaften unterschiedlichster Natur, von Acryl bis Airbrush. Nein, ich bin keine Künstlerin, vielmehr bin ich Kunstmaterial-Sammlerin.
Außerdem besitze ich eine beachtliche Anzahl an qualitativ hochwertigen und formschönen Notizbüchern, sogar solchen mit Trennblättern und Ringbindung und kitschigen Hochglanzbildern auf dem kartonierten Deckel, in die ich irgendwie nie schreibe, weil’s mir drum leid tut. Schade um das schöne, jungfräuliche Buch! Stattdessen finden meine Ideen und organisatorischen Aufzeichnungen auf sogenanntem “Schmierpapier” statt, und zwar jenem, das gerade am nächsten liegt, meistens ist das ein Kuvert.

Arbeits­weise:
Ich arbeite nicht, ES arbeitet in mir, von selbst, und eines Morgens erwache ich dann und weiß: Heute schreibe ich genau das. Manchmal gären Ideen wochenlang vor sich hin, manchmal nur einige Tage. Ich schreibe jedenfalls nie “auf Befehl” oder “weil ich grad Zeit hab”, sondern immer nur, wenn’s quasi schon drückt. Manchmal schreibe ich etwas und stelle dann fest, ich hatte das schon vor ein paar Jahren mal verbraten. Das ist eben echte Persönlichkeitskonstanz.

Wel­che Tools nutzt du zum Blog­gen, Recher­chie­ren und Bookmark-Verwaltung?
Wordpress zum Bloggen, zum Recherchieren das Web und ein von mir heißgeliebtes Wortschatz-Buch, zur Bookmark-Verwaltung Firefox, Evernote – und die F12-Taste, auf der QuickNote von Ac’tivAid liegt, für unsortiertes und schnelles Strg+v. Dort siehts in etwa so halborganisiert aus wie in meinem Kopf.

Wo sam­melst du deine Blogideen?
Im prallen Leben selbst, in Erlebnissen, in meinem Empfinden dabei. Mitunter motiviert mich Ärger zum Schreiben, oder wenigstens wunderndes Kopfschütteln. In Gesprächen mit meiner besten Freundin, da loten wir die Tiefen menschlichen (=eigenen) Verhaltens aus oder amüsieren uns über Absurdes. Insgesamt ergibt das sehr viele unterschiedliche Themen. Ich schreibe, womit ich mich gerade befasse. Darum beginnen auch viele meiner Einträge mit “Unlängst…”, was soviel heißt wie “Neulich”, aber viel schöner ist, weil es den Satz gleich mal mit einer strapaziösen Verneinung beginnt.

Was ist dein bes­ter Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?
Sich Zeit zu nehmen – und jene Zeit zu nutzen, in der der Drang zum Schreiben am größten ist – oder überhaupt zu allem, was getan werden muss. Mir ist aufgefallen, dass es bei mir so eine Art Biorhythmus gibt – fürs Arbeiten, fürs Schreiben, fürs Nähen, Gartenarbeit oder Bewegung genauso wie fürs Faulenzen, für Nickerchen – und ich richte mich danach, soweit eben möglich, indem ich darauf höre, was mein Körper und meine Seele gerade wollen. Ich arbeite zwei drei Fünftel der Fünftagewoche selbständig, und kann daher ein bisschen jonglieren.
In diesem Sinne wäre mein Ratschlag: Bei Widerwillen zu viel Gegendruck vermeiden! Wenn’s gerade nicht geht, lieber mal ein Stück spazierengehen. Am besten unter Zuhilfenahme eines Hundes. In einer guten Stunde kann man mehr erledigen als in drei schlechten.

Benutzt du eine To-Do-List-App?
Eigentlich nicht. Manchmal tippe ich Dinge in die “Erinnerungen” am iPhone ein, ich benutze nämlich mitunter gerne die Funktion “Erinnere mich an einem Ort” – “Bei der Ankunft/beim Verlassen”. Es gibt auch in meinem Evernote eine Kategorie, die “ToDo” heißt, aber da stehen mehr so mittelfristige Dinge drin, die an keinen Termin gebunden sind, mir aber gerne beim Einschlafen einfallen, zu einem Zeitpunkt also, an dem ich zu deren Erledigung absolut nichts Produktives beitragen kann. (Darüber müssen wir eh mal reden, Hirn. Wozu soll das bitte gut sein?) Wenn ich solche Dinge aufgeschrieben habe, fühle ich mich sicherer.

Wie oben erwähnt, findet der Großteil meiner kurzfristigen “Organisation” aber eher auf Kuverts statt, was zumeist der Tatsache geschuldet ist, dass ich zu faul bin, um von meinem Stuhl aufzustehen. Dort stehen dann wild durcheinander HTML-Farbcodes, kurzfristige Reminder für Erledigungen, Telefonnunmmern ohne zugehörige Namen, die ich an ihrer Verzierung wiedererkenne, welche wiederum ich beim Telefonieren anzufertigen pflege. Mitunter fotografiere ich Teile davon ab und speichere sie in Evernote.

Anstatt sich ToDo-Listen zu schreiben, sollte man lieber beginnen, Geschafft-Listen anzulegen. Eine Woche Geschafft-Items, der Zettel kommt dann aufs Klo, wo man ihn ein paar Mal am Tag sehen kann. Dann hätte man nach einer Woche vielleicht nicht so sehr das Gefühl, nichts weitergebracht zu haben in dieser sisyphosösen Welt. Hab’s aber erst wenige Male geschafft, eine solche Liste zu schreiben. Muss ich gleich auf die ToDo-Liste… wo ist denn… ah, hier ist ein Kuvert, das geht auch.

Gibt es neben Tele­fon und Com­pu­ter ein Gerät, ohne das du nicht leben kannst?
Ohne dass ich nicht leben kann? Wäre übertrieben. Man kann ohne sämtliche Geräte leben, und wahrscheinlich gar nicht mal so schlecht. Aber es gibt welche, die ich sehr liebe. Meine Gitarre. Mein Auto. Meinen Wasserkocher. Meinen Sparschäler und mein schönes scharfes Küchenmesser, ohne die der tägliche Verzehr von Frühstücks-Mango nicht ganz so einfach wäre. Den HD-Recorder, mit dem sich so gut die Werbung überspringen lässt. Der Hochdruckreiniger für Pool und Terrasse. Meine in die Jahre gekommene Mini-Heizdecke für Schultern, mein rheumageplagtes Brustbein und manchmal auch für meine Füße. Es sind eher alte Dinge, an denen ich hänge. Also am ehesten: die Heizdecke.

Gibt es etwas, das du bes­ser kannst als andere?
Die Fragen werden ja immer schwieriger! Bestimmt gibt es das. Aus Vorhandenem etwas improvisieren, das ewig hält und auch noch gut aussieht. Sagen, was ich denke. Tippfehler finden. Mitfühlen. Singen. Und Steuererklärungen ausfüllen.

Was beglei­tet dich musi­ka­lisch beim Bloggen?
Maximal ein Ohrwurm, und das ist mir oft schon zu viel. Ich kann nicht arbeiten, wenn Musik spielt, weil mein Musikerhirn immer (mindestens) die Hälfte seiner Aufmerksamkeit Richtung “Ah, da sind lustige Töne!” abzweigt. Das gilt fürs Schreiben ebenso wie fürs Nähen – zumindest für die anspruchsvolleren Abschnitte dabei – und für die Arbeit mit Zahlen, mit Fotos, eigentlich für fast alles. Wenn ich Musik höre, dann bewusst, manchmal beim Autofahren, beim Malen oder bei der Gartenarbeit.

Wie ist dein Schlafrhyth­mus – Eule oder Nach­ti­gall Lerche?
Irgendwie beides, verändert sich auch immer wieder. Ich versuche, früh schlafen zu gehen, um am nächsten Tag nicht den Sonnenschein zu verpassen. Erstens weckt der mich sowieso, wenn die Rolläden nicht komplett zu sind: Das erste Photon, das auf meine Augenlider trifft, schlägt in meinem Hirn den Gong an. Dann krieg ich Hunger. Dann will ich frühstücken. Und ich mag den frühen Morgen, wenn noch alles kühl, still, jungfräulich und wunderbar ist. (Jetzt, im Mai. Im Dezember, wenn’s statt hell nur dunkelgrau wird, kann mir der ganze Tag gestohlen bleiben.)
Wenn’s also sonnig ist, bin ich recht früh auf, dafür mach ich am Nachmittag ein Schläfchen, denn so um vier bin ich von Kopf bis Fuß auf Schläfchen eingestellt.

Aber wenn ich abends den Müdigkeitspunkt mal übertaucht und mich gerade in was verbissen hab – ich bin nämlich mit einer verheerenden Hartnäckigkeit gesegnet, sowas kann man sich gar nicht vorstellen, bei Recherche oder Software oder Projekten – dann bin ich auch bis spät in die Nacht auf, was sich dann als Rhythmus in die nächsten Tagen einschleicht. Irgendwann merke ich aber, dass mir der frühe Morgen fehlt, und ich gewöhne mich wieder zurück.

Eher intro­ver­tiert oder extrovertiert?
Schwankend. Ich bin gern unter Menschen, aber nicht wahllos. Unter Fremden fühle ich mich eher unwohl. Am Fluss, in der Natur mit dem Hund eher sauwohl. Ich unterhalte mich gerne, lieber tiefsinnig als oberflächlich, blödel gern herum, aber ich kann auch mit mir allein sehr gut, und brauche das Alleinsein auch. Richtig öffnen möchte ich mich nur sehr wenigen Menschen.

Wer sollte diese Fra­gen auch beantworten?
Der Hannes, wenn er möchte, und mein Brüderlein. Und der T.M., falls es ihn noch irgendwo gibt.

Der beste Rat, den du je bekom­men hast?
When in doubt, go for the experience.

Noch irgend­was wichtiges?
Ich bin nicht undiplomatisch. Das fühlt sich nur so an. Ich bin einfach fürs Schönreden zu ehrlich und fürs Verstellen zu authentisch.

Ursprünglich hat Isabella Donnerhall dieses Stöckchen ersonnen und hier alle bisherigen Antworten gesammelt. Ich finde das sehr wohlorganisiert und löblich.

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Seltsame Viecher

Jeder, der ein Haustier hat, wird mir zustimmen, wenn ich sage, dass jedes seinen eigenen Pecker (Vogel, Klopfer, Boscha, Hieb) hat. Für gewisse Katzen gibt es kein größeres Vergnügen, als aus zwei Metern Höhe auf ein Plastiksackerl zu pinkeln. Manche Papageien beginnen zu fluchen, wenn sie jemanden mit Werkzeug herannahen sehen. Einige Hunde graben alles ein, was sie in die Lefzen kriegen. Und es gibt andere Hunde, die vor Fliegen Reißaus nehmen.

Letzteres wäre dann mein Hund. Mein Hund ist eine Sie. Cindy. Nicht, dass sie sich vor Fliegen fürchtet. Sie ist einfach unvorstellbar genervt, wenn diese Biester auf ihrem Fell rumkrabbeln, weil das offenbar heftig juckt. Dabei kann doch kein Hund in Ruhe seinem Tagewerk nachkommen. Wenn sie daher eine Fliege hört, und sie diese nicht sofort per Blitzbiss zu fassen kriegt, dann flüchtet sie in einen anderen Raum, und zwar im Trab. Manchmal ächzt sie sogar ergrimmt, bevor sie sich in Bewegung setzt.

Manche Hunde haben ja Talente, wie etwa Apportieren oder Hüten und ähnliche hundische Zuchteigenschaften. Die Hündin meiner Mutter kann eigentlich von Natur aus nur graben. Die vergräbt alles, Zigarettenstummel eingeschlossen. Einmal hat sie ihr gar das Handy im Garten eingebuddelt. Ein gedämpftes Klingeln weniger, und meine Mutter hätte es nie wieder gefunden.

Manche Verhaltensweisen sind einfach unbegreiflich, so sehr man sich auch um Durch-, Über- oder Einsicht bemüht. Was Katzen an Plastiksackerln so pinkelnswert finden, weiß wohl niemand so genau. Ich vermute, es hat etwas mit einer Geruchskomponente zu tun, die wir Menschen nicht wahrnehmen. Also setzt die Katze eins obendrauf, das dann sogar wir Riechnieten bemerken müssen.

Andere Gepflogenheiten sind ganz klar eine Folge von Konditionierung. Der erwähnte Papagei gehörte einer Freundin meiner Mutter. Deren Angetrauter war kolportierterweise verbal recht aufbrausend, wenn Reparaturen am Haus nicht gleich so funktionierten, wie er sich das erwartet hätte. Der Vogel durchschaute das Prinzip, und irgendwann begann er schon “So ein Scheiß!” zu krächzen, sobald jemand in seiner Sichtweite auch nur einen Schraubenzieher zückte.

Konditionierung ist eine mächtige Kraft und gar nicht die schlechteste Hilfe bei der Erziehung. Manchmal geht sie auch ein bisschen schief, wie bei meiner Frau Hund. Als wir noch in der Stadtwohnung wohnten, waren oft aus dem Stiegenhaus Geräusche zu hören. Man bewohnt den vierstöckigen Altbau ja seltener ganz alleine. Cindy bellte dann aus dem Wohnzimmer hervor, und ich sah überhaupt nicht ein, dass Frau Wachhund sich nicht bequemt, ihren haarigen Hintern zu erheben, um zur Überprüfung der Sachlage ins Vorzimmer zu schreiten. Daher sagte ich einige Male zu ihr: “Versteck dich gefälligst nicht da drin, geh schaun, was los ist!” Seither bellt sie, wenn ich “Geh schaun” sage.

Es gibt aber auch geglückte Konditionierungen. So läuft sie schnurstracks quer durchs Wohnzimmer auf ihren Platz, sobald mein Mann den Kühlschrank öffnet. Das klappt nicht immer, aber dafür, dass wir das lange nicht geübt haben, passiert es noch sehr oft. Und es ist besser, als Madame bettelnd danebensitzen zu haben.

smallest fish: Fun, Works & Edits &emdash; Orking Cindy

Ihre eigenen Mahlzeiten, wenn sie aus Frolic (vulgo “Ringerl”) besteht, bekommt sie am liebsten fliegend serviert. Nicht der Hund fliegt dabei, sondern die Ringerl, und zwar in die Wiese im Garten, seit wir auf dem Land wohnen. Da ist sie so scharf drauf, dass sie bellend vorausprescht, mit dem Hinterteil zwischen den Vorderbeinen, wenn ich die orangebraunen Dinger aus der Küche hole und sie hinunter Richtung Terrassentür trage. Doch der Verzehr selbst findet tunlichst nicht in der Wiese statt. Es wird jedes Ringerl einzeln hereingetragen und unter dem Tisch im Wintergarten verzehrt. Im Sommer kein Problem, im Winter total doof, denn da bleibt die Terrassentür natürlich nicht so lang offen, bis Frau Hund alle Frolic einzeln hereintransportiert und verspeist hat.

Noch schöner als unter dem Tisch frisst es sich nur oben im Wohnzimmer auf dem Perserteppich. Da ist alles so schön gedämpft. Man kann ein halbes Frolic fallenlassen, ohne gehört zu werden. Man kann auch ganze Ringerl darunter verstecken und sie dann mit viel Geschnauze, Geschiebe und Gepfote wieder ausgraben. Und man kann sich hinterher wunderbar die Schnauze daran abwischen oder sich einfach mal darauf wälzen. Daher lautet der Stammbaumname der hochwohlgeborenen Frau Hund auch “Cinderella Runter vom Teppich”.

Wenn man die Frau Hund ein bisschen hinhält, mit einem Leckerli oder einem Spielzeug in der Hand, lässt sie geistig nochmal alle Tricks Revue passieren, die sie je gelernt hat. Wenn ihr gar nichts anderes mehr einfällt, greift sie zum Äußersten – sie macht die Rolle seitwärts. Der tollste Trick, seit es Hunde gibt. Und er ist absolut zweckfrei. Etwas weniger sinnlos ist “Zeig mir den Bauch”, das kann sie, seit sie eine kleine Operation an einer Milchdrüse hatte und ich sie hinterher ein bisschen pflegte und cremte. Manchmal bellt sie, wenn ich beim Einparken dem Hintermann zu nahe komme. Schließlich sitzt sie hinten und hat den besseren Überblick. Vielleicht findet sie aber auch nur die seltsamen Lichtspiele an der Stoßstange des anderen Autos erschreckend.

Aber das alles ist eigentlich nicht gar so besonders seltsam. Es gibt zumindest noch viel eigenthymlichere Hunde. Meine Freundin A. hat einen Mischling, den sie vor acht Jahren aus dem Tierheim holte. Er war zuvor auf einem Supermarktparkplatz tagelang angebunden gewesen, aber noch ganz jung, als sie ihn zu sich nahm. Der Hund heißt Wookie, und der macht echt schräge Sachen. Er fängt Wasser, wenn man es ihm zuwirft. Also, beim Baden im Teich, wenn man ihn mit der Hand bespritzt, springt er hoch und fängt das Wasser mit der Schnauze, wie andere Hunde das im Winter mit Schneebällen tun.

smallest fish: Fun, Works & Edits &emdash; Wookie fliegt

Mit Wasser hat er’s überhaupt. Dieser Hund hat offenbar einen Biber unter seinen Vorfahren, wie immer das auch gehen mag, vielleicht fliegen die ja herum wie Pollen. Denn er baut Bäche um. Ernsthaft, der nimmt Steine aus dem Bach in die Schnauze, trägt sie woanders hin, schiebt sie mit den Pfoten herum, bis sie richtig liegen, bis der Haufen groß genug ist, bis das Wasser anders fließt – dieser Hund baut ganze Bachläufe um, wenn man nicht aufpasst.

Wenn eine Plastikflasche leer ist, steht er schon da und wartet darauf, dass er sie kriegt. Dann zerlegt er sie soweit er sie zerlegen kann, worauf er sie im Garten vergräbt.

Singen kann das Tier auch, Wahuuuuu!, das hab ich aber leider noch nie live erlebt. Dabei könnte das einen lukrativen Nebenerwerb ergeben, finde ich.
Zuletzt berichtete A. mir, dass Wookie seit neuestem Maulwürfe umsiedelt. Er gräbt einen im Garten aus, nimmt ihn in die Schnauze, drückt sich samt Maulwurf durch sein Loch im Zaun und trägt ihn möglichst weit auf das dahinterliegende Feld hinaus. Dort lässt er ihn dann laufen. Ich finde das allerliebst.

Und bei euch so? Begreift es als Stöckchen, ihr Blogger. Alle anderen dürfen sich in den Kommentaren austoben. Auf gehts!

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Freitagstexter

Diesmal ist es ein Samstagstexter. Ich bitte untertänigst um Vergebung. Hubbie! Wenn ich auf Urlaub bin und dir gleichzeitig hier Asyl gewähren soll, wirds kompliziert – also bitte keine Gewinnungen von Freitagstextern, wenn das Pfannenasyl gerade selbst Urlaub macht.

Warum Etosha eine Sie ist, hubbie aber ein Er, warum Etoshas Pfanne nicht Hubbies Kelomat heißt, und warum das alles überhaupt so kompliziert ist, könnt ihr beim vorletzten von mir für Hubbie ausgerichteten Freitagstexter nachlesen.

Nach dem Durchklicken der letzten Freitagstexterwochen fand ich heraus, dass Hubbie bei Herrn nömix gewann, und das war, will ich sagen, sicher nicht ganz einfach, verbindet sich bei diesem lieben Blogkollegen Humor doch stets mit einem gewissen Anspruch.

Die Regeln sind bekannt: Dichtet uns was unter das Bild, und wir zerkugeln uns dann entsprechend drüber. Wenn wir wieder aufgestanden sind und uns den Staub abgeklopft haben (nächsten Mittwoch), wird der Gewinner gekürt, und in dessen Blog gehts dann nächsten Freitag weiter. Viel Spaß!

freitagstexter-20110528

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Siegerehrung

Dass meine Gallery mitten im Spiel ihren Geist aufgibt, hätt ich nicht gedacht. Sachen gibts…

Doch nun kommen wir ohne Umschweife zur Siegerehrung des Freitagstexters!

Naja, einen kurzen Umschweif muss ich doch machen. Denn einen Ehrenplatz in unseren Herzen hat sich das Stricktier verdient, mit seinem etwas hatscherten (das ist Ösisprech für “hinkenden”), aber sehr liebenswerten Irgendwie-doch-nicht-Limerick. Es gibt also auch hier, entgegen meinen letzten Behauptungen, doch einen zweiten Platz. Dafür kann man sich nix kaufen, man muss aber auch kein Bild aus spinnwebenverhangenen Ecken der Festplatte hervorkramen oder sich mit Dienstagen und Mittwochen verwirren lassen.

Den Pokal allerdings verleiht Herr Hubbie dem Bedenkenträger Heiko C. mit “Es ist nicht tot, was ewig liegt. Am Ende sich sogar der Mast verbiegt.”

Hier kommt dein Pokal! Bitte mitnehmen und immer schön polieren. Pixelpasta gibts bei Obi.

 

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Freitagstexter

Er hat es schon wieder getan! Hubbie! Den Freitagstexter gewonnen! Zum Glück sind die Pokale schön flach und brauchen nicht viel Platz.

Leider konnte der letzte Freitagstexterblogger und Preisverleiher, der Mann, der die Worte macht, aus Gründen der Fehlinformation hubbieseits mein Blog (noch) nicht richtig verlinken – was bin ich froh, dass ihr offenbar trotzdem hergefunden habt! Ich bin untröstlich über die entstandene Verwirrung. Bitte keine Verwünschungen, ich bin da so empfindlich.

Ich biete hier so eine Art Asyl. Warum Etosha eine Sie ist, hubbie aber ein Er, warum Etoshas Pfanne nicht hubbies Kelomat oder Bloglosen-Asyl heißt, und warum das alles überhaupt so kompliziert ist, könnt ihr beim letzten von mir ausgerichteten Freitagstexter nachlesen. Ist noch gar nicht so lange her.

 

Die Regeln sollten bekannt sein: Dichtet uns was unter das Bild, und wir zerkugeln uns dann entsprechend drüber. Wenn wir wieder aufgestanden sind und uns den Staub abgeklopft haben (nächsten Mittwoch), wird der Gewinner gekürt, und in dessen Blog gehts dann nächsten Freitag weiter.

Here we go:

Viel Spaß!

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Random Cover, die Zwote

Heute wieder mal: Das Erstellen eines Zufalls-CD-Covers. Random success, sozusagen. So wie damals, als mir diese Idee zum ersten Mal über den Weg lief.

Der Name der Band:

kommt aus dem Titel eines Zufallsartikels in der englischsprachigen Wikipedia.

Der Titel der CD:

wird frei Haus geliefert vom Zufallsgenerator der Quotationspage, und zwar die letzten vier Worte des letzten Zitats, das auf der Seite erscheint.

Das Albumcover:

kommt von Flickr. Alle dort gelieferten Bilder sind unter ‘Attribution/Noncommercial/Share Alike’ lizenziert.
(Mehr Infos und andere Lizenzkombinationen.)

Hier meine heutige Ausbeute:

 

Sesquicentennial Exposition,

Sesquicentennial ExpositionWhat we can do

Random CD cover, just for fun. Foto von duaneschoon.
Weiterverwendung unter CC by-nc-sa.

 

Hetschkia,

HetschkiaForgives everything except genius

Random CD cover, just for fun. Foto von Photon.
Weiterverwendung unter CC by-nc-sa.

Ach, ist das schön, mal wieder was vollkommen Zweckfreies zu tun!

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Mittwochsgewinner zum Freitagstexter

Es ist soweit! Wir küren den Mittwochsgewinner! Trommelwirbel! Frenetischer Applaus! Veranstalter laufen hektisch durch die Gegend. Ein Mitarbeiter aus der Maske purzelt über ein loses Kabel. Fiependes Feedback aus einem Mikrofon. Dann ein Klopfen. Die Tontechnik vermeldet zähneknirschend, man möge das Mikrofon mit Anklopfen verschonen, es habe in der Vergangenheit noch nie jemand aufgemacht.

Der schwere, rote Vorhang hebt sich.

Verehrte Gästfeste, wir haben diese Woche gelernt, es ist nicht einfach, das Thema Kacken elegant zu umschiffen. Schön ist es hingegen, wenn dieses kleine geistige Hüpferchen, das einen Witz witzig macht, noch vom Rezipienten selbst zurückgelegt werden muss – dann grinst der Mensch, mitunter lacht er sogar!

Zweite und dritte Plätze gibt es auch bei uns nicht, wir sind ja nicht bei Olympia. Alle haben’s gut gemacht, aber gewinnen kann eben nur einer. Grämet euch nicht, denn sehet, der nächste Freitagstexter kommt bestimmt!

Am besten geklappt hat das Hüpferchen für mich und Hubbie mit dem Satz “Schon als Welpe hatte Hasso den lokalen Scherenschnittverein verabscheut.” Spitzt eure Tippfinger, denn diesen Freitag gibts den gleichnamigen Texter drüben bei Herrn Totontli.

Bittesehr, hier der versprochene, gar nicht pixelige Pokal, wir hoffen, du freust dich:

 

Du solltest doch nicht sagen, dass wir nicht bei Olympia sind! Ich sagte dir doch, die Leute wissen das! – Schulligung, ist mir so rausgerutscht! Dafür hättest du dir den platten Wortwitz mit dem Umschiffen aber auch sparen können. – Jaja, schon gut. Nächstes Mal machen wir das mit Telepromptern. Und nein, Moderationskarten sind nicht mittlerweile salonfähig.
Tontechnik meldet: Mikrofon ist jetzt aus.